Queens Park Rangers – Wikipedia

Queens Park Rangers
Basisdaten
Name Queens Park Rangers
Football Club
Sitz London, England
Gründung 1882
Farben Blau-Weiß
Eigentümer Tune Group (55 %)
Ruben Gnanalingam (33 %)
Lakshmi Mittal (11 %)
Präsident Tony Fernandes
Website qpr.co.uk
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Martí Cifuentes
Spielstätte Loftus Road
Plätze 18.439[1]
Liga EFL Championship
2023/24 18. Platz
Heim
Auswärts

Die Queens Park Rangers (offiziell: Queens Park Rangers Football Club, oft kurz auch QPR genannt) sind ein englischer Fußballverein aus London, der in der EFL Championship aktiv ist. Die Queens Park Rangers werden wegen ihrer quergestreiften Trikots auch als Super Hoops (Super Reifen) bezeichnet.

Eintrittskarte zur Loftus Road aus der Saison 2000/2001

Der Verein hat seine Wurzeln in den 1882 im Londoner Westen gegründeten Jugendklubs St. Jude’s Institute und Christchurch Rangers. St. Jude’s war ein Betätigungsfeld für Internatsschüler an der Droop Street und hatte mit der Unterstützung von Pfarrer Gordon Young zudem einen kirchlichen Hintergrund. Nachdem Spieler parallel auch bei den von George Wodehouse gegründeten Christchurch Rangers gespielt hatten, entschlossen sich beide Seiten 1886 zu einer Fusion. Der Verein nannte sich aufgrund der Heimat im Stadtteil Queen’s Park fortan Queen’s Park Rangers – die Lösung lag deswegen nahe, weil die Christchurch Rangers bereits mehr oder weniger so genannt worden waren. Bei der Wahl der blau gestreiften Trikots orientierte man sich an den Vorbildern aus Oxford und Cambridge.

Im Jahr 1889 wurde er ein Proficlub und spielte in 14 Stadien, bis er 1917 in sein heutiges Stadion Loftus Road zog. In den Jahren 1931–1933 sowie in der Spielzeit 1962/63 spielte er wegen erhoffter größerer Zuschauerzahlen im White City. Die Loftus Road hat eine Kapazität von 19.148 Zuschauern. Die höchste Zuschauerzahl erreichte QPR am 27. April 1974 im Erstligaspiel gegen Leeds United.

Titel im League Cup und Vizemeister in der First Division (1966–1979)

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Einen ersten Erfolg feierten die Queens Park Rangers im League Cup 1966/67 mit Trainer Alec Stock, der die Mannschaft um Ron Springett und Rodney Marsh durch einen 3:2-Erfolg über West Bromwich Albion zum ersten Titel der Vereinsgeschichte führte. 1968 stieg der Verein erstmals in die Football League First Division 1968/69 auf. Nach einem letzten Tabellenrang und 13 Punkten Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz kehrte QPR jedoch nach nur einem Jahr in die Second Division zurück. Zur Saison 1973/74 gelang der Mannschaft der zweite Aufstieg in die First Division, der durch einen achten Platz und damit souverän erreichten Klassenerhalt zusätzlich gefeiert werden konnte. Nach einem elften Rang im Folgejahr führte die Saison 1975/76 den Verein unter Trainer Dave Sexton zur Vizemeisterschaft hinter dem FC Liverpool. Lediglich ein Punkt fehlte zum ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Durch die gute Tabellenplatzierung zog QPR in den UEFA-Pokal 1976/77 ein und erreichte dort nach Erfolgen über Brann Bergen, Slovan Bratislava und den 1. FC Köln das Viertelfinale. Dort besiegte die Mannschaft aus London im Hinspiel den griechischen Vertreter AEK Athen mit 3:0. Nach einer 0:3-Niederlage im Rückspiel und einem anschließenden 6:7 nach Elfmeterschießen endete jedoch das Abenteuer Europapokal. Die Tendenz der folgenden beiden Spielzeiten in der First Division war eindeutig negativ und führte in der Football League First Division 1978/79 zum zweiten Erstligaabstieg nach 1969.

