Palatschinken – Wikipedia

Palatschinke

Eine Palatschinke [palaˈʧinkə][1] ist eine Mehlspeise,[2] ein kleiner dünner Pfannkuchen, der typischerweise eine Füllung enthält.[3][4]

Sie sind eine Spezialität der österreichischen[3][5][6] und Wiener Küche[7][8] mit der bekannten Variante der Topfenpalatschinken (mit einer Topfen-Rosinen-Füllung).[9][4]

Beliebt sind Topfen-, Obers-, Früchte- und Schokoladefüllungen u. a.[3][9]

Das Wort Palatschinke entstammt vom Latein placenta für Mutterkuchen, überlebte als kulinarischer Begriff im rumänischen plăcintă [pləˈtʃintə] für Pfannkuchen, wurde von den Ungarn übernommen (palacsinta [ˈpɒlɒtʃintɒ]), von dort gelangte es ins Slawische (Tschechisch palačinka).[9][4] Die Österreicher übernahmen schließlich das Gericht samt Namen von den Tschechen.[9]

Milch, Mehl und Eier sowie Eidotter und etwas Salz (ggf. etwas Zucker) werden zu einem flüssigen Teig verrührt, ein Teil der Flüssigkeit kann durch Sodawasser ersetzt werden.[7][5] In einer Pfanne wird etwas Butter erhitzt, je ein kleiner Schöpfer Teig eingegossen, der durch leichtes Kippen rasch auf dem ganzen Pfannenboden verteilt und gebacken wird. Die Palatschinken werden mit Marmelade oder einer Füllung bestrichen, lose aufgerollt und mit Staubzucker bestreut serviert.[7][5] Man rechnet mehrere Stück pro Portion als Nachspeise;[9][5] in der Altwiener Küche nahm man zum Backen halb Butter, halb Schweinefett.[9]

  • Abschnitt »Palatschinken« im Kapitel »Mehl- und Süßspeisen« in Franz Maier-Bruck: Das Große Sacher Kochbuch. Die österreichische Küche. Weyarn: Seehamer; ISBN 3-929626-27-6; S. 512–513.
  • »Palatschinken«, »Palatschinken mit Creme«, »Palatschinkenauflauf«, »Rahmpalatschinken«, »Topfenpalatschinken« und »Äpfelpalatschinken« im Kapitel »Mehlspeisen und kleinere Bäckereien« in Erich M. István (Bearb.), Olga und Adolf Hess: Wiener Küche. Wien: Deuticke, 431997; ISBN 3-216-30308-X; S. 258–259.

Einzelnachweise

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  1. Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders: Deutsches Aussprachewörterbuch. Berlin / New York: Walter de Gruyter 2009, ISBN 978-3-11-018202-6; S. 800; Österreichiches Aussprachewörterbuch / Österreichische Aussprachedatenbank (aussprache.at).
  2. Österreichisches Wörterbuch. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Jugend & Volk 351979, ISBN 3-215-02615-5; S. 272.
  3. a b c F. Jürgen Herrmann, Thea Nothnagel, Dieter Nothnagel: Lehrbuch für Köche: Fachstufen. 4., durchges. Auflage. Handwerk und Technik, Hamburg 2005, ISBN 978-3-582-40055-0, S. 316, 429.
  4. a b c Catherine Donnelly (Hrsg.): The Oxford Companion to Cheese. Oxford University Press, 2016, ISBN 978-0-19-933089-8, S. 572.
  5. a b c d Joseph Wechsberg: Die Küche im Wiener Kaiserreich. Rowohlt, 1979, ISBN 3-499-16435-3, S. 59–60, 103.
  6. Hamlyn: Austria - Regional specialities. In: New Larousse Gastronomique. Octopus, 2018, ISBN 978-0-600-63587-1 (E-Book).
  7. a b c Franz Maier-Bruck: Vom Essen auf dem Lande - Das große Buch der österreichischen Bauernküche und Hausmannskost. unveränderte Neu- Auflage. Wiener Verlag, Himberg bei Wien 1999, ISBN 3-218-00662-7, S. 604.
  8. Darra Goldstein: The Oxford Companion to Sugar and Sweets. Oxford University Press, 2015, ISBN 978-0-19-931339-6, S. 12–13 (Viennese palatschinke).
  9. a b c d e f Franz Maier-Bruck: Das große Sacher Kochbuch. Wiener, 1975, S. 512–513.
Commons: Palatschinken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Palatschinke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen