Aachener Rathaus – Wikipedia

Das Aachener Rathaus von Süden, vom Katschhof aus gesehen

Das gotische Aachener Rathaus ist neben dem Dom das markanteste Bauwerk im historischen Stadtkern von Aachen.

Das Aachener Rathaus auf einem Stich von Matthäus Merian, 1647

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtete die Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeisters Gerhard Chorus (1285–1367) als Zeichen ihrer bürgerlichen Freiheit ein neues Rathaus. Bis dahin hatte das Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete Grashaus als Rathaus gedient. Als Zugeständnis an die römisch-deutschen Könige musste die Bürgerschaft sich allerdings verpflichten, im neuen Rathaus einen Saal für das festliche Krönungsmahl (im Anschluss an die Königskrönungen im Aachener Dom) einzurichten. Mit dem Bau wurde 1330 begonnen, wobei das Gebäude auf den Grundmauern eines verfallenen Palastbaus aus der Karolingerzeit, der Aula regia der Kaiserpfalz, errichtet wurde.

Der aus der Zeit Karls des Großen stammende Granusturm wurde übernommen und um 14 Meter aufgestockt. Auch in der Rathaussüdseite sind noch Teile des aufgehenden karolingischen Mauerwerkes vorhanden.[1] Die Fertigstellung erfolgte 1349. Bis zum Jahr 1531 fanden im so genannten Krönungssaal die Festessen anlässlich der Aachener Königskrönungen statt. Während das Rathaus als Verwaltungsgebäude und Festhaus für die Reichsfeiern diente, wurden im Granusturm Urkunden und ein Teil der städtischen Waffen und Munition untergebracht. Der Turm diente außerdem zeitweilig als Gefängnis.

Das gotische Rathaus von Aachen gilt als architektonisches Vorbild zahlreicher Rathausbauten im flämischen Raum dieser Zeit.[2]

Dreikönigenrelief

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Torso Dreikönigenrelief, um 1380

Den Eingang zur Kaisertreppe, der Verbindung des Untergeschosses mit dem Krönungssaal, die Dreikönigentür, schmückte ein Hochrelief aus Kalkstein aus der Zeit um 1380 mit der Darstellung Anbetung der Heiligen drei Könige. Vier Kalksteinblöcke bildeten das Relief. Die drei Königsreliefs und die Mutter-Kind-Gruppe bestanden je aus einem Kalksteinblock.

Während der napoléonischen Zeit wurde das Relief 1798 teilweise zerstört. Das Fragment beließ man über dem damals als Eingang zur Hauptwache bezeichneten Portal.[3] Das mittelalterliche Kunstwerk wurde 1879 von Gottfried Götting durch eine freie Nachbildung ersetzt. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde es ins Heimatmuseum überführt und ist im Krieg verschollen.

Das von Couven umgestaltete Rathaus; Modell im Centre Charlemagne

Während des großen Stadtbrandes von 1656 verbrannte ein Teil der Dächer und Türme. Die zerstörten Teile wurden im barocken Stil wieder aufgebaut. In den Jahren 1727 bis 1732 führte der Aachener Baumeister Johann Joseph Couven eine grundlegende barocke Umgestaltung, insbesondere im Bereich der Vorderfassade und der Eingangstreppe, durch. Der gotische Figurenschmuck sowie die Kreuzstöcke aus den Fenstern wurden entfernt. Auch die Innenräume wurden im barocken Stil umgestaltet. Einen Eindruck davon vermitteln heute noch der Sitzungssaal und der „Weiße Saal“ im Erdgeschoss.

Charakteristisch für die Phase sind die Holzvertäfelungen im Stil des Aachen-Lütticher Barock aus der Werkstatt von Jacques de Reux und die Wandgemälde des Malers Johann Chrysanth Bollenrath. Einen Eindruck hiervon vermittelt das so genannte Werkmeistergericht. Der Saal war ursprünglich für ein Gremium von Geschworenen eingerichtet worden, das die Qualität der Aachener Tuche kontrollierte; später diente er als Amtszimmer der Oberbürgermeister.

