Primitivorgan – Wikipedia

Als Primitivorgan oder Urorgan bezeichnet man die ersten Anlagen von Organen beim Embryo. Ihre Bildung stellt den Beginn der Organogenese und den Übergang zum Fötus dar. Zu den Primitivorganen gehören die Chorda dorsalis, das Neuralrohr, die Urwirbel und Seitenplatten sowie das Darmrohr.[1] Vorgänger der Primitivorgane ist der Primitivstreifen (daraus entstehen Primitivrinne, -grube und -knoten), der beim Menschen in der dritten Entwicklungswoche auftritt.[2]

Nach Karl Ernst von Baer waren die Primitivorgane der Oberbegriff für die drei Keimblätter, im weiteren Sinne auch für die den Bau des Wirbeltierkörpers bestimmenden Organanlagen: Neuralrohr, Chorda dorsalis, Ursegmente, Zölom und Urdarm.[3]

Einzelnachweise

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  1. Bertram Schnorr, Monika Kressin: Anlage der Primitivorgane und Abfaltung des Embryos. In: Embryologie der Haustiere, Enke Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8304-1061-4, S. 59.
  2. Jan Langman: Medizinische Embryologie. 5. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-13-446605-8, S. 47–52.
  3. Günter Thiele, Heinz Walter (Hrsg.): Reallexikon der Medizin und ihrer Grenzgebiete. Verlag Urban & Schwarzenberg, Loseblattsammlung, München / Berlin / Wien 1973, 5. Ordner (Membra–Rz), ISBN 3-541-84005-6, S. P 261.