Ruth (Musikpreis) – Wikipedia

Weltmusikpreis RUTH und dessen Gestalter bis 2012, Ulf Geer

RUTH – Der deutsche Weltmusikpreis wird seit 2002 jährlich am Samstag des ersten Juliwochenendes während des Rudolstadt-Festivals vergeben. Ab dem Jahr 2020 vergibt das zehnköpfige Organisationsteam des Festivals diese mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung.[1] Bis 2019 wurde der Preis von MDR Kultur federführend für weitere beteiligte Rundfunksender gemeinsam mit dem Rudolstadt-Festival und dem Trägerkreis creole ausgelobt.[2] Bis 2006 gehörte auch Profolk, der Verband für Folk, Lied und Weltmusik in Deutschland, zu den Auslobern. Vorgänger war der ab 1992 vergebene Folkförderpreis, ein Preis für hoffnungsvolle Nachwuchs-Musiker. Der Name des Preises ist ein Wortspiel mit root, dem englischen Wort für Wurzel und Rootsmusik als Begriff für traditionelle Volksmusik und Weltmusik.[3] Der Preis war bis 2019 mit insgesamt 11.500 Euro dotiert.[4] Abweichend von der offiziellen Bezeichnung des Preises wird die RUTH im Sprachgebrauch meist wie der weibliche Vorname Ruth, zusammen mit einem weiblichen Artikel verwendet.[5]

Anliegen des Preises ist es, herausragende Leistungen im Weltmusik-Genre zu würdigen und dieser Musikgattung mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, und zugleich die in- und ausländische Reputation der Preisträger und darüber hinaus die der gesamten deutschen Folk-, Lied- und Weltmusik-Szene zu stärken.

Bis 2012 wurde die RUTH jährlich in den Kategorien vergeben:

  • „Deutsche RUTH“ – für Künstler mit Wurzeln in deutschen Musiktraditionen,
  • „Globale RUTH“ – für Künstler mit Wurzeln in regionalen Musiktraditionen der Welt,
  • „Ehren-RUTH“ – für Personen oder Institutionen, die sich um die Förderung der Weltmusik in hohem Maß verdient gemacht haben.
  • „Newcomer“ (bis 2006)

„Ehren-RUTH“ und „Newcomer“ wurden teilweise mehrfach vergeben.

Nachdem der neuen Jury die Kategorien als zu starr erschienen wurden sie 2013 einer „General-Revision“ unterzogen.[6] Seit diesem Jahr wurde der Preis deshalb in folgenden Kategorien vergeben:

  • „RUTH“ (Hauptpreis)
  • "Förder-RUTH"
  • "Ehren-RUTH"
  • „Rudolstadt-Festival RUTH“

Ab 2020 erfolgt die Vergabe der RUTH nicht mehr nach Kategorien unterteilt.[1] Gründe dafür sind, dass der Trägerkreis Creole nicht mehr in der bisherigen Form existiert und aus den ARD-Anstalten zunehmend weniger Vorschläge kommen.[7]

Auswahlverfahren

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RUTH ist ein Nominierungspreis, Eigenbewerbungen sind nicht möglich. Ein Beirat nominiert die potentiellen Preisträger.

In den Kategorien Deutsche RUTH und Globale RUTH bewertete der Beirat für seine Vorschläge an die Jury primär die künstlerische Tätigkeit im vorausgegangenen Jahr. Ausdrücklich nicht vorgeschrieben wurde, dass sich „eingeborene“ Deutsche etwa auf deutsche RUTH und Zugewanderte auf globale RUTH beziehen müssten. Nominierte müssen für einen Liveauftritt beim Rudolstadt-Festival zur Verfügung stehen.

Beirat und Jury werden aus Fachleuten im Umfeld der Auslober (Fachjournalisten, Verleger, Veranstalter, Plattenhändler, Musiker) gebildet.

