Ronnie Scott’s Jazz Club – Wikipedia

Ronnie Scott’s Jazz Club (2017), 47 Frith Street, London
Ronnie Scott’s Jazz Club (2014)

Ronnie Scott’s Jazz Club ist ein seit 1959 bestehender, bekannter Jazz-Club in London.

Der Club eröffnete am 30. Oktober 1959 in einem Kellergeschoss der Gerrard Street 39 im Londoner Soho-Distrikt. Eigner und Geschäftsführer waren die Jazzmusiker Ronnie Scott und Pete King. Im Jahr 1965 zog man in größere Räumlichkeiten in der nahe gelegenen Frith Street 47. Das ursprüngliche Lokal blieb bis zum Auslaufen der Pacht 1967 in Gebrauch für die Nachwuchsarbeit des Jazzclubs.

Zoot Sims war der erste transatlantische Gastmusiker im Jahre 1962. Ihm folgten zahlreiche weitere Musiker (häufig Saxophonisten, die Scott und King, die selber Tenorsaxophonisten waren, bewunderten, etwa Johnny Griffin, Lee Konitz, Sonny Rollins, Sonny Stitt). Viele UK-Jazzmusiker waren ebenfalls regelmäßig zu Gast, darunter Tubby Hayes und Dick Morrissey, die beide oft für Jamsessions mit den Gaststars dazukamen. Mitte der 1960er war Ernest Ranglin der Hausgitarrist. Hauspianist bis 1967 war Stan Tracey. Für annähernd 30 Jahre war Ronnie Scott’s Gastgeber für ein Weihnachtskonzert von George Melly und John Chiltons „Feetwarmers“. Ronnie’s war auch der Ort von Jimi Hendrix’ letztem Live-Auftritt am 16. September 1970 (gemeinsam mit Eric Burdon) zwei Tage vor Hendrix’ Tod am 18. September 1970.

Scott übernahm gewöhnlich die Rolle des Master of Ceremonies. Er war „(in)famous“ für sein Repertoire an Witzen, Anzüglichkeiten und Sprüchen. Nach Scotts Ableben führte King den Club weitere neun Jahre, bevor er ihn im Juni 2005 an die Theaterunternehmerin Sally Greene verkaufte.

Als sich der Musikclub 1985 in finanziellen Schwierigkeiten befand und vor der Schließung stand, organisierte Rolling Stones-Schlagzeuger Charlie Watts, der ein großer Liebhaber der Jazz-Musik war, ein Benefizkonzert mit einem 33-köpfigen Orchester unter seiner Leitung, dem bekannte Musiker angehörten wie Gail Ann Dorsey. Das Benefizkonzert fand direkt im Ronnie Scott’s Jazz Club statt.[1]

2009 wurde „Ronnie Scott’s“ von einer Jury des Brecon Jazz Festivals als einer der zwölf wichtigsten Jazz-Veranstaltungslokale in Großbritannien benannt[2], und erreichte in der Wahl des Publikums den dritten Preis.[3]

Viele der im Ronnie Scott’s auftretenden Gastmusiker sind Solisten, die ohne ihre eigene Rhythmusgruppe tourten oder als Mitglieder größerer Bands einen Abstecher einlegten.[4] Daher brauchten sie die Hausband, um sie zu begleiten. Gelegentlich waren diese identisch mit den Mitgliedern diverser Bands, die Ronnie Scott leitete. Die Daten können dabei überlappen.

Viele waren schon beim Eintritt oder wurden später zu führenden Gestalten der britischen Jazzszene. Seit 2006 bestehen „The Ronnie Scott’s Allstars“ aus Nachwuchstalenten der britischen Jazzszene, darunter die drei regelmäßigen Musiker des Hauses, James Pearson, Sam Burgess und Chris Dagley.

Schlagzeuger
Pianisten
Weitere Instrumente
Weitere regelmäßig auftretende Musiker seit 2006

Steve Rushton (Drums), Alex Garnett (Sax), Alistair White (Posaune), Gary Baldwin (Hammond), Al Cherry (Gitarre), Matt Home (Drums), Alan Barnes (Sax), Natalie Williams (vocals), Ralph Salmins (Drums), Arnie Somogyi (Bass), Mark Smith (Bass), James Nisbet (Gitarre), Pete Long (Sax), Gerard Presencer (Trompete), Dave O’Higgins, Nina Ferro, Alec Dankworth, Steve Fishwick und andere.

Im Club aufgenommene Live-Alben

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Commons: Ronnie Scott's Jazz Club – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mein Leben als Rolling Stone Vierteilige Dokumentarfilm-Reihe, Episode 3: Charlie Watts (60 Min.), 2022. Regie: James Giles. Eine Produktion von Mercury Studios Media Limited, London, und ZDF
  2. "Buckingham Palace hits right note with jazz fans", London Evening Standard (August 3, 2009)
  3. "Most important jazz venue named", BBC News (August 7, 2009)
  4. In den ersten Jahrzehnten des Clubs war es für amerikanische Bands aufgrund der Stärke der britischen Musikergewerkschaft kaum möglich, Auftritte in Großbritannien zu finden; die Kombination mit britischen Musikern war gewerkschaftskonform.
  5. David Taylor's British jazz web site (Memento des Originals vom 16. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vzone.virgin.net
  6. Obituary in The Independent (Memento vom 7. April 2008 im Internet Archive)
  7. a b c d Vgl. Ulrich Kurth The 4th Quarter of the Triad : Tony Oxley. Fünf Jahrzehnte improvisierter Musik. Hofheim am Taunus 2011, S. 52f.