Püggen – Wikipedia
Püggen Gemeinde Kuhfelde | ||
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Koordinaten: | 52° 44′ N, 11° 4′ O | |
Höhe: | 37 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,27 km²[1] | |
Einwohner: | 46 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 7 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 2009 | |
Postleitzahl: | 29416 | |
Vorwahl: | 039035 | |
Lage von Püggen in Sachsen-Anhalt | ||
Püggen ist ein Ortsteil der Gemeinde Kuhfelde der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Püggen, ein deformiertes Angerdorf mit Kirche, liegt rund 15 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel zwischen Salzwedel und Wolfsburg. Östlich erhebt sich der etwa 33 Meter hohe Teufelsberg. Ist Osten fließt der Grenzgraben Püggen über die Hartau in die Jeetze.[1][3]
Nachbarorte sind Groß Bierstedt und Klein Bierstedt im Westen, Hohenlangenbeck im Norden, Siedenlangenbeck und Gischau im Nordosten und Rohrberg im Südwesten.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter bis Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1309 wird Hynricus de Puͤckene in Salzwedel erwähnt.[4]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Puͤtken aufgeführt.[5] Die von dem Knesebeck hatten hier Einnahmen und Rechte, die zum Teil weiterverlehnt waren. Seit 1425 bzw. 1426 war das Dorf im Pfandbesitz der von der Schulenburg später wurde es zwischen den von dem Knesebeck zu Tylsen und den von der Schulenburg geteilt.
Die Großsteingräber bei Püggen wurden im 19. Jahrhundert zerstört.
Die Wüstung Übbesitz liegt etwa ein Kilometer nordwestlich von Püggen am Wege von Groß Bierstedt nach Hohenlangenbeck, südöstlich am Heidberg an einem Ort, wo viele Wege zusammenlaufen. Die Flurbezeichnung „die Hofstellen“ bezeichnet Grundstücke, die die Rundlingsanlage der alten wendischen Siedlung nachweisen. Ein Gebiet im Nordwesten der Gemarkung von Püggen wird jetzt noch „Mark Upsitz“ genannt.[6]
Im Jahre 1955 wurde eine erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Morgenrot“, gegründet.[1]
Bis zum 30. Juni 2009 war Püggen mit 50 Einwohnern (31. Dezember 2007) die kleinste Gemeinde in Sachsen-Anhalt.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Püggen gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Püggen in den Kreis Salzwedel umgegliedert. Am 1. Juli 1994 kam die Gemeinde zum Altmarkkreis Salzwedel.[7]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Kuhfelde, Siedenlangenbeck, Valfitz und Püggen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde namens Kuhfelde vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[8][9]
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006:[1]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Kirchengemeinde Püggen, die früher zur Pfarrei Rohrberg gehörte,[14] gehört seit 2003 zum Kirchspiel Rohrberg. Sie wird heute betreut vom Pfarrbereich Beetzendorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Letzte Bürgermeisterin Püggens war Gudrun Ahlfeld.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die evangelische Dorfkirche Püggen ist ein kleiner rechteckiger spätgotischer Feldsteinbau mit einem Westgiebel aus Backstein, der im späten 19. Jahrhundert angefügt wurde.[16] Die Kirche ist eine Filialkirche der Kirche in Rohrberg.[17]
- Der Friedhof liegt im Westen des Dorfes.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Püggen führt die Bundesstraße 248 in Richtung Salzwedel und Wolfsburg. Die in der Nähe liegende Bahnstrecke Oebisfelde–Salzwedel ist stillgelegt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1721–1724, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 154 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 343, 129. Püggen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Püggen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1721–1724, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren. (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, 17). Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-54808-7, S. 380 (Open Access).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 406 (uni-potsdam.de ( vom 24. März 2018 im Internet Archive)).
- ↑ Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2264, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
- ↑ Gebietsänderungsvertrag. Bildung einer neuen Gemeinde aus den Gemeinden Kuhfelde, Siedenlangenbeck, Valfitz und Püggen zum 01.07.2009. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt für den Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2. Salzwedel 18. Februar 2009, S. 28–30 (altmarkkreis-salzwedel.de ( vom 14. November 2012 im Internet Archive) [PDF; 397 kB; abgerufen am 13. Mai 2019]).
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 2. Januar bis 31. Dezember 2009
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 154 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- ↑ a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 25 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Beetzendorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 30. Mai 2023.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 378.
- ↑ Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 576.