QueerBw – Wikipedia

QueerBw
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Rechtsform gemeinnütziger eingetragener Verein
Gründung 2. März 2002[1]
Gründer Alexander Schüttpelz
Zweck Interessenvertretung der homosexuellen, bisexuellen, transgeschlechtlichen, intergeschlechtlichen und anders geschlechtlich orientierten Angehörigen der Bundeswehr
Vorsitz Sven Bäring[2]
Umsatz 15.058 Euro (2020)
Mitglieder 325 (2021)
Website www.queerbw.de

QueerBw (ehemals Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr e. V., kurz AHsAB) ist eine deutschlandweite Interessenvertretung der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans und intergeschlechtlichen Angehörigen der Bundeswehr. Sie ist beim Amtsgericht Charlottenburg als gemeinnütziger eingetragener Verein registriert und hat ihren Sitz in Berlin.[1]

Der Verein knüpft Kontakte zu militärischen sowie zivilen Führungskräften, um Diskriminierung abzubauen und eine Anlaufstelle für alle queeren Bundeswehrangehörigen zu bieten. Für Beratungen und Fragen zum Thema Homosexualität in der Bundeswehr betreibt er eine kostenfreie 24-Stunden-Hotline. Zunehmend befasst der Verein sich auch mit dem Thema Transsexualität und berät zur Weiterverpflichtung oder Urkundenänderungen nach einer Geschlechtsumwandlung.[3] QueerBw nimmt regelmäßig am Tag der Bundeswehr, am Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin sowie an Christopher Street Days teil.[4] Er gibt einen öffentlichen Newsletter aus.[5] Mit dem Bundeswehr-Sozialwerk wurde im September 2019 eine Unterstützungsvereinbarung unterzeichnet.[6] Zu aktuellen Anlässen gibt der Verein Stellungnahmen ab[7] und ist der Charta der Vielfalt beigetreten.[8] Er koordiniert seine Arbeit mit dem Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages.[9] Seit 2015 ist der Verein Mitglied im Deutschen Bundeswehrverband.[10]

2006 gab der Verein, damals noch Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr (AHsAB), eine kurze Studie über den Umgang mit Homosexualität in der Bundeswehr von deren Gründung bis zum Jahr 2005 heraus.[11]

Altes Logo vor der Umbenennung

Der Verein wurde am 2. März 2002 unter dem Namen Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr e. V (AHsAB) in Berlin in der Gaststätte „Schall und Rauch“ (Prenzlauer Berg) gegründet. Am 29. Februar 2020 beschloss die 20. ordentliche Mitgliederversammlung die Änderung der Vereinsbezeichnung zu QueerBw sowie das neue Logo.[4] Am 8. April 2022 feierte der Verein sein zwanzigjähriges Bestehen mit einem Festakt in der Kanadischen Botschaft in Berlin.

QueerBw fordert auf der Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) eine Weiterentwicklung des bisherigen Beteiligungssystems zu einem Diversity Management, in dem die unterschiedlichen Beauftragten und Ansprechstellen innerhalb der Bundeswehr zusammengeführt werden. In diesem sollen kompetente Anlaufstellen für queere Angehörige der Bundeswehr vorhanden sein, um Diskriminierung und feindselige Gesinnung gegenüber queeren Bundeswehr-Angehörigen abzubauen. Eine weitere Forderung ist die Rehabilitierung männlicher Soldaten, die aufgrund ihrer Homosexualität berufsrechtlich benachteiligt wurden.[12] Auf Forderungen des Vereins antwortete das Verteidigungsministerium 2018, die Zeit könne nicht zurückgedreht werden, aber es sei Ministerin Ursula von der Leyen ein persönliches Anliegen, „den Blick der Öffentlichkeit auf die einschneidenden Erlebnisse der Betroffenen zu richten“. Damit habe die Ministerin deutlich gemacht, „dass jede und jeder – egal ob schwul, lesbisch, trans- oder heterosexuell – heute in der Bundeswehr willkommen ist“.[13] Bei einem Gespräch mit dem QueerBw-Vorstand am 2. März 2020 kündigte die Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer, an, ihr Haus anzuweisen, Möglichkeiten einer Rehabilitierung zu identifizieren.[14][15] Der Verein erreichte, dass Homosexuelle für erlittene Diskriminierung bei der Armee entschädigt werden.[16] Im Juli 2021 trat das Gesetz zur Rehabilitierung der wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen, wegen ihrer homosexuellen Orientierung oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität dienstrechtlich benachteiligten Soldatinnen und Soldaten in Kraft. Sven Bäring wurde 2022 für seinen Einsatz als Bundesvorsitzender des Vereins QueerBw mit dem Diversity-Ehrenpreis von der Universität der Bundeswehr ausgezeichnet.[17]

Ordentliche Mitglieder können nur natürliche Personen werden, die Angehörige der Bundeswehr sind oder ehemals Angehörige der deutschen Streitkräfte waren, die ihre Bereitschaft zur Unterstützung der Vereinsarbeit erklären, dem Programm zustimmen und die Satzung anerkennen.[1] Fördermitglieder können andere juristische oder natürliche Personen werden, die ihre Bereitschaft zur Unterstützung der Vereinsarbeit erklären, dem Programm zustimmen und die Satzung anerkennen.[1]

Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand.