Zur feierlichen Unterzeichnung des Friedensvertrags zur Beendigung des Österreichischen Erbfolgekrieges im Jahr 1748 wurde der Friedenssaal eingerichtet, aufgrund von Rangstreitigkeiten der Gesandten allerdings nicht genutzt. Als Kompensation hierfür erhielt die Stadt Aachen Porträts der Gesandten. Diese befinden sich heute in verschiedenen Sälen des Rathauses.

19. Jahrhundert

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Die Entdeckung der heißen Quellen, dargestellt auf einem Fresko von Alfred Rethel

Seit dem Ende der reichsstädtischen Zeit und während der napoléonischen Besetzung wurde der Bauzustand des Rathauses stark vernachlässigt, so dass das Gebäude 1840 als teilweise baufällig angesehen werden musste. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Rathaus insbesondere durch den Stadtbaumeister Friedrich Joseph Ark nach und nach so umgebaut, wie sich die Zeit den gotischen Originalzustand vorstellte und zusätzlich mit neugotischen Gemälden, Reliefs und Skulpturen ausgestattet. Die dem Markt zugewandte Fassade wurde mit den Statuen von 50 Königen sowie Symbolen von Künsten, Wissenschaft und Christentum versehen.

Der zwischenzeitlich durch Wände unterteilte Krönungsfestsaal wurde wiederhergestellt und mit einem neuen Zugang, dem Ark’schen Treppenhaus, versehen. Außerdem erhielt der Maler Alfred Rethel den Auftrag, den Saal mit einem Zyklus großflächiger Fresken auszuschmücken. Gegen den Willen des Düsseldorfer Akademiedirektors Wilhelm von Schadow hatte der Jurist und Kunsthistoriker Karl Schnaase als Vorsitzender des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen durchgesetzt, dass Rethel den Auftrag bekam.[4] Der 1847 begonnene und 1861 von Joseph Kehren vollendete Zyklus zeigt Stationen und Legenden aus dem Leben Karls des Großen. Er ist, zumal nach der Zerstörung vergleichbarer Zyklen, die etwa das Neue Museum in Berlin schmückten, eine der wichtigsten erhaltenen Zeugnisse spätromantischer Historienmalerei.

Rathausbrand 1883

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Ausgehend von einem Brand in der Monheim’schen Drogen- und Materialwarenhandlung in der Antoniusstraße 26 wurden durch Funkenflug der Dachstuhl und zunächst der Granusturm am 29. Juni 1883 in Brand gesetzt.[5] Innerhalb von vier Stunden brannten der Dachstuhl und die beiden Rathaustürme sowie mehr als 30 der umliegenden Wohnhäuser auf der Südseite Marktes, in der Pont-, Jakob- und Kockerellstraße, der Judengasse, sowie der Königstraße bis hin zum Karlsgraben. Neben den Feuerwehren aus Aachen und Burtscheid und Einsatzkräften des 53. Infanterie-Regiments kamen noch herbeigerufene Wehrzüge aus Stolberg und Langerwehe, aber auch aus Eupen, Mönchengladbach, Köln und Düsseldorf zum Einsatz. Erst durch heftige Gewitterschauer in der Nacht zum 1. Juli konnten die Brände vollständig gelöscht werden. Die Ursache der Brandentstehung in der Antoniusstraße konnte nie einwandfrei geklärt werden.[6]

Der Krönungssaal mit den Rethel-Fresken und das Erdgeschoss blieben vom Brand verschont, hatten aber durch das Löschwasser arg gelitten. Die Restaurierung erfolgte durch Genremaler und Maltechniker Friedrich Gerhardt.[7] In der Folgezeit wurden das Dach und die Türme behelfsmäßig wieder eingedeckt.

Am 1. November 1884 rief die Stadt Aachen einen Wettbewerb unter deutschen Architekten zur Wiederherstellung des Rathauses aus. Unter den 13 eingesandten Entwürfen wurde der erste Preis dem Aachener Architekten Georg Frentzen zuerkannt, der 1891 den Auftrag erhielt, das Rathaus und die Türme wiederaufzubauen. Die Sanierung der Innenräume stand unter Planung und Leitung des Stadtbaumeisters Joseph Laurent. Um 1895 wurden die Skulpturen Ritter Gerhard Chorus und Johann von Pont an den Mauerkanten des Erkers der Rathausrückseite sowie acht Wappenschilde mittelalterlicher Adelsgeschlechter (Margarten, Berensberg, Roide, Hasselholz, Surse, Wilde, Joh. Chorus, Zevel) in den Bogenzwickeln angebracht. Es handelt sich dabei um Werke von Karl Krauß. Darüber hinaus wurden bis zum Jahr 1900 von den Aachener Bildhauerwerkstätten Carl Esser, Wilhelm Pohl, Lambert Piedboeuf und Gottfried Götting mehrere Statuen von zum Teil hier gekrönten Königen für die Rathauswand angefertigt, die teilweise auf Entwürfe des Kölner Bildhauers Christian Mohr zurückgehen. 1899 errichtete die Firma F. A. Neuman aus Eschweiler eine neue stählerne Konstruktion für das Dach und die beiden neugotischen Turmhelme.[8]

