Süderbergland – Wikipedia

Süderbergland
Fläche (in ursprünglicher Ausdehnung) 9 078,6 km² [1]
Systematik nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Großregion 1. Ordnung Mittelgebirgsschwelle
Großregion 2. Ordnung 24–25, 27–33, 56 →
Rheinisches Schiefergebirge
Naturraum 33
Süderbergland
Naturraumcharakteristik
Landschaftstyp Mittelgebirge (Grundgebirge)
Höchster Gipfel Langenberg (843,1 m)
Geographische Lage
Koordinaten 51° 10′ 9″ N, 7° 57′ 49″ OKoordinaten: 51° 10′ 9″ N, 7° 57′ 49″ O
Süderbergland (Rheinisches Schiefergebirge)
Süderbergland (Rheinisches Schiefergebirge)
Lage der Bigge in die Lenne im Zentrum des Süderberglands (33) innerhalb des Rheinischen Schiefergebirges
Bundesland Nordrhein-Westfalen, Hessen
Staat Deutschland

Das Süderbergland, zuweilen auch als Südergebirge und Bergisch-Sauerländisches Gebirge bezeichnet, ist eine naturräumliche Haupteinheitengruppe (Kennzahl 33 bzw. D38) des Rheinischen Schiefergebirges in Nordrhein-Westfalen und im nordwestlichen Hessen. Es entspricht in etwa den historischen Regionen Sauerland, Bergisches Land, Siegerland und Wittgensteiner Land in Nordrhein-Westfalen sowie dem Upland und dem äußersten Nordwesten des Hinterlandes in Hessen.

Zugehörige Mittelgebirge

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Zum Süderbergland zählen mehrere in sich geschlossene Höhenzüge, die landläufig größtenteils unter dem Begriff „Sauerland“ geführt werden – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN):

In Aufzählungen der Gebirgszüge wird oft auch das Bergische Land mit 519,2 m Höhe auf der Homert angegeben. Indes handelt es sich hierbei um einen Ausläufer des Ebbegebirges, während das historische Bergische Land ansonsten in der allmählichen Abflachung des Süderberglandes zum Rhein hin liegt.

In analoger Weise liegen die höchsten Erhebungen des historischen Siegerlandes (so der 677,7 m hohe Riemen) nicht im naturräumlichen Siegerland (siehe Haupteinheiten), sondern im Rothaargebirge. Und die 633 m hohe Alte Burg liegt zwar, auch naturräumlich, im Siegerland, ist jedoch nicht die höchste Erhebung eines eigenständigen Höhenzuges, sondern Teil der Siegerländer Rothaar-Vorhöhen, die das Rothaargebirge nach Westen abdachen.

Das Hessische Upland wiederum ist Teil des Rothaargebirges und seines östlichen Gebirgsrandes.

Naturräumliche Gliederung

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Das Süderbergland wurde im Jahr 1957 in der 4./5. Lieferung des Handbuchs der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (S. 481–525) durch Wilhelm Hartnack beschrieben und in dreistellige Haupteinheiten gegliedert, wobei die drei Bergischen Haupteinheiten 3371 (damals noch 337), 338 und 339 (S. 517 ff) von Adolf Schüttler beschrieben wurden. Eine Kartierung und Nummerierung war bereits 1954 erfolgt und wurde im Jahr 1960 modifiziert.[1] Eine feinere Gliederung (Nachkommastellen) erfolgte durch die Einzelblätter 1:200.000 125 Marburg (Gerhard Sandner 1960), 108/109 Düsseldorf/Erkelenz (K. Paffen, A. Schüttler, H. Müller-Miny 1963), 111 Arolsen (Martin Bürgener 1963), 110 Arnsberg (Martin Bürgener 1969), 124 Siegen (H. Fischer 1972) und 122/123 Köln/Aachen (E. Glässer 1978).[2]

Es gliedert sich wie folgt in Haupteinheiten (dreistellige Kennziffern)[1] und feinere Einheiten (Nachkommastellen, wobei hier feinere Einheiten nur angegeben sind, wenn die Einheit mit einer Nachkommastelle namentlich nicht etabliert ist):[2]

Die Einheiten 3361 und 3362 werden zusammen auch Westsauerländer Oberland (336), die Einheiten 3371 und 3372 auch Bergisch-Sauerländisches Unterland genannt. Indes sind diese Begriffsfindungen dem Problem geschuldet, dass das dekadische System nur 10 dreistellige Kennziffern zulässt, das Süderbergland jedoch über 12 Haupteinheiten verfügt.[2]