Finalteilnahme im FA Cup und Rückkehr in die First Division (1980–1996)

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Erneut verbrachte der Verein vier Jahre in der zweiten Liga. Ein großer Erfolg gelang dem Zweitligisten im FA Cup 1981/82, als das Team um Mannschaftskapitän Glenn Roeder, Tony Currie, Terry Fenwick und John Gregory ins Finale in Wembley einzog. Nach einem 1:1 nach Verlängerung im ersten Spiel, unterlag QPR im Wiederholungsspiel dem Erstligisten Tottenham Hotspur durch ein Tor von Glenn Hoddle mit 0:1 und verpasste so den zweiten Titel der Vereinsgeschichte. Dafür gelang 1983 die Rückkehr in die Erstklassigkeit. Dem Aufsteiger unter Trainer Terry Venables gelang dabei in der Football League First Division 1983/84 eine ausgezeichnete Saison, die ihn auf den fünften Tabellenplatz führte. Es folgte die zweite Teilnahme am UEFA-Pokal nach 1976/77. Nach einem Erstrundenerfolg über KR Reykjavík scheiterte das Team jedoch bereits in der 2. Runde des UEFA-Pokal 1984/85 mit 6:2 und 0:4 am jugoslawischen Vertreter FK Partizan Belgrad. Die Erstligajahre zwischen 1985 und 1987 verbrachte der Verein im Abstiegskampf. In der Saison 1985/86 gelang dafür der Einzug ins Ligapokalfinale, dort unterlag die Mannschaft jedoch dem Erstligakonkurrenten Oxford United deutlich mit 0:3. 1987/88 gelang dem Verein die erhoffte Rückkehr ins obere Tabellendrittel. Durch die internationale Sperre aller englischen Teams nach der Heysel-Katastrophe verpasste QPR jedoch die dritte Teilnahme am Europapokal. Die nächsten vier Spielzeiten verbrachten die Queens Park Rangers im Mittelfeld der Tabelle, ehe in der neu eingeführten Premier League 1992/93 mit Trainer Gerry Francis der Sprung auf den fünften Platz gelang. Die Mannschaft um Toptorjäger Les Ferdinand (zweiter der Torschützenliste mit 20 Treffern) qualifizierte sich damit jedoch nicht für den Europapokal. Nach zwei Platzierungen im einstelligen Tabellenbereich stieg der Verein aus der Premier League 1995/96 in die nun zweitklassige First Division ab.

Absturz in die Drittklassigkeit und Rückkehr in die Premier League (seit 1997)

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In der Saison 2000/01 folgte nach 34 Jahren der Absturz in die Drittklassigkeit durch einen vorletzten Tabellenrang in der First Division. Auch die Ablösung von Gerry Francis durch den neuen Trainer Ian Holloway hatte den Abstieg nicht verhindern können. Holloway führte den Verein 2003/04 in die zweite Liga zurück und erreichte in der neu eingeführten Football League Championship 2004/05 souverän den Klassenerhalt. Die folgenden drei Jahre verbrachte der Verein im Abstiegskampf der zweiten Liga, ehe in der Saison 2008/09 ein Mittelfeldplatz erzielt wurde.

In der Saison 2010/11 gelang dem Team von Trainer Neil Warnock auch dank zahlreicher Investitionen in die Mannschaft die Rückkehr in die Premier League. Nach dem Abstieg 2013 gelang den QPR im Finale der Qualifikationsrunde zur Premier League in Unterzahl durch ein Tor von Bobby Zamora in der 90. Minute gegen Derby County der sofortige Wiederaufstieg. In der folgenden Premier-League-Saison 2014/15 stiegen die Londoner jedoch als Tabellenletzter wieder in die zweite Liga ab. Im November 2016 übernahm Ian Holloway erneut den Trainerposten bei den QPR, die die letzten Saisons im unteren Mittelfeld der zweiten Liga abschlossen.