Die Restaurierungsarbeiten wurden 1902 beendet. Die feierliche Einweihung des Rathauses fand im Beisein von Kaiser Wilhelm II. am 19. Juni 1902 statt.

20. Jahrhundert

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Erster Weltkrieg und Weimarer Republik

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Verwüstungen im Inneren des Rathauses nach der Erstürmung durch die Separatisten am 21. Oktober 1923

Den Ersten Weltkrieg überstand das Aachener Rathaus ohne kriegsbedingte Schäden. Während der politischen Unruhen im Zuge separatistischer Bewegungen zur Loslösung einer Rheinischen Republik wurde das Rathaus am 21. Oktober 1923 von einer Gruppe Sonderbündler gestürmt und schwerwiegend verwüstet. Teile der Fassade, des Figurenschmucks sowie die beiden Uhren an den Rathaustürmen wurden zerstört, sämtliche Fensterscheiben des Erdgeschosses auf der Marktseite zerschlagen und zahlreiche historische Räume des Rathauses verwüstet. Viele der Rethel-Fresken wurden durch Kugeleinschläge schwer beschädigt. Das Mobiliar – insbesondere aus dem Zimmer des Oberbürgermeisters und aus dem Krönungssaal – wurde zerschlagen und als Wurfgeschoss verwendet. Im Kaisersaal wurde eine nicht detonierte Bombe gefunden.[9]

Zweiter Weltkrieg

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Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Rathaus durch mehrere Bombenangriffe, insbesondere am 14. Juli 1943 und 11. April 1944, stark beschädigt. Am 14. Juli 1943 brannten der Dachstuhl und beide Rathaustürme aus, lediglich die durch die Hitze verbogenen Stahlskelette der Turmhauben sollten noch einige Jahre das Erscheinungsbild des Rathauses prägen. Der Krönungssaal wurde schwer beschädigt und die Nordfassade wurde durch den Druck der Bombeneinschläge stellenweise bis zu 30 Zentimeter aus dem Lot gerückt. Die akute Einsturzgefahr wurde durch massive Holzstützen zunächst notdürftig gebannt. Durch eindringendes Regenwasser wurden die Rethel-Fresken in starke Mitleidenschaft gezogen. Fünf der acht Fresken konnten von dem Aachener Kunstmaler Franz Stiewi vorsichtig in kleinen Partien abgenommen und zunächst im Suermondt-Museum eingelagert werden.

Wiederaufbau und Nachkriegszeit

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Der Architekt Otto Gruber und der Bauingenieur Richard Stumpf erstellten 1945 zunächst ein Gutachten über die Standsicherheit des Gebäudes. Die vordringliche Sicherung der einsturzgefährdeten Nordfassade wurde mit Hilfe einer Stahlkonstruktion und Zugankern durch Professor Josef Pirlet vorgenommen. Das Rathausdach konnte 1946 notdürftig mit Zinkplatten instand gesetzt werden. Zunächst stand beim Wiederaufbau die statische Sicherung im Vordergrund, da neben der Ablösung der Nordfassade auch fast alle Gewölbebögen durchschlagen waren. Am 9. August 1948 konnte Pirlet im Stadtrat berichten, dass der Bestand des historischen Rathauses gesichert sei. Die Gewölbe im Erdgeschoss wurden 1950 wieder geschlossen. Der Wiederaufbau des Kaisersaales konnte 1953 weitgehend abgeschlossen werden, die Ausgestaltung des Saales folgte in den nächsten Jahren.

