Purdue University – Wikipedia

Purdue University
Gründung 6. Mai 1869
Trägerschaft öffentlich
Ort West Lafayette
Präsident Mung Chiang[1]
Studierende 52'211 (Herbst 2023)[2]
Mitarbeiter 17'598 (2022)
davon Dozenten 6'499 (2022)
davon Professoren 3'021 (2022)[2]
Jahresetat 2,402 Mrd. US-Dollar (2022–2023)
Stiftungsvermögen 3,58 Mrd. US-Dollar (2021)[3]
Netzwerke Association of American Universities
Website www.purdue.edu

Die Purdue-Universität ist eine im Jahre 1869 gegründete US-amerikanische Universität. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren ihres ersten Wohltäters John Purdue, eines Geschäftsmannes aus Tippecanoe County, der der Universität 150'000 US-Dollar vermachte. Der Hauptcampus der Purdue-Universität ist in West Lafayette, Indiana. Sie ist Mitglied der Association of American Universities, eines seit 1900 bestehenden Verbundes führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten.

Cary Quadrangle
University Hall
Blick auf die Engineering Mall

Die Purdue-Universität gehört in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu den angesehensten Universitäten der USA. Die Universität pflegt eine lange Tradition in der Luft- und Raumfahrttechnik, welche der Universität den Spitznamen „Cradle of Astronauts“ gegeben hat. Zu den berühmtesten Absolventen zählen unter anderem Neil Armstrong (erster Mensch auf dem Mond) und Eugene Cernan (bisher letzter Mensch auf dem Mond). Darüber hinaus verfügt die Universität über einen eigenen Flughafen (IATA-Code: LAF).

Sie verfügt auch im Bereich der Agrarwissenschaften über große Reputation und belegt hierin jedes Jahr einen Platz unter den besten zehn Universitäten weltweit.

Zahlen zu den Studierenden, den Dozenten und zum Vermögen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 2021 waren 49.639 Studierende eingeschrieben.[2] Davon strebten 37.101 (74,7 %) ihren ersten Studienabschluss an, sie waren also undergraduates.[2] 21.178 (42,7 %) waren weiblich und 28.461 (57,3 %) männlich; 10 % bezeichneten sich als asiatisch, 3 % als schwarz/afroamerikanisch und 6 % als Hispanic/Latino.[2] 11.613 (23,4 %) arbeiteten auf einen weiteren Abschluss hin, sie waren graduates.[2] 2021 lehrten allein am Hauptcampus in West Lafayette 2.455 Dozenten, davon 2.075 in Vollzeit und 380 in Teilzeit.[4]

Die Zahl der Studierenden ist ab einem Minimum im Jahr 2014 deutlich gestiegen, auch während der Coronakrise: von 38.770 (2014) über 39.409 (2015), 40.451 (2016), 41.573 (2017), 43.411 (2018), 44.551 (2019), 45.869 (2020) auf 49.639 (2021).

Der Wert des Stiftungsvermögens der Purdue-Universität lag 2021 bei 3,58 Mrd. US-Dollar und damit 38,4 % höher als im Jahr 2020, in dem es 2,59 Mrd. US-Dollar betragen hatte. Damit lag es 2021 auf dem 38. Platz der vermögendsten Universitäten in den USA und in Kanada.[3]

Die Sportteams der Purdue University sind die Boilermakers. Die Hochschule ist Mitglied in der Big Ten Conference. Die Football-Spiele der Boilermakers werden im Ross-Ade Stadium ausgetragen.

Seit 1889 gibt es die Studentenzeitung Purdue Exponent.

Am 24. September 2015 hielt der US-Journalist Barton Gellman an der Universität einen Vortrag über die Globale Überwachungs- und Spionageaffäre. Danach erwog man an der Universität die Zerstörung des für die Präsentation verwendeten Beamers, weil damit als geheim eingestufte Dokumente gezeigt wurden.[5][6]

Ein Forschungsteam der Universität um den Maschinenbau-Ingenieur Xiulin Ruan haben eine ultraweiße Farbe mit Bariumsulfatpartikeln entwickelt, die bis zu 98,1 % reflektierend ist und somit als das „weißeste Weiß“ gilt. Dies ist im Vergleich mit einem Reflexionsvermögen von 80–90 % für andere derzeit erhältliche weiße Farben, die das Sonnenlicht sehr stark reflektieren sollen. Solche Farben gelten als potenziell revolutionär um den Planeten – insbesondere Städte – kühler zu halten und den Stromverbrauch zu reduzieren; Gebäude mit einer solchen Beschichtung müssten deutlich weniger auf Klimatisierung angewiesen sein. Das neue Bariumsulfat absorbiert weniger als die Hälfte der Sonnenenergie als die frühere Version, bei der Calciumcarbonatpartikel verwendet wurden, die zu 95,5 % reflektierend waren. Um die potenziellen Vorteile der Strahlungskühlung hervorzuheben, sagt Professor Ruan: „Wenn Sie diese Farbe verwenden, um eine Dachfläche von etwa 93 m² zu bedecken, schätzen wir, dass Sie eine Kühlleistung von bis zu 10 Kilowatt erreichen könnten. Das ist leistungsstärker als die Klimaanlagen, die in den meisten Häusern verwendet werden.“ Die Wissenschaftler schätzen, dass nur 0,5 bis 1 % der Erdoberfläche mit dieser Farbe beschichtet werden müssen (z. B. durch das Streichen von Dächern), um die bisherige globale Erwärmung umzukehren. Die Ergebnisse wurden am 15. April 2021 in ACS Applied Materials & Interfaces veröffentlicht.[7]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Purdue University – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Office of the President. In: Purdue University > About > Office of the President. Purdue University, West Lafayette, abgerufen am 4. Januar 2022.
  2. a b c d e f Data Digest. In: Purdue University Data Digest. Purdue University, West Lafayette, abgerufen am 29. September 2023 (englisch).
  3. a b Historic Endowment Study Data – 2021 Total Market Values. In: NACUBO-TIAA Study of Endowments. National Association of College and University Business Officers NACUBO®, 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2021; abgerufen am 5. Dezember 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nacubo.org
  4. College Navigator – Purdue University-Main Campus. In: Integrated Postsecondary Education Data System > College Navigator > Purdue University-Main Campus. National Center for Education Statistics (NCES), U.S. Department of Education, Institute of Education Sciences IES, 2022, abgerufen am 8. Juli 2022 (englisch).
  5. Barton Gellman: Scholarship, Security and ‘Spillage’ on Campus. 8. Oktober 2015, archiviert vom Original am 9. Oktober 2015; abgerufen am 8. Oktober 2015 (englisch).
  6. Hauke Gierow: Wegen Snowden-Folien: Uni wollte Beamer für immer zum Schweigen bringen. In: Golem. 8. Oktober 2015, archiviert vom Original am 9. Oktober 2015; abgerufen am 8. Oktober 2015.
  7. Whitest paint. Abgerufen am 16. Oktober 2021 (deutsch).

Koordinaten: 40° 25′ 26″ N, 86° 55′ 44″ W