Rudolf Eisenmenger – Wikipedia
Rudolf Eisenmenger (* 12. September 1871 in Karlsburg, Österreich-Ungarn; † 27. Juni 1946 in Wien)[1] war ein österreichischer Mediziner und Erfinder des Biomotors, eines Vorläufers der Eisernen Lunge.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudolf Eisenmenger besuchte das Gymnasium in Broos, einer Kleinstadt in Siebenbürgen. Er studierte Medizin in Cluj und wurde 1896 promoviert. Anschließend arbeitete er als praktischer Arzt, später Kreis- und Bahnarzt in Piski und Broos. Danach war er als Kurarzt in Baassen tätig und führte dann ein Sanatorium in Hermannstadt.[3] Ab 1921 lebte er mit seiner Familie in Wien.[4]
Im Jahr 1900, während er noch in Broos lebte, erfand Rudolf Eisenmenger den „Biomotor“.[5] Anlass war der Tod seiner Nichte, die in seiner Anwesenheit an einem schweren Keuchhustenanfall erstickte.[3] 1903 publizierte er einen „Apparat zur künstlichen Atmung“ mit fußbetriebenen Balg zur Erzeugung von Sog und Druck über dem Bauch und dem unteren Thorax. Das Gerät wurde patentiert und wurde ab 1904 kommerziell von der Firma F. & M. Lautenschläger in München produziert.[6][7] 1924 wurde der fußbetriebene Balg durch einen Elektromotor ersetzt. Der „Biomotor“ wurde in vielen Kliniken eingesetzt, vor allem zur Behandlung von Patienten mit Kinderlähmung.[3]
Ein Foto von Rudolf Eisenmenger aufgenommen um 1930/1935 bei der Demonstration seiner Erfindung der Biomotors diente dem Maler Salvador Dalí als Vorbild für sein Bild Der Apotheker von Ampurias auf der Suche nach absolut Nichts von 1936.
Rudolf Eisenmenger war ein Cousin von Viktor Eisenmenger, dem Leibarzt von Kaiser Franz Joseph I. Er ist der Vater des Malers Rudolf Hermann Eisenmenger.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bild von Rudolf Eisenmenger mit seinem „Biomotor“ im Bildarchiv Austria
- Sorin Ghisoiu: Biografie (rumänisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eisenmenger, Rudolf. In: Deutsche Biographische Enzyklopädie. K. G. Saur, Berlin 2011, abgerufen am 24. Oktober 2014.
- ↑ W. H. Maleck, K. P. Koetter: Rudolf Eisenmenger und sein Biomotor. In: AINS - Anästhesiologie · Intensivmedizin · Notfallmedizin · Schmerztherapie 34, 1999, S. 402–408, doi:10.1055/s-1999-10829.
- ↑ a b c Eisenmenger, Rudolf In: Rotraut Sutter: Siebenbürger Sachsen in Österreichs Vergangenheit und Gegenwart. Univ.-Verlag Wagner, Innsbruck 1976. Abgerufen per Deutsches Biographisches Archiv, Teil 3, S. 222.
- ↑ Vergleiche Rudolf Hermann Eisenmenger. eisenmenger.at, abgerufen am 24. Oktober 2014.
- ↑ Patent AT4458B: Athmungsvorrichtung. Angemeldet am 12. Februar 1900, veröffentlicht am 25. Juni 1901, Erfinder: Rudolf Eisenmenger.
- ↑ Patent DE69223840T2: Vorrichtung zur externen Kompression des Brustkastens. Angemeldet am 15. April 1992, veröffentlicht am 30. Juli 1998, Anmelder: The Regents of the University of California, Erfinder: Keith Lurie, Todd Cohen (Seite 4).
- ↑ Vergleiche Nachlass Hirschhorn. Stadtarchiv München, S. 20 (PDF).
Personendaten | |
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NAME | Eisenmenger, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Arzt |
GEBURTSDATUM | 12. September 1871 |
GEBURTSORT | Karlsburg |
STERBEDATUM | 27. Juni 1946 |
STERBEORT | Wien |