Rathaus Aachen 2024

Die Frage, in welcher Form die beiden Turmhelme wieder aufgebaut werden, stand weiterhin im Mittelpunkt kontrovers geführter Diskussionen. Im Jahr 1966 legte Wilhelm K. Fischer, der sich um den Wiederaufbau von Aachen verdient gemacht hat, ein Skizzenwerk zur Turmgestaltung vor. Auch Studenten der RWTH Aachen beteiligten sich mit 24 Entwürfen an der Diskussion. Einem Arbeitsausschuss zur Wiederherstellung der Turmhelme sind 1968 acht Gutachterentwürfe vorgelegt worden. Einige der zum Teil sehr modern anmutende Entwürfe, wie beispielsweise von Gerhard Graubner und Wilhelm K. Fischer, wurden während der im August 1968 stattfindenden öffentlichen Vorstellung intensiv diskutiert. Der Arbeitskreis entschied sich für den Entwurf des Stadtkonservators Leo Hugot, der sich eng an die historischen Vorbilder anlehnte. Die Turmhelme mit gotischen Gestaltungselementen wurden 1978 wieder aufgesetzt. Im Jahr 1979 bekam das Rathaus sein Glockenspiel. Dieses wurde im Juli 1979 vor dem Rathaus auf dem Marktplatz ausgestellt. Anfang August wurden die Turmspitzen und das Glockenspiel offiziell eingeweiht.[10]

Reichskleinodien (Kopien)

Seit 2009 ist das Rathaus eine Station der Route Charlemagne. Im Rahmen dieses Projekts wurden die historischen Säle für Besucher geöffnet. Eine museale Ausstellung und der interaktive Guide Aixplorer erläutern die Geschichte und die Kunstwerke des Hauses und vermitteln einen Eindruck von den historischen Krönungsmählern. Zu den Kunstwerken zählen die Porträts von Kaiser Napoleon I. aus dem Jahr 1807 von Louis-André-Gabriel Bouchet und Kaiserin Joséphine von 1805, angefertigt von Robert Lefèvre. Nach wie vor ist das Rathaus Sitz des Oberbürgermeisters und des Rates. Jährlich wird im Krönungssaal des Rathauses der Internationale Karlspreis verliehen.

Am 22. Januar 2019, dem 56. Jahrestag des Élysée-Vertrags, unterzeichneten Angela Merkel und Emmanuel Macron im Krönungssaal den Vertrag von Aachen.

Reichskleinodien

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Heute werden im Rathaus originalgetreue Kopien der Reichskleinodien aus der Wiener Weltlichen Schatzkammer ausgestellt, die um 1915 im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. für eine Ausstellung hergestellt wurden. Sie erinnern an die 31 Königskrönungen, die zwischen 813 und 1531 in Aachen stattfanden. Darunter befinden sich die Kopien des Reichsevangeliars – einer Handschrift aus der Zeit Karls des Großen –, der sogenannte Säbel Karls des Großen, die Reichskrone, der Reichsapfel und die heilige Lanze, die von dem Aachener Goldschmied Bernhard Witte, teilweise zusammen mit Paul Beumers, dem Sohn des Goldschmieds Conrad Anton Beumers, zwischen 1915 und 1920 angefertigt worden sind.

Karlsgarten am Aachener Rathaus

Der Freundeskreis Botanischer Garten Aachen pflegt als zweiten Karlsgarten in Aachen den Kräutergarten an der Südseite des Aachener Rathauses am Katschhof. Seit 1965 wird hier eine Auswahl der Pflanzen aus dem Capitulare de villis kultiviert.

Der Eintrag im Denkmälerverzeichnis lautet:

„Ehem. Palastaula Karls des Großen, Markt

Grundmauern und Teile des Aufgehenden karolingisch (u. a. Granusturm), nach 1300 bis 1349 als Rathaus umgebaut, die barocken Umbauten und Veränderungen Johann Joseph Couven bis auf Teile der Innenausstattung (Ratssaal, Weißer Saal) entfernt, 1840–1881 das Rathaus nach Plänen von Friedrich Joseph Ark regotisiert, weitere Umbauten und Wiederherstellungen nach Brand 1883 bis 1901 und besonders nach schweren Kriegszerstörungen nach 1945;