2024
  • Paula David (kanadische Psychologin) und Daniel Rosenberg (kanadischer Journalist und Musikproduzent) mit dem The Payadora Tango Ensemble und dem Projekt „Silent Tears. The last yiddish Tango“
2023
2022
2020

Wegen der Absage der Rudolstadt-Festivals 2020 und 2021 wird die RUTH 2020 beim Rudolstadt-Festival 2022 vergeben.[8]

2019[9]
2018[10]
2017[11]
2016[4]
2015[12]
RUTH-Preise 2014
2014[2]
2013
2012
2011
2010
  • Globale RUTH: Rotfront (Deutschland)
  • Deutsche RUTH: Kwart
  • Ehren-RUTH für das musikalische Lebenswerk: Bayon
  • Ehren-RUTH für die besondere Expertise: Malzhaus Plauen
2009
2008
2007
  • Globale RUTH: Etta Scollo (Italien) für Canta Rò - Hommage an Rosa Balistreri
  • Deutsche RUTH: Achim Reichel für Volxlieder
  • Ehren-RUTH für das musikalische Lebenswerk: Charlie Mariano (USA)
  • Ehren-RUTH für 30 Jahre journalistische Arbeit: Mike Kamp
2006
2005
2004
2003
2002

Deutscher Folkförderpreis (bis 2001)

2001
  1. Toni Geiling (Halle/Saale)
  2. Ilki Dünya
  3. Ecco Meineke (München)
2000
  1. Schandmaul
  2. Jan Degenhardt
  3. Sneppedalen
1999
  1. Robert Zollitsch (München/Peking)
  2. Naßler & Schneider
  3. Das Blaue Einhorn (Dresden)
1998
  1. Kerberbrothers Alpenfusion
  2. Micha Dümpelmann
  3. Rolling Drones
1997
  1. Trio Schlüsselbund
  2. Aquabella
  3. Schnaftl Ufftschik
1996
  1. O. Felix
  2. Hora Colora
  3. Passepartout
1995
  1. Die Grenzgänger
  2. Suzanna & Dzelem
  3. Trio Modal
1994
  1. Johannes & Andreas Uhlmann (jetzt zu viert: ULMAN)
  2. Werner Vonberg
  3. Thalassa aus Griechenland
1993
  1. Hölderlin Express
  2. Nûrê sowie Tango Fuego
  3. Bremer Straßenmusikohrkäster
1992
  1. Baba Jam Band
  2. Hagelschlag & Elfenreigen
  3. Noks

Einzelnachweise

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  1. a b c Stadt Rudolstadt: Weltmusikpreis RUTH für Humba e. V. aus Köln. 19. Februar 2020, abgerufen am 18. August 2020.
  2. a b Pressemitteilung zur Vergabe des Weltmusikpreises RUTH 2014, vom 4. März 2014 (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  3. Melanie Strauß: Individueller Preis für kreative Künstler. In: Hersbrucker Zeitung. 13. Juli 2012. Im Portal N-Land, abgerufen am 8. Juli 2016.
  4. a b Sieger 2016, Ostthüringer Zeitung, abgerufen am 15. Juli 2016.
  5. Ausschreibung zur Ruth 2020 (Memento vom 21. Juli 2019 im Internet Archive)
  6. Programmheft des TFF 2013, Seite 31
  7. RUTH 2022. Mitteilung des Rudolstadt-Festivals, abgerufen am 18. Juni 2022.
  8. Stadt Rudolstadt: Rudolstadt-Festival und Vogelschießen abgesagt. 17. April 2020, abgerufen am 18. August 2020.
  9. RUTH 2019 – Anmerkungen der Jury (Memento vom 21. Juli 2019 im Internet Archive)
  10. RUTH 2018 – Anmerkungen der Jury (Memento vom 21. Juli 2019 im Internet Archive)
  11. RUTH 2017 – Anmerkungen der Jury (Memento vom 18. Oktober 2017 im Internet Archive)
  12. RUTH 2015 – Anmerkungen der Jury (Memento vom 21. Juli 2019 im Internet Archive)