Mitgliederversammlung

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Mindestens einmal im Jahr findet eine ordentliche Mitgliederversammlung statt. Die 20. Mitgliederversammlung fand am 29. Februar 2020 statt.[4]

Der Vorstand besteht aus mindestens drei und höchstens fünf ordentlichen Mitgliedern sowie aus Beisitzern. Der Vorstand vertritt den Verein gerichtlich und außergerichtlich. Jeweils zwei seiner Mitglieder sind vertretungsberechtigt.[1] Der Vorstand besteht aus:[2]

Regionalbetreuer

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Die Regionalbetreuer und deren Stellvertreter werden durch den Vorstand berufen. Sie haben das Recht auf Teilnahme an den Vorstandssitzungen, sind aber nicht stimmberechtigt.[1] Regionalbetreuer sind:[18]

  • Regionalbetreuer Nord: Kai Donnerhak
  • stv. Regionalbetreuer Nord: Katharina Busch, Hauptbootsmann; Ronald Bednarzik, Fahnenjunker
  • Regionalbetreuer West: Damian Lang, Obermaat (BA)
  • stv. Regionalbetreuer West: Peter Ehrle
  • Regionalbetreuer Ost: David Blackwell, Regierungssekretär und Leutnant der Reserve
  • stv. Regionalbetreuer Ost: Franziska Siegel und Mike Salobir
  • Regionalbetreuer Süd: Arthur Leonardo Mertens, Fähnrich
  • stv. Regionalbetreuer Süd: unbesetzt

Ansprechpartner

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Die Ansprechpartner des Vereins für spezielle Themenbereiche sind:[19]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f QueerBw: Satzung des Arbeitskreises Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr e. V. In: Queerbw.de/ahsab-ev. Abgerufen am 17. Dezember 2021: „Berlin, den 02.03.2002 (Gründungsdatum) […] in der geänderten Fassung vom 16.03.2019.“
  2. a b Vorstand. In: AHsAB. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Oktober 2019; abgerufen am 20. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ahsab-ev.de
  3. Schwule Soldaten in der Bundeswehr: Für ein Outing ohne Diskriminierung. In: Welt.de. 22. Januar 2016, abgerufen am 21. Mai 2023.
  4. a b c Presse. In: AHsAB. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2020; abgerufen am 30. März 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ahsab-ev.de
  5. Newsletter. In: AHsAB. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  6. Gegenseitige Unterstützung vereinbart – Bundeswehr-Sozialwerk und Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr unterzeichnen Unterstützungsvereinbarung. In: bundeswehr-sozialwerk.de. 17. September 2019, abgerufen am 20. Oktober 2019.
  7. Reaktion auf das Interview der Präsidentin der Universität der Bundeswehr München zum Thema „Diversity“ für WELT-online vom 15.11.2018. (PDF) In: ahsab-ev.de. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  8. Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr e. V. (AHsAB e. V.) - Unterzeichner in der Charta der Vielfalt. In: charta-der-vielfalt.de. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  9. Marc Röhlig: Die Bundeswehr hat schwule Soldaten lange diskriminiert – auf eine Entschuldigung warten sie bis heute, Spiegel online, 12. Juli 2020
  10. Kerstin Botsch: Soldatsein. Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht und sexueller Orientierung in der Bundeswehr, Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10135-0, S. 141
  11. Klaus Stockmann: Tabu und Toleranz. Der Umgang mit Homosexualität in der Bundeswehr 1955 bis 2000, De Gruyter, Oldenbourg 2021, Einleitung S. 11
  12. Startseite. In: AHsAB. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  13. Klaus Stockmann: Tabu und Toleranz. Der Umgang mit Homosexualität in der Bundeswehr 1955 bis 2000. De Gruyter, Oldenbourg 2021, ISBN 978-3-11-073482-9, S. 430.
  14. Presse. In: AHsAB. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2020; abgerufen am 30. März 2020 (auf der alter QueerBw-Homepage heißt es 3. Februar, korrekt ist aber 2. März).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ahsab-ev.de
  15. Vielfalt im BMVg: Jeder Einzelne wird wertgeschätzt. In: BMVg. 3. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
  16. "Es gibt immer noch Soldaten, die von Beleidigungen erzählen", Interview von Daniela Bode, Süddeutsche Zeitung, 22. Februar 2023
  17. Diversity-Preis für Sven Bäring, Universität der Bundeswehr München, 15. Dezember 2022
  18. Regionalbetreuende. In: AHsAB. Abgerufen am 30. März 2020.
  19. Ansprechpartner. In: AHsAB. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  20. PrOut@Work-Foundation: LGBT*IQ Awards 2021 – „Big Impact Initiative Award“: queerbw. In: Proutatwork.de. Stand: 24. November 2021, abgerufen am 17. Dezember 2021.