2geschossiger Rathausbau über hohem Sockelgeschoß, mit neugotischen Fassaden, halbkreisförmiger Apsis (sog. Marktturm) und quadratischem Treppenturm (sog. Granusturm); im Reichssaal Fresken von A. Rethel; am neuen Anbau Wappenstein von 1723 vom Giebel des Korneliusbades“[11]

Im Rahmen des Denkmalprojektes Wege gegen das Vergessen erinnert eine Bronzetafel am Rathaus an die politischen Wirren während der Zeit des Nationalsozialismus. Auf ihr ist eingraviert:

Gedenktafel Wege gegen das Vergessen

„Die Stadt Aachen bekennt sich zu Freiheit und Demokratie. Diese Werte wollen die Bürgerinnen und Bürger jetzt und in Zukunft bewahren.
In der NS-Zeit sind in Aachen Menschenrechte verletzt worden. Daran waren auch Kommunalpolitik und Stadtverwaltung beteiligt. Das Projekt „Wege gegen das Vergessen“ erinnert hier und an anderen Stellen der Stadt an die Verbrechen des Naziterrors, an Mitläufertum und Widerstand. Der am 12. März 1933 schon unter Bedingungen von Terror und Verfolgung Andersdenkender gewählte Stadtrat beschloss am 29. März 1933, Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft der Stadt Aachen anzudienen.
Ähnliches geschah in vielen anderen Städten. Dafür stimmten die Stadtverordneten des Zentrums, der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot, der DVP und der NSDAP. Die sozialdemokratischen Stadtverordneten stimmten dagegen; die kommunistischen Stadtverordneten waren bereits von der Stadtverordnetenversammlung ausgeschlossen.
Nach dem Verbot von SPD und KPD im Juli 1933 wurde der seit 1928 amtierende Oberbürgermeister, der dem Zentrum angehörte, zwangsbeurlaubt und am 15. September 1933 von den übrigen Stadtverordneten ein Nationalsozialist einstimmig zum Oberbürgermeister „gewählt“. Die Erinnerung an diese Ereignisse ist für uns alle Mahnung für unser Verhalten in der Zukunft.“

Aachener Rathaus, Zeichnung von Albrecht Dürer, 1520

Das Rathaus zu Aachen wurde mehrfach von bedeutenden Künstlern als Motiv verwendet, so auch in einer Zeichnung Albrecht Dürer aus dem Jahre 1520 – der wohl bekanntesten Rezeption des Bauwerks.

