Rybno (Powiat Działdowski) – Wikipedia

Rybno
Wappen der Gmina Rybno
Rybno (Polen)
Rybno (Polen)
Rybno
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Działdowo
Gmina: Rybno
Geographische Lage: 53° 23′ N, 19° 56′ OKoordinaten: 53° 23′ 6″ N, 19° 55′ 46″ O

Höhe: 155 m n.p.m.
Einwohner: 2621 (2011[1])
Postleitzahl: 13-220[2]
Telefonvorwahl: (+48) 23
Kfz-Kennzeichen: NDZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 538: FijewoŁasinNowe Miasto LubawskieGrodzicznoUzdowoNidzicaNidzica-Południe/S 7 (E 77)
1267N: WierzbicaElgonowoGutowoRumian → Rybno
1274N: Ostaszewo/DW 542KostkowoGronowo → Rybno
Eisenbahn: PKP-Linie 9: Danzig–Warschau
Nächster int. Flughafen: Danzig
  
Warschau

Rybno [ˈrɨbnɔ] (deutsch Rybno, 1942–1945 Rübenau) ist ein Dorf im Powiat Działdowski (Kreis Soldau) der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen. Es ist Sitz und Namensgeber der Gmina Rybno (Landgemeinde Rybno/Rübenau).

Geographische Lage

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Das Dorf liegt am Rybno-See (polnisch Jezioro Rybnieńskie) im Norden des Welski Park Krajobrazowy („Landschaftspark Welle“) mit dem Fluss Welle (polnisch Wel) im Südwesten der Woiwodschaft, etwa 20 Kilometer östlich der einstigen Kreisstadt Neumark (Westpr.) (polnisch Nowe Miasto Lubawskie) und 22 Kilometer nordwestlich der Stadt Działdowo (deutsch Soldau) sowie 60 Kilometer südwestlich von Woiwodschaftshauptstadt Olsztyn (Allenstein).

Blick auf den Rybno-See
Ortsplan von Rybno

Im Jahr 1789 wird Rybno[3] als ein an einem See gelegenes königliches Dorf mit 31 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet, das zum Domänenamtsbezirk Löbau (polnisch Lubawa) gehört.[4]

Am 19. Juli 1874 wurde Rybno Amtsdorf und namensgebend für einen Amtsbezirk im Kreis Löbau (Westpreußen) im Regierungsbezirk Marienwerder in der preußischen Provinz Westpreußen des Deutschen Reichs. Zum Amtsbezirk Rybno, der bis 1920 bestand, gehörten sechs Dörfer:[5]

Deutsche Name Polnischer Name Deutscher Name Polnischer Name
Eichwalde Dębień Naguszewo Naguszewo
Gronowo Gronowo Rumian Rumian
Jeglia Jeglia Rybno Rybno

Nach Ende des Ersten Weltkriegs musste der Kreis Löbau mit dem Dorf Rybno aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden. Das erfolgte am 10. Januar 1920. Die Dörfer des Amtsbezirks Rybno wurden in die neu errichtete polnische Landgemeinde Rybno eingegliedert.[5]

Als Folge des Überfalls auf Polen 1939 kam das Territorium völkerrechtswidrig an das Reichsgebiet. Am 24. Oktober 1940 entstand ein neuer Amtsbezirk Rybno. Dieser Amtsbezirk, der entsprechend dem Dorf Rybno 1942 in „Amtsbezirk Rübenau, Kreis Neumark (Westpr.)“ umbenannt wurde, bestand bis 1945 mit den – am 25. Juni 1942 oftmals umbenannten – Dörfern:[5]

Deutscher Name Polnischer Name Deutscher Name Polnischer Name
Eichwalde
1942–1945: Eichwalde, Kreis Neumark (Westpr.)
Dębień Naguschewo
bis 1920: Naguszewo, 1942–1945: Nagelstal
Naguszewo
Groschken Groszki Rumian
1942–1945: Ramnitz
Rumian
Hartowitz
1942–1945: Hartwitz
Hartowiec Rybno
1942–1945: Rübenau
Rybno
Jeglin
bis 1920: Jeglia, 1942–1945: Tanneberg, Kreis Neumark (Westpr.)
Jeglia Truszczyn
1942–1945: Heikenwalde
Truszczyny
Koparniarze
1942–1945: Koppenau
Koparniarze
Mehrfamilienhaus in Rybno

Der 1942 in Kreis Neumark (Westpr.) umbenannte Kreis Löbau mit Rybno gehörte bis 1945 zum Reichsgau Danzig-Westpreußen. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Januar 1945 von der Roten Armee besetzt und kam wieder an Polen.