Am 1. September 2007 kauften Formel-1-Funktionär Bernie Ecclestone und Flavio Briatore den Londoner Verein. Die Kaufsumme betrug 1,5 Millionen Euro, zudem wurden Verbindlichkeiten in Höhe von 19,5 Millionen Euro getilgt. Am 19. Februar 2010 trat Briatore als Präsident des Fußballvereins zurück. Er bleibt weiterhin Miteigentümer. Als Nachfolger wurde der Inder Ishan Saksena ernannt.[2] Im August 2011 erwarb die Tune Group des malaysischen Unternehmers Tony Fernandes eine Aktienmehrheit in Höhe von 66 %. Hierdurch übernahm Fernandes zusammen mit der Familie des indischen Stahlmagnaten Lakshmi Mittal, die 33 % der Aktien hält, die Führung des Vereins.[3]

Kader der Saison 2024/25

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Stand: 14. Oktober 2024[4]

Nr. Position Name
1 FrankreichFrankreich TW Paul Nardi
3 Irland AB Jimmy Dunne
4 EnglandEngland MF Jack Colback
5 EnglandEngland AB Steve Cook
6 EnglandEngland AB Jake Clarke-Salter
7 EnglandEngland MF Karamoko Dembélé
8 EnglandEngland MF Sam Field
10 Marokko MF Ilias Chair
11 Nordirland ST Paul Smyth
12 Schweiz ST Michael Frey
13 EnglandEngland TW Joe Walsh
14 JapanJapan MF Koki Saito
15 Wales AB Morgan Fox
16 Schottland AB Liam Morrison
Nr. Position Name
18 Slowenien ST Žan Celar
19 EnglandEngland MF Elijah Dixon-Bonner
20 Schottland AB Harrison Ashby
22 Suriname AB Kenneth Paal
23 Brasilien AB Hevertton Santos
24 Danemark MF Nicolas Madsen
25 Danemark MF Lucas Andersen
26 Algerien ST Rayan Kolli
27 AustralienAustralien ST Daniel Bennie
28 EnglandEngland ST Alfie Lloyd
32 EnglandEngland TW Matteo Salamon
40 Martinique MF Jonathan Varane
41 Kosovo MF Lorent Talla
Wales TW Nathan Shepperd

Europapokalbilanz

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Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1976/77 UEFA-Pokal 1. Runde Norwegen Brann Bergen 11:00 4:0 (H) 7:0 (A)
2. Runde Tschechoslowakei Slovan Bratislava 8:5 3:3 (A) 5:2 (H)
3. Runde Deutschland Bundesrepublik 1. FC Köln (a)4:4(a) 3:0 (H) 1:4 (A)
Viertelfinale Griechenland 1975 AEK Athen 3:3
(6:7 i. E.)
3:0 (H) 0:3 n. V. (A)
1984/85 UEFA-Pokal 1. Runde Island KR Reykjavík 7:0 3:0 (A) 4:0 (H)
2. Runde Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik FK Partizan Belgrad (a)6:6(a) 6:2 (H) 0:4 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 12 Spiele, 8 Siege, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen, 39:18 Tore (Tordifferenz +21)

Statistik und Rekorde

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Bekannte ehemalige Spieler

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Peter Crouch schaffte in der Saison 2000/01 bei den Queens Park Rangers seinen Durchbruch im Profifußball.

