Sandmühle (Mühlhausen) – Wikipedia

Sandmühle
Gemeinde Mühlhausen
Koordinaten: 49° 11′ N, 11° 27′ OKoordinaten: 49° 10′ 34″ N, 11° 26′ 31″ O
Höhe: 402 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 92360
Vorwahl: 09185
Sandmühle
Sandmühle

Sandmühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mühlhausen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.

Die Sandmühle, eine Einöde, liegt an der Sulz nördlich des Gemeindesitzes und südlich der Aumühle, einem weiteren Gemeindeteil von Mühlhausen.

Die Mühle ist erstmals 1362 erwähnt. Sie gehörte den Sulzbürg-Wolfsteiner Grafen und war ihrem Amt Sulzbürg untertan.[2] Nach dem Erlöschen des wolfsteinischen Geschlechts 1740 wurde die Mühle unter Kurfürst Karl I. Albrecht wittelsbachischer Besitz. Die Mühle wurde dann nacheinander an die Müllerfamilien Sendelbeck, Meyr und Viegl verliehen. Um 1760 an Privatleute veräußert, war die Mühle nunmehr in Besitz des Ehepaares Conrad und Katharina Vögl aus Holnstein, ab 1805 von Martin Kienlein (nach Heinloth: Rienlein)[3], dann der Familie Kühnlein.[4] Das Niedergericht sowie das Steuer- und Kameralwesen übte unter den bayerischen Kurfürsten zunächst der Kastner von Sulzbürg, ab 1799 das Hofkastenamt Neumarkt aus, die Hochgerichtsbarkeit bis zum Ende des Alten Reiches das kurfürstlich-bayerischen Schultheißenamt Neumarkt.[5]

Im Königreich Bayern (1806) kam die Mühle zum Steuerdistrikt Sulzbürg und mit dem Gemeindeedikt von 1818 zur Ruralgemeinde Mühlhausen. Dort verblieb sie bis heute.[6] Gepfarrt war sie nach Sulzbürg.[7]

Die Mühle war mit einem Mahl- und einem Schneidegang ausgestattet, wie für 1836 berichtet wird; sie war eine von sechs Mühlen, die die Sulz antrieb.[8] Wie üblich, war der Müller auch Ökonom. So hatte er 1873 an Großvieh zwei Pferde und 23 Rinder.[9]

Die Mühle war als „Kunstmühle“ bis in die 1990er Jahre in Betrieb. Mit einer Turbine wurde weiterhin Strom erzeugt.[10] Als Baudenkmal ist die Durchfahrtsscheune der ehemaligen Mühle, ein giebelständiger Steildachbau, der wohl aus den Steinen des um 1820 abgebrochenen Sulzbürger Schlosses und mit dem Holzwerk aus der abgebrochenen Kindlmühle errichtet wurde, ausgewiesen.

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Mühlhausen (Oberpfalz)#Sandmühle.

Einwohnerzahlen

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  • 1830: 06 (1 Haus)[11]
  • 1864: 10 (5 Gebäude)[12]
  • 1871: 12 (4 Gebäude)[9]
  • 1875: 13[13]
  • 1900: 09 (1 Wohngebäude)[14]
  • 1938: 10 (8 Katholiken, 2 Protestanten)[7]
  • 1961: 07 (1 Wohngebäude)[15]
  • 1970: 06[16]
  • 1987: 05 (2 Wohngebäude, 2 Wohnungen)[1]

Die Mühle liegt an der Kreisstraße NM 12, die in Mühlhausen in die Bundesstraße 299 einmündet. Von Wappersdorf-Siedlung führt ein Weg (mit Steg über die Sulz) zur Sandmühle. Entlang der B 299 gibt es einen Radweg.

  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
  • Repertorium des topographischen Atlasblattes. Neumarkt, 1836
  • Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
  • Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004
Commons: Sandmühle (Mühlhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 259 (Digitalisat).
  2. Heinloth, S. 107
  3. Heinloth, S. 279
  4. Romstöck/Dürr, S. 179 f.
  5. Heinloth, S. 244
  6. Heinloth, S. 326
  7. a b Buchner II, S. 571
  8. Altlasblatt Neumarkt, S. 27, 44
  9. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 884, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. Romstöck/Dürr, S. 180
  11. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 156
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 709, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 134, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 867 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 551 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 122 (Digitalisat).