Pelagornithidae – Wikipedia
Pelagornithidae | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Skelett von Pelagornis im National Museum of Natural History in Washington, D.C. | ||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||
Paläozän[1] bis Pliozän | ||||||||||
62 bis 3,0 Mio. Jahre | ||||||||||
Fundorte | ||||||||||
| ||||||||||
Systematik | ||||||||||
| ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||
Odontopterygiformes | ||||||||||
Howard, 1957 | ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||
Pelagornithidae | ||||||||||
Fürbringer, 1888 |
Die Pelagornithidae (Pseudozahnvögel)[2] sind eine ausgestorbene Familie sehr großer Seevögel, die im Tertiär weltweit vorkamen. Fossilien aus dem Eozän wurden in der Antarktis, in England und Nigeria, aus dem Oligozän in South Carolina und dem Kaukasus gefunden. Aus dem Miozän sind die Vögel in Frankreich, Nordamerika und Neuseeland nachgewiesen.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vögel wurden sehr groß, Osteodontornis orri erreichte eine Flügelspannweite von 4,8 bis 6 Metern, und war damit, nach Argentavis magnificens der zweitgrößte flugfähige Vogel, der je gelebt hat. Pelagornis sandersi soll mit einer Flügelspanne von zwischen 6,0 und 7,4 Metern noch größer gewesen sein. Ihre Knochen waren sehr dünn, das Skelett sehr leicht gebaut und damit an den Segelflug angepasst. Da das Skelett so fragil war, konnten die Pelagornithidae wahrscheinlich nicht tauchen, sondern fingen ihre Nahrung schwimmend oder im Flug direkt von der Wasseroberfläche, ähnlich wie rezente Fregattvögel.
An den Seiten der großen Schnäbel hatten sie zahlreiche zahnartige, knöcherne Auswüchse des Ober- und Unterkiefers von unterschiedlicher Größe. Von allen anderen Vögeln unterscheiden sie sich dadurch, dass ihnen die knöcherne Symphyse im Unterkiefer fehlte. Wie die Ruderfüßer hatten sie ein Gelenk zwischen beiden Teilen des Unterkiefers und konnten ihn so beim Fischfang dehnen.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Früher stellten die meisten Autoren die Pelagornithidae in die Ordnung der Ruderfüßer (Pelecaniformes). Andere betonen, dass sie Merkmale der Ruderfüßer und der Röhrennasen (Procellariiformes) vereinen, und sehen in ihnen einen Beweis eines gemeinsamen Ursprungs der beiden Ordnungen[3] oder stellen die Pelagornithidae gar in verwandtschaftliche Nähe zu den Gänsevögeln (Anseriformes).[4]
Gattungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Caspiodontornis
- Cyphornis
- Dasornis
- Gigantornis
- Macrodontopteryx
- Odontopteryx
- Osteodontornis
- Palaeochenoides
- Pelagornis
- Pelagornis miocaenus (Lartet 1857; frühes und mittleres Miozän von Frankreich)
- Pelagornis mauretanicus (Mourer-Chauviré & Geraada 2008; spätes Pliozän von Marokko)
- Pelagornis chilensis (Gerald Mayr & David Rubilar 2010; spätes Miozän von Chile)
- Pelagornis sandersi (Ksepka 2014; Oligozän von South Carolina)
- Protodontopteryx[1]
- Pseudodontornis
- Tympanoneisiotes
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerald Mayr, David Rubilar-Rogers: Osteology of a new giant bony-toothed bird from the Miocene of Chile, with a revision of the taxonomy of Neogene Pelagornithidae. In: Journal of Vertebrate Paleontology, Band 30, Nr. 5, 2010, S. 1313–1330, doi:10.1080/02724634.2010.501465
- Alan Feduccia: The Origin and Evolution of the Birds. 2. Aufl., Yale University Press, New Haven/ London 1999, ISBN 0-300-07861-7.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gerald Mayr et al. Oldest, smallest and phylogenetically most basal pelagornithid, from the early Paleocene of New Zealand, sheds light on the evolutionary history of the largest flying birds. Papers in Palaeontology, September, 2019; doi: 10.1002/spp2.1284
- ↑ Riesenvogel mit knöchernen Pseudo-Zähnen setzt neue Maßstäbe für Flügelspannweite von Vögeln
- ↑ S. L. Olson: A selective synopsis of the fossil record of birds. In: D. Farner, J. R. King & K. Parkes: Avian Biology 8. New York: Academic Press, 1985
- ↑ Estelle Bourdon: Osteological evidence for sister group relationship between pseudo-toothed birds (Aves: Odontopterygiformes) and waterfowls (Anseriformes). in Naturwissenschaften, Verlag Springer Berlin / Heidelberg, ISSN 0028-1042, Heft Volume 92, Number 12 / Dezember 2005 doi:10.1007/s00114-005-0047-0
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Paleobiology Database
- Die größten Vögel aller Zeiten, Artikel bei spektrum.de