Reckenhofen – Wikipedia
Reckenhofen Stadt Velburg | |
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Koordinaten: | 49° 13′ N, 11° 38′ O |
Höhe: | 465 m |
Einwohner: | 38 (13. Sep. 1950)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 92355 |
Vorwahl: | 09182 |
Reckenhofen ist ein ehemaliger Ortsteil der Gemeinde Oberweiling (heute Stadt Velburg) im bayerischen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Es ist mittlerweile im Nachbarort Finsterweiling aufgegangen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reckenhofen ist der nordöstliche Teil von Finsterweiling und dort an der Reckenhofener Straße zu lokalisieren. Es ist noch immer (Stand 2020) baulich von Finsterweiling etwas abgesetzt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Rechenhouen“ ist erstmals um 1231 urkundlich fassbar, in einem Urbar des seit 1217 wittelsbachischen Amtes Velburg, das dort eine Lehengut hatte.[2] Für 1288 ist urkundlich erwähnt, dass die Ehrenfelser, die die Herrschaft Helfenberg innehatten, verpfändete Güter u. a. in Reckenhofen (den Maierhof) an den Bayernherzog Ludwig zurückgaben.[3] Im Jahr 1432 sicherte Herzog Johann dem Nürnberger Karthäuserkloster Steuerfreiheit für ihr Gut in Reckenhofen zu.[4] Der Weiler bestand um 1600 aus fünf Gütern, wobei auf einem ein Nürnberger Untertan saß.[5]
Am Ende des Alten Reiches, um 1800, unterstand Reckenhofen, aus nunmehr 3 großen und 5 kleineren Anwesen bestehend, nach wie vor hochgerichtlich dem Pflegamt Velburg, das ab 1505 pfalz-neuburgisch war.[6] Im Königreich Bayern wurde der Weiler um 1810 Teil des neu gegründeten Steuerdistrikts und der späteren Ruralgemeinde Oberweiling.[7] Zwischen 1950 und 1964 verlor Reckenhofen seine Eigenständigkeit als Ortsteil und wurde mit dem benachbarten Finsterweiling zusammengefasst.[1] Im amtlichen Ortsverzeichnis von 1987 ist er nicht mehr erwähnt.[8]
Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Oberweiling und damit auch Finsterweiling/Reckenhofen in die Stadt Velburg eingegliedert.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Reckenhofen wohnten
- 1836 59 Einwohner (9 Häuser)[10]
- 1867 57 Einwohner[11]
- 1875 44 Einwohner (19 Gebäude; an Großviehbestand 35 Stück Rindvieh)[12]
- 1900 31 Einwohner (7 Wohngebäude)[13]
- 1925 35 Einwohner (5 Wohngebäude)[14]
- 1938 492 Einwohner (nur Katholiken)[15]
- 1950 38 Einwohner (6 Wohngebäude)[1]
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname kann als „Hof eines Recko“ oder als Hof an der „recke“ (= Waldstreifen) gedeutet werden.[16]
Kirchliche Verhältnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reckenhofen gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei Oberweiling im Bistum Eichstätt, die heute dem Pfarrverband Velburg zugehörig ist. Von 1548 bis 1620 war mit Pfalz-Neuburg die Pfarrei und damit auch die Bewohner von Reckenhofen evangelisch.[17]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
- Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Stand 1950
- ↑ Jehle, S. 237
- ↑ Jehle, S. 157, 311
- ↑ Jehle, S. 240
- ↑ Jehle, S. 265
- ↑ Jehle, S. 485
- ↑ Jehle, S. 534,556
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Stand 1987
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 547.
- ↑ Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 126
- ↑ Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
- ↑ Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 980
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 903
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 911
- ↑ Buchner II, S. 298
- ↑ Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 38 (1923), S. 73
- ↑ Popp, S. 126; Buchner II, S. 294–299