Pain Hustlers – Wikipedia
Film | |
Titel | Pain Hustlers |
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Produktionsland | USA, Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Länge | 122 Minuten |
Stab | |
Regie | David Yates |
Drehbuch | Wells Tower |
Produktion | Lawrence Grey, David Yates |
Musik | James Newton Howard, Michael Dean Parsons |
Kamera | George Richmond |
Schnitt | Mark Day |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Pain Hustlers ist ein Kriminalfilm und eine Schwarze Komödie von David Yates. Das Drehbuch für den Film basiert auf einem Zeitungsartikel und einem Buch von Evan Hughes. Der Film feierte im September 2023 beim Toronto International Film Festival seine Premiere und wurde Ende Oktober 2023 in das Programm von Netflix aufgenommen.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Highschool-Abbrecherin Liza Drake wechselt von einem Job zum nächsten, doch sie hat größere Ambitionen. Die alleinerziehende Mutter träumt von einem besseren Leben für sich und ihre Tochter Phoebe, die an Epilepsie leidet.
Als Tänzerin in einer Tabledance-Bar lernt sie den Pharmareferenten Pete Brenner kennen, der ihr zu einem Job bei seinem Arbeitgeber verhilft. Das finanziell klamme Startup-Unternehmen residiert in einem in die Jahre gekommenen Einkaufszentrum und sucht erfolglos nach einer Anschubfinanzierung für die Vermarktung seines einzigen Produktes. Das Medikament Lonafen ist ein schnell wirkendes Opioid für die Schmerzbehandlung von Krebspatienten. Es wirkt nachweislich schneller und mit weniger Nebenwirkungen als die fest im Markt etablierten Konkurrenzprodukte und soll trotzdem nur eine sehr geringe Suchtgefahr aufweisen.
Dank ihrer charmanten und zugleich forschen Art macht Liza eine steile Karriere und steigt zusammen mit Brenner an die Spitze des Unternehmens auf. Doch unter dem Druck der Börsenerwartungen beginnt ihr ganz auf Wachstum und Profit fixierter Arbeitgeber, das fentanylhaltige Medikament abseits der Krebsbehandlung auch als ganz normales Schmerzmittel zu vermarkten und von finanziell motivierten Ärzten massenhaft verschreiben zu lassen.
Die Wachstumsstory des Startup und Lizas Traumkarriere finden ein jähes Ende, als die für die betroffenen Patienten katastrophalen und teilweise tödlichen Konsequenzen die Aufsichts- und Strafverfolgungsbehörden auf den Plan rufen.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regie und Drehbuch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regie führte David Yates.[1] Wells Tower schrieb das Drehbuch, basierend auf dem Artikel The Pain Hustlers von Evan Hughes, der am 2. Mai 2018 im New York Times Magazine erschien, und dessen im Januar 2022 veröffentlichtem Roman The Hard Sell.[2][3] In dem Artikel erzählt Hughes die Geschichte von Alec Burlakoff, der sich im Sommer 2012 mit Steven Chun, einem Arzt und Besitzer von Sarasota Pain Associates, zum Abendessen in einem Fischrestaurant in Florida traf. Burlakoff war Vertriebsleiter bei Insys Therapeutics, einem in Arizona ansässigen Pharmaunternehmen mit nur einem Produkt im Angebot, einem neuen und hochwirksamen Opioid-Schmerzmittel namens Subsys. Burlakoff war ein Vertriebsgenie und ein Fachmann in diesem Marktsegment. Chun, der bei der Schmerzbehandlung regelmäßig Opioide verschrieb, verfügte über einwandfreie Qualifikationen und hatte an der University of Washington, dem Cornell Medical College und dem Memorial Sloan Kettering Cancer Center studiert. Für Insys war Chun genau der richtige Arzt. Ende der 1990er Jahre stieg der Verkauf von verschreibungspflichtigen Opioiden noch steil an, doch als Subsys im Jahr 2012 auf den Markt kam, führten die zunehmende behördliche Kontrolle und die sich ändernde ärztliche Einstellung dazu, dass weniger Opioide verschrieben wurden. Weil Chun weiterhin ein Verfechter der Schmerzbehandlung mit Betäubungsmitteln war, wollte Burlakoff ihn unbedingt dazu bringen, mit Subsys zusammenzuarbeiten und dem Unternehmen so mögliche Einnahmen in Millionenhöhe zu sichern.[4] Von den Machern wird der Film als tonal ähnlich The Wolf of Wall Street und American Hustle beschrieben.[5]