Die Haupteinheiten im Einzelnen

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Das Süderbergland ist eine flächenmäßig vergleichsweise umfangreiche naturräumliche Haupteinheitengruppe. Dennoch verlaufen die Reliefwechsel von einer Haupteinheit in die nächste zumeist sanft, wobei lediglich die Ostabdachung des Höhenschwerpunktes Rothaargebirge vergleichsweise schroff verläuft. Eine von weitem erkennbare „Skyline“ hat entsprechend keiner der inneren Höhenzüge, dafür aber – neben dem Rothaargebirge von (Süd-)Osten aus – noch der deutlich flachere Obere Arnsberger Wald von der nördlich gelegenen Westfälischen Bucht aus. Östlich, nördlich und südlich des zentralen Ebbegebirges nehmen daher die Höhen sehr unauffällig ab.

Mittelsieg-Bergland

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Das Mittelsieg-Bergland (Haupteinheit 330) liegt zu etwa seiner östlichen Hälfte in Rheinland-Pfalz, zur westlichen im Bergischen (Nordrhein-Westfalen). Es folgt dem Lauf der Sieg in Ost-West-Richtung in etwa vom Gemeindegebiet Mittelhof östlich Wissens bis Hennef. Das Siegtal teilt das Bergland beiderseits des Flusses in einen nördlichen, den Westerwald abdachenden und einen südlichen Teil.

Das naturräumliche Siegerland (Haupteinheit 331) liegt etwas südwestlicher als das historische. Während Teile des Nordostens Kreuztals, der Osten Hilchenbachs und der äußerste Osten Netphens dem Rothaargebirge zugerechnet werden, wird der Nordosten des Landkreises Altenkirchen in Rheinland-Pfalz naturräumlich noch zum Siegerland gezählt.

Das Tal der Sieg zerteilt das Siegerland in einen Nordwest- und einen Südostteil. Die Siegerländer Rothaar-Vorhöhen im Osten des Südost-Teiles werden an der Alten Burg bis 633 m hoch und gehen nach Osten unmittelbar ins Rothaargebirge über.

Ostsauerländer Gebirgsrand

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Der größtenteils in Hessen liegende Ostsauerländer Gebirgsrand (Haupteinheit 332) stellt die (nördliche Süd-)Ostabdachung des Rothaargebirges zum Westhessischen Bergland dar. Manche Teillandschaften – wie z. B. die Medebacher Bucht – sind landwirtschaftlich geprägt, andere sind als Waldgebiete nur von Höhenlagen und Relief her von den sich unmittelbar westlich anschließenden Teilen des Rothaargebirges zu unterscheiden.

Das bis 843,2 m hohe Rothaargebirge (Haupteinheit 333) bildet den Höhenschwerpunkt des Süderberglandes. Es reicht vom Osten des historischen Siegerlandes im Westen bis weit nach Hessen ins Upland und ins Hessische Hinterland, ein Südwestausläufer zur Kalteiche berührt an der Nahtlinie der drei beteiligten Bundesländer gar fast den Westerwald.

Nordsauerländer Oberland

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Das Nordsauerländer Oberland (Haupteinheit 334) umfasst den Nordosten des Süderberglandes um Arnsberg, Sundern und Warstein an der nördlichen Nahtlinie zum Haarstrang. An der Plackweghöhe im Plackwald ist es bis 581,5 m hoch.

Sauerländer Senken

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Die Sauerländer Senken (Haupteinheit 335) sind ein in sich zusammenhängendes, von Hügelland geprägtes Gebiet um Meschede. Entgegen dem Namen finden sich auch Erhebungen bis knapp über 600 m Höhe innerhalb der Senken.

Das Gebiet der Sauerländer Senken zieht sich vom oberen Mittellauf der Ruhr bei Meschede aus nordöstlich bis kurz vor Brilon, während sich beiderseits des Lennegebirges ein westlicher Zipfel bis etwa Balve und Neuenrade zieht, ein südwestlicher (Wenne und Lenne mit Elspe) bis Attendorn. Insbesondere trennen die Senken das (südlich gelegene) Rothaargebirge vom Nordsauerländer Oberland und den westlicheren Teilen des Westsauerländer Oberlandes (s. u.).

