Riesenspitzschnabel – Wikipedia

Riesenspitzschnabel

Riesenspitzschnabel (Conirostrum binghami)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Tangaren (Thraupidae)
Unterfamilie: Diglossinae
Gattung: Conirostrum
Art: Riesenspitzschnabel
Wissenschaftlicher Name
Conirostrum binghami
(F. M. Chapman, 1919)

Der Riesenspitzschnabel (Conirostrum binghami, Synonym: Oreomanes fraseri) ist eine Vogelart der Gattung Conirostrum aus der Familie der Tangaren (Thraupidae).

Die Vögel sind am Rücken grau gefärbt, der Schwanz und der obere Teil der Flügel sind schwarz. Der Bauch und die Kehle sind rotbraun, der Schnabel und die Beine sind grau gefärbt. Über den Augen tragen sie einen dicken braunen und einen dünnen, schwarzen Streifen. Dadurch sind die Vögel gut in ihrer natürlichen Umgebung getarnt. Ein auffälliges Merkmal ist der große, weiße Fleck unter den Augen. Sie werden bis zu 18 cm groß.

Verbreitungsgebiet des Riesenspitzschnabels (grün)

Diese Art ist in Südamerika, von Kolumbien bis Bolivien verbreitet.

Er bewohnt die Bergwälder der Anden, wo die Baumarten der Gattung Polylepis vorkommen, in einer Höhe von 3000 bis 4000 Metern.

Diese Art sucht in kleineren Gruppen umherziehend, an Rinden der Bäume nach Insekten. Die Vögel haben eine sehr laute, zwitschernde Stimme.

Das Weibchen legt bis zu 2 Eier in ein offenes Nest in hohe Bäume.

Die IUCN stuft diese Art als Near Threatened (potenziell gefährdet) ein. Hauptbedrohungen sind die Abholzung der Bergwälder, Feuer, Umwandlung des Lebensraumes in landwirtschaftliche Nutzflächen sowie die Aufforstung mit fremden Baumarten (z. B. Eukalyptus). Als Schutzmaßnahmen dienen die Aufforstung mit einheimischen Baumarten und Kontrolle des Holzeinschlages.

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Philip Lutley Sclater beschrieb den Riesenspitzschnabel unter dem Namen Oreomanes fraseri. Das Typusexemplar stammte vom Vulkan Chimborazo.[1] Das griechische Wort »oreimanēs ορειμανης« bedeutet »hektischer Jäger in der Höhe«. Es setzt sich aus »oros, oreos ορος, ορεος« für »Berg« und »-manēs, mania, mainomai, -μανης, μανια, μαινομαι« für »leidenschaftlich mögen, Leidenschaft, toben«  zusammen.[2] Das Artname »fraseri« ist Louis Fraser (1819–1883) gewidmet, der im Januar 1859 nach Panza südlich des Chimborazo aufbrach und dort den ersten Balg dieser Art sammelte.[3] Später wurde die Art der Gattung Conirostrum zugeordnet, weil aber der Name Conirostrum fraseri bereits belegt war, würde die nächstmögliche jüngere Bezeichnung Conirostrum binghami gewählt. Dieser neue Artname ist Hiram Bingham III. gewidmet.[4]

  • Das große Weltreich der Tiere. Planet Media AG, Zug 1992. ISBN 3-8247-8614-1. S. 376f.
  • Frank Michler Chapman: Descriptions of proposed new birds from Peru, Bolivia, Argentina, and Chile. In: Bulletin of the American Museum of Natural History. Band 41, Nr. 5, 1919, S. 323–333 (amnh.org [PDF; 10,8 MB]).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Philip Lutley Sclater: List of birds collected by Mr. Louis Fraser at Cuenca, Gualaquiza and Zamora, in the Republic of Ecuador. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 26, Nr. 375, 1858, S. 449–461 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 30. Dezember 2014]).
  • Philip Lutley Sclater: List of birds collected by Mr. Fraser in the vicinity of Quito, and during excursions to Pichincha and Chimborazo; with Notes and descriptions of new species. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 28, Nr. 1, 1860, S. 73–83 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 29. Dezember 2014]).
  • François Vuilleumier: Patchy distribution and systematics of Oreomanes fraseri (Aves, ?Coerebidae) of Andean Polylepis woodlands. In: American Museum novitates. Nr. 2777, 1984, S. 1–17 (digitallibrary.amnh.org [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 30. Dezember 2014]).
Commons: Riesenspitzschnabel (Conirostrum binghami) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Philip Lutley Sclater, S. 75.
  2. James A. Jobling, S. 283
  3. Philip Lutley Sclater, S. 73.
  4. Frank Michler Chapman (1919), S. 331.