Pfingstquack – Wikipedia
Der Pfingstquack ist ein Heischebrauch aus der Pfalz und dem Elsass, bei dem Kinder an Pfingsten mit bunten geschmückten Handwagen – dem „Pfingstquack“ – durchs Dorf ziehen und Ständchen singen, wofür sie Eier, Speck oder Geld bekommen.
Der Volkskundler Helmut Seebach leitet das Wort „Quack“ vom in der Pfalz üblichen mundartlichen Ausdruck für den Nestling, den jungen Vogel ab, der als Symbol des Sommers herumgetragen wurde. Das Quack-Brauchtum ordnet er unter das Narrenbrauchtum ein, wo der zuletzt Gekommene ähnlich dem „Wilden Mann“ parodistisch verhöhnt und als „Narrenkönig“ geehrt wird; das Laubkleid des Quack entspreche dem Fleckengewand des Narren, der Blumenhut der Krone.[1]
Gepflegt wird der Brauch unter anderem in den saarpfälzischen Orten Kirkel-Limbach[2] und -Altstadt,[3] Niederbexbach[4], Wolfersheim, den pfälzischen Orten Schmalenberg[5], Bechhofen, Käshofen,[6] Blaubach,[7] Matzenbach,[8] Dimbach,[9] Ruppertsweiler,[10] Oberschlettenbach[11], Lemberg und Lambsborn sowie in einigen Hunsrückgemeinden der Verbandsgemeinde Thalfang (Bäsch, Immert, Talling). Hinzu kommen etliche elsässische Orte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Mannhardt: Wald- und Feldkulte, S. 312, 357 Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Ernst Keil: Das Elsaß, seine Spiele und Tänze. In: Die Gartenlaube, Heft 23, S. 373–376
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gottfried Kellers Grüner Heinrich als Pfingstquack auf heimat-pfalz.de
- Pfingstquack auf asvglashuette.de
- Pfingsten (Pingste) in Kleinich auf hvv-kirchspiel-kleinich.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Helmut Seebach: Gottfried Kellers "Grüner Heinrich" als Pfingstquack; Auszug aus: Helmut Seebach: Sommertag, Ostern, Pfingsten, Johannistag. Alte Feste in der Pfalz. Band 3, Annweiler-Queichhambach 1998 online
- ↑ Herrlich bunter Pfingstbrauch. In: Pfälzischer Merkur vom 16. Mai 2018
- ↑ Traditionspflege. Zum Pfingstquack in den Biergarten. ( vom 6. Juli 2018 im Internet Archive) In: Pfälzischer Merkur vom 14. Mai 2018
- ↑ Die Quacker sind in Niederbexbach und Altstadt unterwegs. In: saarbruecker-zeitung.de. 6. Juni 2014, abgerufen am 31. Mai 2017.
- ↑ Andrea Daum: Pfingstquack ist wieder unterwegs. In: Die Rheinpfalz vom 4. Juni 2022.
- ↑ Dorf-Nachwuchs bei Pfingstquack in Käshofen auf Tour. In: pfaelzischer-merkur.de. 29. Mai 2012, archiviert vom am 9. Oktober 2016; abgerufen am 31. Mai 2017.
- ↑ Pfingstquack – Dorfgeschichte Blaubach ( vom 10. Juli 2016 im Internet Archive)
- ↑ Pfingstquack. In: matzenbach.de. Abgerufen am 31. Mai 2017 (aus Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach u. 250 Jahre Kirche).
- ↑ Pfingstquack. In: dimbach.de. Abgerufen am 31. Mai 2017.
- ↑ „Pfingst-Quack“ am Pfingstsonntag (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: Amtsblatt der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land, Woche 21, 2017.
- ↑ Lothar Wagner: Festschrift zu den 700-Jahrfeiern in Vorderweidenthal und Oberschlettenbach. In: Rheinland-Pfälzische Bibliographie. 2013, abgerufen am 29. Mai 2023.