Manager (Trainer)

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Ian Holloway trainierte QPR von 2001 bis 2006 und führte den Verein 2004 in die Football League Championship.
Zeitraum Trainer
1959–1968 EnglandEngland Alec Stock
1968 EnglandEngland Bill Dodgin
1968 Schottland Tommy Docherty
1969–1970 EnglandEngland Les Allen
1970–1974 EnglandEngland Gordon Jago
1974–1977 EnglandEngland Dave Sexton
1977–1978 EnglandEngland Frank Sibley
1978–1979 EnglandEngland Steve Burtenshaw
1979–1980 Schottland Tommy Docherty
1980–1984 EnglandEngland Terry Venables
1984 EnglandEngland Alan Mullery
1984–1985 EnglandEngland Frank Sibley
1985–1988 EnglandEngland Jim Smith
1988–1989 EnglandEngland Trevor Francis
1989–1991 EnglandEngland Don Howe
1991–1994 EnglandEngland Gerry Francis
1994–1996 EnglandEngland Ray Wilkins
1996–1997 Schottland Stewart Houston
1997–1998 EnglandEngland Ray Harford
1998–2001 EnglandEngland Gerry Francis
2001–2006 EnglandEngland Ian Holloway
2006 Irland Gary Waddock
2006–2007 EnglandEngland John Gregory
2007–2008 ItalienItalien Luigi De Canio
2008 Nordirland Iain Dowie
2008–2009 Portugal Paulo Sousa
2009 Nordirland Jim Magilton
2009–2010 EnglandEngland Paul Hart
2010–2012 EnglandEngland Neil Warnock
2012 Wales Mark Hughes
2012–2015 EnglandEngland Harry Redknapp
2015 EnglandEngland Chris Ramsey
2015–2016 NiederlandeNiederlande Jimmy Floyd Hasselbaink
2016–2018 EnglandEngland Ian Holloway
2018–2019 EnglandEngland Steve McClaren
2019–2022 EnglandEngland Mark Warburton
2022 EnglandEngland Michael Beale
2022–2023 EnglandEngland Neil Critchley
2023 EnglandEngland Gareth Ainsworth
seit 2023 SpanienSpanien Martí Cifuentes

Prominente Anhänger

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Einer der bekanntesten Fans des Vereins ist – neben Robert Smith von The Cure – wohl der Sänger der Band Babyshambles, Pete Doherty. Schon als kleines Kind war er Fan des Vereins und zeitweise sogar Vorstandsmitglied, bis er auf einer Toilette beim Drogenkonsum angetroffen wurde. Weitere prominente Fans sind Ian Gillan von Deep Purple, Phil Collins von Genesis, Comedian Bill Bailey und das ehemalige Depeche-Mode-Mitglied Alan Wilder.

Ligazugehörigkeit

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  • 1920–1948: Football League Third Division
  • 1948–1952: Football League Second Division
  • 1952–1967: Football League Third Division
  • 1967/1968: Football League Second Division
  • 1968/1969: Football League First Division
  • 1969–1973: Football League Second Division
  • 1973–1979: Football League First Division
  • 1979–1983: Football League Second Division
  • 1983–1992: Football League First Division
  • 1992–1996: FA Premier League
  • 1996–2001: Football League First Division
  • 2001–2004: Football League Second Division
  • 2004–2011: Football League Championship
  • 2011–2013: Premier League
  • 2013–2014: Football League Championship
  • 2014–2015: Premier League
  • seit 2015: Football League Championship / EFL Championship

Einzelnachweise

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  1. Tom Walker: QPR chief executive: 'We need to leave Loftus Road stadium'. In: HCM. 13. September 2023, abgerufen am 13. September 2023.
  2. Briatore nicht mehr Präsident der Queens Park Rangers (ORF Sport) Abgerufen am 21. Februar 2010.
  3. Exclusive: Fernandes seals takeover (Memento vom 3. April 2012 im Internet Archive), Mitteilung auf der Website von Queen Park Rangers vom 18. August 2011 (abgerufen am 18. August 2011) via archive.is
  4. Queens Park Rangers - Vereinsprofil. Abgerufen am 14. Oktober 2024.