Als Yates den Artikel von seinem Kollegen Lewis Taylor geschickt bekam, sei er sofort von der Schilderung eines völlig anderen Gesundheitssystems in den USA als in Großbritannien fasziniert gewesen, so der Regisseur.[3] In seinem Film zeigt Yates, wie der Kapitalismus das Gesundheitssystem in den USA pervertiert hat, wo Pharmaunternehmen mehr an ihren vierteljährlichen Gewinnen interessiert sind, als den Menschen zu helfen. „Wir haben im Vereinigten Königreich ein öffentliches Gesundheitssystem, das große Probleme mit der Finanzierung und den Ressourcen hat, aber es scheint mir besser zu sein, als alles nur über das Geldverdienen zu definieren“, so Yates. An erster Stelle sollte in einem solchen Gesundheitssystem stehen, dass es den Menschen gut geht, und nicht nur, dass die Aktionäre zufriedengestellt werden.[6]
Besetzung und Dreharbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den im Film zu sehenden Figuren handelt es sich um fiktive Personen.[3] Emily Blunt spielt in der Hauptrolle Liza Drake.[7] In einer weiteren Hauptrolle spielt Chris Evans Pete Brenner, der Liza in das kleine Start-Up holt.[8] Chloe Coleman spielt Lizas Tochter Phoebe und Catherine O’Hara ihre Mutter Jackie.[9] Andy García spielt Dr. Jack Neel, den Geschäftsführer des Start-Ups, und Jay Duplass den Marketingleiter des Unternehmens. Brian d’Arcy James ist in der Rolle von Dr. Lydell zu sehen.[10][11]
Der britische Kameramann George Richmond war zuletzt für die Filmbiografie Rocketman von Dexter Fletcher, den Science-Fiction-Film Free Guy von Shawn Levy und für Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse von Regisseur Yates tätig.
Filmmusik, Marketing und Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Filmmusik komponierte Michael Dean Parsons gemeinsam mit James Newton Howard, mit dem Yates bereits für alle drei Teile der Phantastische-Tierwesen-Filme zusammenarbeitete.[12] Das Soundtrack-Album mit insgesamt 15 Musikstücken wurde am 27. Oktober 2023 von Netflix Music als Download veröffentlicht.[13]
Anfang September 2023 wurde der erste Trailer vorgestellt.[14] Die Weltpremiere fand am 11. September 2023 beim Toronto International Film Festival statt.[9] Netflix erwarb für 50 Millionen US-Dollar die Rechte am Film.[15] Nachdem Pain Hustlers am 20. Oktober 2023 für eine Woche in ausgewählte US-Kinos kam[3][6], nahm der Streamingdienst den Film am 27. Oktober 2023 in sein Programm auf.[11]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den englischsprachigen Medien fand der Film einen überwiegend negativen Widerhall. Basierend auf der Auswertung von 113 Kritiken weist Rotten Tomatoes eine Positivquote von lediglich 23 Prozent aus.[16] Während an Emily Blunts überzeugender Darstellung der Highschool-Abbrecherin Liza Drake in der Hauptrolle kaum etwas beanstandet[17][18][10] und sie wie auch Chris Evans als großartig beschrieben wurde[19], waren Kritiker von anderen Aspekten des Films enttäuscht.[20] Bei seinem Versuch, wie The Wolf of Wall Street zu sein, mache Pain Hustlers aufgrund der Schwächen des Drehbuchs weder Spaß, noch sei der Film spannend.[19] Auch die animierten Szenen und das verwendete Schwarz-Weiß-Archivmaterial wurden vielfach als eher störend beschrieben.[19]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Make-Up Artists and Hair Stylists Guild Awards 2024
- Nominierung für die Besten zeitgenössischen Frisuren (Michelle Johnson & Dennis Bailey)[21]
Synchronisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Claudia Sander und der Dialogregie von Nico Sablik im Auftrag der EVA Studios Germany GmbH in Berlin.[22]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evan Hughes: The Hard Sell: Crime and Punishment at an Opioid Startup. Doubleday, 2022, ISBN 978-0-385-54490-0
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pain Hustlers bei IMDb
- Pain Hustlers im Programm des Toronto International Film Festivals (englisch)
- Pain Hustlers – Offizieller Teaser von Netflix bei YouTube (Video)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Justin Kroll: 'Harry Potter' And 'Fantastic Beasts' Director David Yates Sets New Film At Sony As Next Project. In: deadline.com, 18. August 2021.
