Ronald Borchers – Wikipedia

Ronny Borchers
Borchers als Trainer bei Viktoria Aschaffenburg (2009)
Personalia
Voller Name Ronald Borchers
Geburtstag 10. August 1957
Geburtsort Frankfurt am MainDeutschland
Sterbedatum 18. August 2024
Sterbeort Frankfurt am MainDeutschland
Größe 185 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1966–1968 SV Niederursel
1968–1970 Germania Ginnheim
1970–1975 Eintracht Frankfurt
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1975–1984 Eintracht Frankfurt 169 (24)
1984–1985 Arminia Bielefeld 26 0(4)
1985–1986 Grasshopper Club Zürich 15 0(1)
1986–1987 SV Waldhof Mannheim 18 0(0)
1987–1989 FSV Frankfurt
1989–1991 Kickers Offenbach
1991–1992 Eintracht Frankfurt Amateure
1992–1993 SV Bernbach
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1978 Deutschland Amateure 4 0(1)
1978–1981 Deutschland 6 0(0)
1978–1980 Deutschland B 4 0(0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1996–1997 Kickers Offenbach
1998 FSV Frankfurt
2004 SV Bernbach
2007–2008 Germania Ober-Roden
2008–2009 Viktoria Aschaffenburg
2010 TGM SV Jügesheim
2010–2012 Wormatia Worms
2013–2014 FSV 1926 Fernwald
2015–2017 FC 07 Bensheim
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Ronald „Ronny“ Borchers (* 10. August 1957 in Frankfurt am Main; † 18. August 2024[1]) war ein deutscher Fußballspieler und -trainer.

Sportliche Laufbahn

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Vereinskarriere

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Von 1975 bis 1987 war Borchers anfangs als Stürmer, später als Mittelfeldspieler für Eintracht Frankfurt, Arminia Bielefeld und den SV Waldhof Mannheim in der Bundesliga aktiv. Seine größten Erfolge feierte er mit der Eintracht, bei der er als 18-jähriger in der deutschen Elitespieklasse debütierte und aufgrund seines lebenslustigen Charakters den Spitznamen „Disco-Ronny“[2] erhielt: Mit ihr wurde er 1980 UEFA-Pokalsieger und 1981 DFB-Pokalsieger. In der Bundesliga schoss er in 213 Partien 28 Tore.[3] Außerdem gehört er zu den nur knapp 100 Spielern der Bundesliga, denen ein Hattrick gelang – am 14. November 1981 beim 9:2-Sieg der Eintracht gegen Werder Bremen.

Auswahleinsätze

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Nachdem Borchers 1978 viermal für die Amateurnationalmannschaft gespielt und dabei im Spiel um Platz drei beim 3:0-Sieg gegen die irische Auswahl im Rahmen des UEFA Amateur Cups ein Tor erzielt hatte, kam er im Dezember des Jahres in Düsseldorf beim 3:1-Sieg gegen die Niederlande zu seinem Debüt in der A-Nationalmannschaft, als er für den Schalker Rüdiger Abramczik eingewechselt wurde. Bis September 1981 bestritt er sechs Länderspiele.[4] Für die Weltmeisterschaft 1982 in Spanien zählte Borchers zum erweiterten Kader, wurde jedoch letztlich nicht berücksichtigt. Das Fachblatt merkte in seinem Nachruf an: „Für Borchers wären mehr als sechs A-Länderspielen (...) drin gewesen. Wenn er eben seltener ‚Disco-Ronny‘ gewesen wäre und noch öfter jener filigrane Wirbelwind, der Frankfurt 1981 zum DFB-Pokal-Sieg gegen Kaiserslautern führte oder beim UEFA-Cup-Triumph 1980 brillierte.“[2] Ebenfalls absolvierte der damalige Eintracht-Profi zwischen 1978 und 1980 vier Einsätze in der B-Nationalmannschaft.

Wettbewerbsübersicht

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Bundesliga    213 Spiele 28 Tore
DFB-Pokal     23 Spiele 6 Tore
Europapokal   20 Spiele 3 Tore
Schweiz 15 Spiele 1 Tore
A-Team        6 Spiele 0 Tore
B-Team        4 Spiele 0 Tore

Trainerlaufbahn

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Nach seiner Karriere als Spieler war Borchers Trainer unterklassiger Mannschaften. 1998 führte er den FSV Frankfurt von der Oberliga Hessen in die Regionalliga, wurde dort aber schon nach neun Spielen entlassen. In der Saison 2007/08 trainierte Borchers Germania Ober-Roden in der Oberliga Hessen. In der Saison 2008/09 trainierte er den Regionalligaaufsteiger Viktoria Aschaffenburg. Ab April 2010 war er Trainer des Verbandsligisten TGM SV Jügesheim. Ende September 2010 übernahm Borchers den Trainerposten beim Regionalligist Wormatia Worms.[5] Im Dezember 2012 wurde Borchers von seinen Aufgaben freigestellt, da man nicht wie erhofft in der Spitzengruppe der Liga spielte, sondern nach 19 Spielen lediglich auf Platz 12 stand.[6] Von Januar 2015 bis Anfang April 2017 war er Trainer des hessischen Verbandsligisten FC 07 Bensheim.[7]

Berufliche Laufbahn

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Hauptberuflich betrieb Borchers im Rhein-Main-Gebiet eine Werbeagentur.

Am 18. August 2024 starb Ronald Borchers nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 67 Jahren.[8]

  • Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1963–1994. AGON Sportverlag, Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-214-4, Seite 65/66.
  • Fritz Tauber: Deutsche Fußballnationalspieler. Spielerstatistiken von A bis Z. AGON Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-397-4, Seite 20.
Commons: Ronald Borchers – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Heiko Weissinger, Marcel Storch: Eintracht-Familie trauert um Ronny Borchers. In: wormser-zeitung.de. Wormser Zeitung, 18. August 2024, abgerufen am 19. August 2024.
  2. a b Thiemo Müller: Verehrt als Diva – und als Gereifter. In: kicker Sportmagazin. 22. August 2024, Seite 29.
  3. Matthias Arnhold: Ronald 'Ronny' Borchers – Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF.org, 13. Mai 2020, abgerufen am 22. August 2024 (englisch).
  4. Matthias Arnhold: Ronald 'Ronny' Borchers – International Appearances. RSSSF.org, 13. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020 (englisch).
  5. Borchers neuer Trainer bei Wormatia. In: kicker.de. 28. September 2010, abgerufen am 19. August 2024 (deutsch).
  6. Jürgen Jaap: Wormatia Worms beurlaubt Chef-Trainer Ronny Borchers. Wormatia Worms, 6. Dezember 2012, abgerufen am 19. August 2024 (deutsch).
  7. Eric Horn: Borchers schmeißt überraschend hin. In: fupa.net. 6. April 2017, abgerufen am 19. August 2024.
  8. Ralf Weitbrecht: Ronald Borchers: Früherer Profi von Eintracht Frankfurt gestorben. In: FAZ.net. 19. August 2024, abgerufen am 20. August 2024.