Märkisches Oberland

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Das Märkische Oberland (Haupteinheit 3361) erstreckt sich am Mittellauf der Lenne zwischen Plettenberg und Hohenlimburg, am Lauf der Volme bis Hagen und am Lauf der Ennepe bis (Ennepetal-)Milspe. Von den beiden mit Abstand größten märkischen Städten liegt Lüdenscheid innerhalb dieser Haupteinheit und Iserlohn nördlich knapp außerhalb.

Südsauerländer Bergland

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Zum Südsauerländer Bergland (Haupteinheit 3362) gehören insbesondere die bis über 688,5 m hohen Höhenzüge Saalhauser Berge, Ebbegebirge und Lennegebirge. Während Ebbe- und Lennegebirge im Grunde einen einzigen, durch die Lenne in West- und Ostteil getrennten Höhenzug darstellen, können die Südsauerländer Rothaarvorhöhen mit den Saalhauser Bergen fast noch als ein Nordwestausläufer des Rothaargebirges angesehen werden.

Innerhalb der Haupteinheit liegt der Biggesee.

Niederbergisch-Märkisches Hügelland

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Das Niederbergisch-Märkische Hügelland (Haupteinheit 3371) stellt den nordwestlichsten Teil des Süderberglandes an der Nahtlinie zum Westenhellweg (im Norden) und zu der Bergischen Heideterrasse (Wahner Heide) (im Westen) dar. Im südlichen Ruhrgebiet ist insbesondere das Ardeygebirge bekannt.

Die Landschaft berührt das Ruhrgebiet südlich der Linie (von Ost nach West) WittenBochumEssen und stößt nach Westen bis ins Düsseldorfer Stadtgebiet. Im Südosten liegt, weitgehend außerhalb, die Stadt Hagen, im mittleren Süden wird in etwa die Nordhälfte Wuppertals eingenommen.

Niedersauerland

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Das Niedersauerland (Haupteinheit 3372) stellt die Nord-Abdachung des Südsauerländer Oberlandes bzw. des Märkischen Oberlandes zur Westfälischen Bucht dar. Es schließt sich ab der Ruhr­aue bei Neheim-Hüsten westlich an den Oberen Arnsberger Wald an und grenzt nördlich, wie auch der Letztgenannte, an den Haarstrang. Während das Bergland nördlich der Ruhr schroff abbricht, enthält es linksruhrisch die Mündungsläufe von Röhr, Sorpe (mit Sorpesee), Hönne, Lenne, Volme und Ennepe sowie unter anderem die Orte Menden, Hemer und Iserlohn.

Bergische Hochflächen

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Die Bergischen Hochflächen (Haupteinheit 338) stellen das Kernland des am Oberlauf der Wupper orientierten Niederbergischen Landes dar. Sie grenzen im Westen unmittelbar an die Kölner Bucht.

Bergland der Oberen Agger und Wiehl

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Das Bergland der Oberen Agger und Wiehl (Haupteinheit 339) ist eine kleinere naturräumliche Haupteinheit im Oberbergischen, im Süden bis Südosten des Bergischen Landes. Zentrales Fließgewässer ist die zur Sieg entwässernde Agger. Das Relief des Berglandes ist abwechslungsreicher als das der nordwestlich angrenzenden Bergischen Hochflächen. Höchste Erhebung ist der Unnenberg mit 506 m ü. NHN.

Angrenzende Haupteinheitengruppen

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Nördlich geht das Süderbergland in die Westfälische Bucht (54 = D34) über, im äußersten Nordosten ins Obere Weserbergland (36, Teil des Niedersächsischen Berglandes D36).

Im Osten schließt sich das Westhessische Bergland (34) an, nach Süden der Westerwald (32 = D39).

Die Rheinebene als westliche Begrenzung teilt sich auf in das Mittelrheingebiet (29 = D44, äußerster Südwesten) sowie die Kölner Bucht (55, Westen) und das Niederrheinische Tiefland (57, Nordwesten), die zusammen D35 bilden.

Einzelnachweise

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  1. a b c Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  2. a b c Einzelblätter:
  3. Blatt Siegen betitelt die Untereinheit „Ederkopf-Lahnkopf-Höhen“, die Endung „-Rücken“ entstammt dem Umweltatlas Hessen
  4. Zusammenfassende Bezeichnung im Umweltatlas Hessen
  5. Erstgenannte Bezeichnung laut den Blättern Marburg und Siegen, zweitgenannte in Klammern auf Blatt Siegen, drittgenannte laut Umweltatlas Hessen