  • Rudolf Wiegmann: Die Erneuerung des Rathhaussaales zu Aachen. In: Correspondenz-Blatt für den Kunstverein für die Rheinlande und Westphalen, Jahrgang 1846/1847, S. 24–31.
  • Rudolf Wiegmann: Die Frescogemälde im großen Rathaussaale zu Aachen. In: Correspondenz-Blatt für den Kunstverein für die Rheinlande und Westphalen, Jahrgang 1860/1861, S. 45–48.
  • Ludwig Rovenhagen: Das Rathaus zu Aachen. Ein Führer für Besucher und Legende zu den Freskobildern des Kaisersaales. Jacobi, Aachen 1873. (Digitalisat)
  • Carl Rhoen: Einiges über den Brand des Aachener Rathauses am 29. Juni 1883. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Band 5. Benrath & Vogelsang, Aachen 1883, S. 302–310. (Digitalisat)
  • Richard Pick: Das Rathaus in Aachen. In: Aus Aachens Vergangenheit. Beiträge zur Geschichte der alten Kaiserstadt. Creutzer, Aachen 1895, S. 271–293. (Digitalisat)
  • Philipp Kerz: Zerstörung und Wiederaufbau des alten Rathauses in Aachen. In: Rheinischer Verein für Heimatpflege und Denkmalschutz (Hrsg.): Aachen zum Jahr 1951. Düsseldorf 1952, S. 140–151.
  • Paul Schoenen: Rethels Karlsfresken und die romantische Historienmalerei. In: Rheinischer Verein für Heimatpflege und Denkmalschutz (Hrsg.): Aachen zum Jahr 1951. Düsseldorf 1952, S. 152–165.
  • Mathilde Röntgen: Das gotische Rathaus zu Aachen. In: Albert Huyskens, Bernhard Poll (Hrsg.): Das alte Aachen seine Zerstörung und sein Wiederaufbau. (= Aachener Beiträge für Baugeschichte und Heimatkunst, Band 3.) (herausgegeben im Auftrag des Aachener Geschichtsvereins) Verlag des Aachener Geschichtsvereins, Aachen 1953, S. 106–155.
  • Wilhelm Niehüsener: Bericht des Arbeitskreises für den Wiederaufbau der Rathaustürme. J. A. Mayer, Aachen 1977.
  • Ernst Günther Grimme, Renate Puvogel: Europäische Bildwerke vom Mittelalter zum Barock. Königliche Bildwerke im Krönungssaal des Aachener Rathauses. (= Aachener Kunstblätter des Museumsvereins, Band 47.) Du Mont, Köln 1977.
  • Helmut A. Crous: Aachen so wie es war. Band 2, Droste, Düsseldorf 1979.
  • Hans Hoffmann: Aachen in Trümmern. Die alte Kaiserstadt im Bombenhagel und danach. Droste, Düsseldorf 1984.
  • Thomas R. Kraus: Zur Geschichte der Aachener Rathausuhr. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Band 90/91 (1983/1984). Verlag des Aachener Geschichtsvereins, Aachen 1984, S. 69–97.
  • Ernst Günther Grimme: Das Rathaus zu Aachen. Einhard, Aachen 1996, ISBN 3-930701-15-4.
  • Judith Ley: Das Rathaus der Freien Reichsstadt Aachen. Der Umbau der karolingischen Aula Regia zum gotischen Krönungspalast. In: Arbeitskreis für Hausforschung e. V., Ulrich Klein (Hrsg.): Rathäuser und andere kommunale Bauten. (= Jahrbuch für Hausforschung, Band 60.) Marburg 2010, ISBN 978-3-89445-444-9, S. 159–173.
Commons: Aachener Rathaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wilhelm Niehüsener: Bericht des Arbeitskreises für den Wiederaufbau der Rathaustürme. J. A. Mayer, Aachen 1977.
  2. Geschichte des Rathauses (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.route-charlemagne.eu auf den Seiten der Route Charlemagne, abgerufen am 2. März 2015.
  3. Ernst Günther Grimme: Das Rathaus zu Aachen. Einhard, Aachen 1996, S. 40: „Kostenanschlag zur ,Beseitigung aller Zeichen, die auf das Lehnwesen, das Königtum und die Religion Bezug hatten […]‘. Unter den 36 Positionen erscheint an zweiter Stelle das Drei-Königs-Relief: A demolir les trois rois au dessus de la porte du Corps de la garde de la place (für) 12 livres […]. Man begnügte sich mit der Zerstörung der Köpfe und Hände aller Figuren und der Arme des knienden Königs.“
  4. Henrik Karge: „… erhielt die Praxis der Kunst hier ihr Komplement, die Theorie.“ Karl Immermann, Karl Schnaase und Friedrich von Uechtritz als Mentoren der Düsseldorfer Malerschule. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 68
  5. Johann Becker: Das Rathaus zu Aachen und sein Brand am Petri- und Pauli-Tage 1883. Mit 5 Abbildungen. Kaatzer, Aachen 1883 (Digitalisat).
  6. Vor 135 Jahren stand Aachen zum zweiten Mal in Flammen, Archivale des Monats Juni 2018 des Stadtarchivs Aachen
  7. Hugo Dietschi: Friedrich Gerhardt. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Band 10 (1948–1949), S. 187. ( Digitalisat (Memento vom 2. April 2016 im Internet Archive))
  8. Habt Ihr auch richtig gerechnet? Jubiläumsschrift zum 125-jährigen Bestehen der Fa. F.A.Neuman, Eschweiler 1974, S. 18–19
  9. Will Hermann: Stadt in Ketten. Aachen 1933, S. 250–269
  10. Stadt Aachen – Das Archivale des Monats August 2019: Das Rathaus erhält sein Glockenspiel, abgerufen am 8. März 2023.
  11. Günther Borchers (Hrsg.), Volker Osteneck und Hans Königs (Bearb.): Denkmälerverzeichnis Aachen, 1.1: Innenstadt mit Frankenberger Viertel. Rheinland Verlag, Köln 1977, S. 21.

Koordinaten: 50° 46′ 33,9″ N, 6° 5′ 1,6″ O