Verallia Deutschland – Wikipedia
Verallia Deutschland AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft[1] |
ISIN | DE0006851603 [1] |
Gründung | 1946[2] |
Sitz | Bad Wurzach, Deutschland |
Leitung | Dirk Bissel (Vorstandsvorsitzender) Michel Giannuzz (Aufsichtsratsvorsitzender) |
Mitarbeiterzahl | 2.910[3] |
Umsatz | 551,80 Mio. Euro[3] |
Branche | Behälterglas[1] |
Website | de.verallia.com |
Stand: 31. Dezember 2021 |
Die Verallia Deutschland AG ist ein deutscher Hersteller von Glasprodukten für den Lebensmittelbereich mit Hauptsitz in Bad Wurzach.
Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft nach deutschem Aktienrecht, die im General Standard gelistet ist und am Regulierten Markt in Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart und München gehandelt wird. Das Unternehmen produziert Flaschen und Gläser für alle Getränkearten sowie Nahrungs- und Genussmittel – von 100 ml bis 5 l – in standardisierten Formen und nach spezifischen Kundenwünschen für den Recycling-Einweg- oder den Mehrwegeinsatz. Verallia Deutschland beschäftigt etwa 1400 Mitarbeiter an den vier Produktionsstandorten in Bad Wurzach, Neuburg an der Donau, Essen und Wirges. Weitere Standorte sind die Werke in Osteuropa: Kavminsteklo in Mineralnyje Wody und Kamyshinsky Steklotarny Zawod in Kamyshin bei Wolgograd in Russland sowie das Werk Zorya in Rivne, Ukraine, das seit September 2019 als Private JSC Verallia Ukraine firmiert. Verallia Deutschland gehört zur international agierenden Verallia-Gruppe.[1][4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1946 wurde in Bad Wurzach die Oberland Glas GmbH gegründet. Die Idee war, den direkt neben der Fabrik vorhandenen Torf zu verkoken und mit diesem Gas die Schmelzwannen für die Glasherstellung zu beheizen. 1956 übernahm Harry Wiegand das Werk und baute die noch eher manuell orientierte Produktion zu einem vollautomatisierten Industrieunternehmen aus, mit dem Ziel, Massenproduktion auf Qualitätsniveau zu erreichen. 1983 wurde das Glaswerk in Neuburg an der Donau übernommen. 1986 erfolgte die Börseneinführung der Oberland Glas AG. 1988 übernahm Oberland Glas die Ruhrglas GmbH in Essen und die Westerwald AG in Wirges. Damit begann auch eine sich langsam steigernde Kapitalbeteiligung der Compagnie de Saint-Gobain. 1991 übernahm Saint-Gobain die Kapitalmehrheit von 60 %. 1997 erfolgte eine Konzentration auf das eigentliche Kerngeschäft Behälterglas sowie die Veräußerung der RKL Ruhr Kristall Glas AG, Essen, an Bormioli S.p.A.
2000 erfolgte die Umfirmierung in Saint-Gobain Oberland AG. 2001 wurde eine 35%ige Beteiligung an ISI-Zhanjiang, China, erworben, die aber 2006 veräußert wurde. 2004 begann ein erstes unternehmerisches Engagement in Russland durch eine Beteiligung an der Glashütte Kavminsteklo ZAO. 2005 wurde die Glassteinsparte verkauft und 79,7 % an der ukrainischen Glashütte Consumers-Sklo-Zorya erworben. 2008 wurden mehr als 90 % der Anteile an der Glasfabrik ZAO Kamyshinsky Steklozarny Zawod in Kamyshin, Russland, übernommen. Im Jahr 2009 wurden weitere Minderheitenanteile von Saint-Gobain Kavminsteklo erworben: die Beteiligung an dem russischen Unternehmen wurde von 89,9 % auf 94,3 % weiter aufgestockt.
2010 wurde die Glasverpackungssparte von Saint-Gobain unter der Marke Verallia für eine einheitliche Identität auf dem internationalen Markt eingeführt. 2015 trennte sich Saint-Gobain von seiner Verpackungssparte Verallia. Käufer war Apollo Global Management.[5] Im Jahr 2016 wurde Saint-Gobain Oberland in Verallia Deutschland AG umbenannt.[2]
- Stammwerk Bad Wurzach
- Werk Essen
- Glasmarke Oberland Glas
- Glasmarke Ruhrglas
- Neue Glasmarke von Verallia (alle Werke ab 2019)[6]
Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland werden Flaschen und Gläser produziert, mit denen die Hersteller der Getränke- als auch Nahrungsmittelindustrie im In- und angrenzenden Ausland beliefert werden. Das Produktportfolio von Verallia Deutschland umfasst die Getränkebereiche Wein/Sekt, Bier, alkoholfreie Getränke und Spirituosen sowie das Segment Lebensmittel. Die Produktion von Verallia Deutschland ist ganzjährig in Betrieb.[1]
Osteuropa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]JSC Kamyshinsky Steklotarny Zawod in Russland ist auf die Produktion von Weißglas- und Weitmundgläsern spezialisiert. Das Hauptaugenmerk liegt dort auf der Fertigung individueller Kundenaufträge. Die Hauptkunden von JSC Kamyshinsky Steklotarny Zawod sind sowohl Händler von Glasbehältern für die Lebensmittelindustrie als auch nationale Direktkunden und multinationale Kunden.
JSC Kavmisteklo ist ein Glashersteller für hauptsächlich im Süden von Russland und in angrenzenden Staaten angesiedelte Betreiber großer Wasserquellen und Weinberge für die Wein- und Sektproduktion. Die Produktion umfasst Grün-, Weiß- und Olivglas für sämtliche Glaserzeugnisse.
Private JSC Verallia Ukraine mit Sitz in Rivne Oblast, Ukraine produziert Weißglasflaschen und -gläser überwiegend für das gehobene Marktsegment. Das Werk in Zorya beliefert Großkunden in der Ukraine sowie im Exportmarkt.[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Geschäftsbericht 2019. Verallia Deutschland AG, abgerufen am 24. Februar 2021.
- ↑ a b Unternehmensgeschichte. In: de.verallia.com. Verallia Deutschland AG, abgerufen am 24. Februar 2021.
- ↑ a b Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 im elektronischen Bundesanzeiger
- ↑ Verallia SA Consolidated Financial Statements for the Period Ended 31 December 2020. Verallia SA, 31. Dezember 2020, abgerufen am 24. Februar 2021 (englisch).
- ↑ Apollo wins auction for St-Gobain's Verallia: source, auf www.reuters.com, abgerufen am 14. September 2019
- ↑ Verallia – NEUES EINHEITLICHES MARKENZEICHEN FÜR VERALLIA WELTWEIT. Abgerufen am 23. August 2020.
Koordinaten: 47° 54′ 17,6″ N, 9° 52′ 37,2″ O