Psychiatrische Krise – Wikipedia
Psychiatrische Krise und psychiatrischer Notfall sind akute Krankheitsbilder in der Psychiatrie.
Der psychiatrische Notfall ist häufig durch eine psychiatrische Krankheit bedingt. In der Regel besteht Lebensgefahr oder die Möglichkeit schwerwiegender Folgen, was ein unmittelbares Eingreifen und eine sofortige, symptomorientierte Therapie erfordert, um dem Betroffenen zu helfen.[1] Eine andere Definition des psychiatrischen Notfalls ist eine Situation, in der eine psychische Symptomatik dominiert, ohne dass primär Erkrankungen aus anderen Fachdisziplinen erkennbar oder nachweisbar sind.[2] Die wichtigsten Notfälle sind Erregungs- und Angstzustände, Suizidalität, Bewusstseinsstörung, Entzugssyndrome und Kataton-stuporöse Zustände.[1][2]
Bei der psychiatrischen Krise steht weniger die vitale Gefährdung im Vordergrund. Sie ist vielmehr vom Zusammenbrechen der individuellen Bewältigungsstrategien des Patienten durch Krankheits- und Umgebungsbedingungen gekennzeichnet. Es ist eine psychiatrische Krisenintervention notwendig.[1]
Die häufigsten Gründe für die Behandlungsnotwendigkeit psychiatrischer Notfälle und Krisen sind Auswirkungen einer bestehenden psychiatrischen Erkrankung (ca. 60 %), soziale Konflikte (25 %), Alkoholmissbrauch (23 %), „seelische Krisen“ (23 %) sowie versuchter Suizid (17 %) bzw. bestehende Gefährdung (13 %).[3]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Georg Juckel: Psychiatrische Notfälle und Suizidalität. Charité Berlin. (PDF; 267 kB), abgerufen am 11. Dezember 2015.
- ↑ a b Frank-Gerald Pajonk, Felix Bischof, Peter Flüchter: Psychiatrische Notfälle. Privat-Nerven-Klinik Dr. Med. Kurt Fontheim; (PDF; 1,4 MB), abgerufen am 11. Dezember 2015.
- ↑ H. Häfner, W. Rössler, S. Haas: Psychiatric emergency care and crisis intervention--concepts, experiences and results. In: Psychiatr Prax. 1986 Nov;13(6), S. 203–212, PMID 3809312.