- ↑ The Hard Sell. In: evanhughes.co. Abgerufen am 26. Juli 2023.
- ↑ a b c d Drew Taylor: How 'Pain Hustlers' Director David Yates Went From Fantastic Beasts to Corrupt Pharmaceutical Reps. In: thewrap.com, 11. September 2023.
- ↑ Evan Hughes: The Pain Hustlers. In: New York Times Magazine vom 2. Mai 2018.
- ↑ Natalie Oganesyan: Netflix Acquires David Yates Film 'Pain Hustlers' Starring Emily Blunt for $50 Million. In: thewrap.com, 21. Mai 2022.
- ↑ a b Brent Lang: 'Pain Hustlers' Director David Yates on Abandoning Harry Potter for Pill-Pushing Pharmaceutical Reps. In: Variety, 11. September 2023.
- ↑ Ellise Shafer: Emily Blunt to Star in Criminal-Conspiracy Film 'Pain Hustlers' From David Yates. In: Variety, 11. Mai 2022.
- ↑ Charles Barfield: 'Pain Hustlers': Chris Evans To Star Opposite Emily Blunt In David Yates’ New Film. In: theplaylist.net, 6. Juli 2022.
- ↑ a b Pain Hustlers. In: tiff.net. Abgerufen am 12. September 2023.
- ↑ a b Pete Hammond: 'Pain Hustlers' Review: Emily Blunt And Chris Evans In Chilling Movie That Explores The Dark Side Of Pharma Grifters. In: deadline.com, 11. September 2023.
- ↑ a b Emily Blunt and Chris Evans Team Up for a Dose of ‘Pain Hustlers’. In: Netflix. 27. Oktober 2023, abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ Michael Dean Parsons Co-Scoring David Yates’ 'Pain Hustlers'. In: filmmusicreporter.com, 17. August 2023.
- ↑ 'Pain Hustlers' Soundtrack Album Details. In: filmmusicreporter.com, 25. Oktober 2023.
- ↑ McKinley Franklin: 'Pain Hustlers' Trailer: Emily Blunt Gets Caught in a Criminal Pharmaceutical Scheme Alongside Chris Evans. In: Variety, 6. September 2023.
- ↑ Brent Lang: Netflix Swoops In With $50 Million Purchase of Emily Blunt, David Yates Film 'Pain Hustlers'. In: Variety, 21. Mai 2022.
- ↑ Pain Hustlers. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 5. August 2024 (englisch).
- ↑ Benjamin Lee: Pain Hustlers review – Emily Blunt rises above clunky pharma drama. In: The Guardian, 12. September 2023.
- ↑ culture\u002Fauthor\u002Fcaryn-james: Pain Hustlers review: Emily Blunt is 'the only reason to watch this'. In: bbc.com. 12. September 2023, abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
- ↑ a b c Rafael Motamayor: Pain Hustlers Review: Chris Evans And Emily Blunt Can't Rescue This Wolf Of Wall Street Knock-Off. In: slashfilm.com, 12. September 2023.
- ↑ David Ehrlich: 'Pain Hustlers' Review: Emily Blunt and Chris Evans Star in Generic-Brand Crime Drama About Pharma Reps Who Profited from Opioid Crisis. In: indiewire.com, 12. September 2023.
- ↑ Patrick Hipes: Make-Up Artists & Hair Stylists Guild Nominations Led By ‘Guardians Of The Galaxy Vol. 3’, ‘Dancing With The Stars’ In: Deadline.com am 2. Januar 2024, abgerufen am 2. Januar 2024.
- ↑ Pain Hustlers. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 5. August 2024.