Laglesie San Leopoldo – Wikipedia

Laglesie San Leopoldo
Staat Italien
Region Friaul-Julisch Venetien
Provinz Udine (UD)
Gemeinde Pontebba
Koordinaten 46° 31′ N, 13° 21′ OKoordinaten: 46° 30′ 31″ N, 13° 20′ 52″ O
Höhe 607 m s.l.m.
Einwohner 144 ()
Patron Gertrud von Nivelles
Kirchtag 17. März
Telefonvorwahl 0428 CAP 33016

Laglesie San Leopoldo (deutsch: Leopoldskirchen, slowenisch: Lipalja vas, friulanisch: La glesie) ist eine Fraktion der italienischen Gemeinde Pontebba im Kanaltal in der Region Friaul-Julisch Venetien.

Das Leopoldskirchen der Monarchie war das Eintrittstor in die Talschaft. Der Historiker Piemonte beschrieb den Ort mit seinen etwa 70 Häusern und der Kirche als typisches Kärntner Dorfbild. Der Ort liegt etwa drei Kilometer östlich von Pontebba im Kanaltal.

Laglesie San Leopoldo ist eine uralte Siedlung im Kanaltal. Im Mittelalter war hier bereits ein Hospiz und Labestation für die Durchreisenden. Die Bewohner lebten von der Landwirtschaft und der Viehzucht. Ein jedes Haus hatte seine Holzbezugsrechte und Weiderechte. Der Ort hieß ursprünglich Diepoldskirchen, nach einem eventuellen Gründer namens Dietbold. Nachdem Auswärtige den Ortsnamen zu Diebholzkirchen verballhornten, wurde der Ort jedoch zu Leopoldskirchen (Lipala Ves) umbenannt.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Eingliederung nach Italien erhielt der Ort 1919 den Namen San Leopoldo. Im Jahre 1925 wurde die selbständige Gemeinde in die Großgemeinde Pontebba eingegliedert.

Die häufigsten Namen in Leopoldskirchen lauteten: Franzil, Grilz, Karnel, Klaura, Kovatsch, Nagelschmied, Themel, Tributsch, Trink, Seger, Willenbart und Zimmermann.

Der Großteil der Bewohner sprach Slowenisch als Muttersprache und beherrschte auch Deutsch.

Bischof Otto von Bamberg stiftete die Kirche St. Gertraud in Leopoldskirchen 1106 oder 1139. Sie war zunächst Filialkirche von Uggowitz, später von Pontafel.

Noch im Jahr 1925 zählte der Ort 343 Einwohner. 1939 bei der Option waren es noch 240 Personen. 1995 lebten noch 150 Personen im Ort Laglesie San Leopoldo. Heute leben nur noch wenige slowenisch- oder deutschsprachige Familien ständig im Ort, obschon diese in vielen Fällen noch die Besitzer der Liegenschaften sind. Viele Familien aus dem Canal del Ferro und der nahen Carnia haben ihre meist kleinen Landwirtschaften übernommen.

Persönlichkeiten

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  • Ida Grilz, Kärntner Mundartdichterin (lebt heute in der Gemeinde Sankt Georgen am Längsee)
  • Dieter Themel, Sänger und Vortragskünstler aus Sankt Veit an der Glan
  • Helmut Tributsch, Naturwissenschaftler, Professor Physikalische Chemie an der Freien Universität Berlin und Leiter der Abteilung Solare Energetik am Hahn-Meitner-Institut
  • Karl Migglautsch, Ingomar Pust: Das Kanaltal und seine Geschichte Hg. Kanaltaler Kulturverein, Klagenfurt 1995, ISBN 3-901088-04-0

Einzelnachweise

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  1. Kurt F. Strasser, Harald Waitzbauer, Über die Grenzen nach Triest (Wien 1999), S. 65.