Rübenau erhielt wieder seine frühere deutsche/polnische Namensform und ist heute der Verwaltungssitz der Gmina Rybno (Landgemeinde Rybno) im Powiat Działdowski (Kreis Soldau) und der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 zählte das Dorf Rybno 2621 Einwohner.[1]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945

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Jahr Einwohner Anmerkungen
1816 132 [6]
1852 419 [7]
1864 523 davon 10 Evangelische und 513 Katholiken[8]
1905 937 [9]
1910 961 [10]

Kirchengeschichte

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Vor 1945 war Rybno in die evangelische Kirche Löbau in der Kirchenprovinz Westpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche in Rybno, bis 1929 in Rumian (1942 bis 1945 Ramnitz, polnisch Rumian), eingepfarrt.

Heute ist Rybno katholischerseits wieder selbständiger Pfarrsitz und zugleich Sitz eines Dekanats in der Region Brodnica (Strasburg) des Bistums Toruń (Thorn). Evangelischerseits ist Rybno zur Pfarrei der Erlöserkirche Działdowo (Soldau) hin orientiert, die eine Filialgemeinde mit der Jesuskirche Lidzbark (Lautenburg) betreut, die Rybno am nächsten liegt. Sie gehört zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Röm.-kath. Pfarreiorte

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Zur Pfarrei Rybno gehören:[11]

Polnischer Name Deutscher Name
Jeglia Jeglia
1939–42: Jeglin,
1942–45: Tanneberg, Kr. Neumark (Westpr.)
Kopaniarze Kopaniarze
1942–45: Koppenau
Kostkowo Kosten
Rybno Rybno
1942–45: Rübenau, Kr. Neumark (Westpr.)
Wery Werry

Röm.-kath. Dekanat Rybno

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In das „Dekanat Rybnieński“ im Bistum Toruń sind acht Pfarreien eingegliedert:[12]

Polnischer Name Deutscher Name Polnischer Name Deutscher Name
Boleszyn Bolleschin Mroczno Mroczno
1942–45: Moschen, Kr. Neumark (Westpr.)
Grodziczno Grodziczno
1942–45: Grodden
Rumian Rumian
1942–45: Ramnitz
Hartowiec Hartowitz
1942–45: Hartwitz
Rybno Rybno
1942–45: Rübenau, Kr. Neumark (Westpr.)
Koszelewy Groß Koschlau Zwiniarz Zwiniarz
1942–45: Schweinichen

Zur Landgemeinde (polnisch Gmina wiejska) Rybno gehören das Dorf selbst und 19 weitere Dörfer mit Schulzenämtern (sołectwa) sowie weitere Orte.

Die DW 538 (ul. Wyzwolenia) in Rybno

Rybno liegt an der verkehrsreichen Woiwodschaftsstraße 538, die die Woiwodschaft Kujawien-Pommern mit der Woiwodschaft Ermland-Masuren verbindet. Die Nebenstraßen 1267N (Richtung Norden) und 1274N (Richtung Süden) stellen Verbindungen in die Nachbargemeinden her.

Rybno ist unter der Bezeichnung „Rybno Pomorskie“ eine Bahnstation an der Bahnstrecke Danzig–Warschau.

  1. a b Wieś Rybno w liczbach (polnisch)
  2. Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2013, S. 1112 (polnisch)
  3. Westpreußen Ortsverzeichnis: Rybno
  4. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil II: Topographie von West-Preussen. Marienwerder 1789, Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 192.
  5. a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Rybno/Rübenau
  6. Alexander August Mützell, Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S. Halle 1823, S. 194, Ziffer 3407.
  7. Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 529.
  8. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868, S. 94–95, Ziffer 156.
  9. http://gov.genealogy.net/item/show/RYBBNOJO93XJ
  10. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Löbau (Westpreußen)
  11. Diecezja Toruń: Parafia Rybno (polnisch)
  12. Diecezja Toruń: Dekanat Rybnieński (polnisch)