Ouboutou Tegremante – Wikipedia

Ouboutou Tegremante (getötet 1626, bei Old Road Town) war der Häuptling der Kariben (Kallinago) auf St. Kitts, als der Entdecker Thomas Warner 1623 dort anlangte, um eine Kolonie zu gründen. Zunächst schloss er Frieden mit den Engländern und Warner gründete unterhalb seines Dorfes die englische Siedlung Old Road Town. In dem Maße, wie die europäische Population auf St. Kitts anwuchs, wuchsen auch die Vorbehalte bei Tegremante. 1626, nach einem geheimen Treffen mit den Häuptlingen der benachbarten Inseln Waitikubuli (Dominica) und Oualie, entschieden die Ureinwohner, die europäischen Siedlungen in der Nacht des nächsten Vollmonds anzugreifen. Der Plan wurde den Europäern jedoch durch die Igneri-Frau Barbe[1] verraten. Sie war erst vor kurzem als Sklavin nach St. Kitts gebracht worden, nachdem die Kalianago eine Arawak-Siedlung überfallen hatten. Der französische Historiker Jean Baptiste Du Tertre schreibt, dass sie die Kalinago hasste und in Warner verliebt war.

Die Engländer und Franzosen verbündeten sich und griffen bei Nacht die Kariben an. Die Kolonisten töteten etwa 100 oder 120 Kariben in dieser Nacht in ihren Betten und verschonten nur die schönsten Frauen, die sie als Sklavinnen behalten wollten[2] (siehe dazu auch die Beschreibung des Kalinago-Genozid 1626). Dann begannen sie Befestigungen auf der Insel zu errichten, um gegen die erwartete Invasion der Kariben von anderen Inseln gewappnet zu sein.[3]

Einzelnachweise

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  1. Jean Baptiste Du Tertre: Histoire Generale des Antilles..., 2 vols. Paris: Jolly 1667, I:5-6
  2. Du Tertre (1667), I:6.
  3. Vincent Hubbard: A History of St. Kitts. Macmillan Caribbean 2002: 15-18. ISBN 9780333747605.