Scheiden-Gelbstern – Wikipedia

Scheiden-Gelbstern

Scheiden-Gelbstern (Gagea spathacea)

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Unterfamilie: Lilioideae
Gattung: Gelbsterne (Gagea)
Art: Scheiden-Gelbstern
Wissenschaftlicher Name
Gagea spathacea
(Hayne) Salisb.

Der Scheiden-Gelbstern (Gagea spathacea), auch Scheidiger Goldstern genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gelbsterne (Gagea) in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae).

Unterirdische Pflanzenteile
Blüte

Vegetative Merkmale

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Der Scheiden-Gelbstern ist eine ausdauernde krautige Pflanze.[1] Es handelt sich um einen Geophyten, der als Überdauerungsorgane zwei von einer gemeinsamen Haut umschlossene Zwiebeln hat.

Der Scheiden-Gelbstern besitzt zwei röhrig-hohle, stielrunde, bis 1,5 Millimeter breite Grundblätter, die in der Mitte farbloses Mark enthalten. In Blütennähe befindet sich ein stängelumfassendes, kahnförmiges Hochblatt, das namensgebend für die Art ist (spathacea von Spatha).[2]

Generative Merkmale

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Der Scheiden-Gelbstern ist frühblühend. Die Blüten stehen einzeln oder bis zu fünft in einem scheindoldigen Blütenstand. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die stumpfen, gelben Perigonblätter und der Blütenstiel sind nicht behaart.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = ca. 104.[3]

Typisch für Geophyten, überdauert der Scheiden-Gelbsternden den Winter mit seinen Zwiebeln.

Die vorweiblichen, Nektar enthaltenden Blüten werden meistens durch Bienen bestäubt. Der Nektar wird in Septalnektarien, also zwischen den Fruchtknotenfächern, gebildet. Keimfähige Samen werden nur selten gebildet. Falls keimfähige Samen gebildet werden, so werden diese durch Ameisen ausgebreitet.

Der Scheiden-Gelbstern blüht im April bis in den Mai hinein in lichten, mäßig feuchten Laubwäldern. Schleswig-Holstein befindet sich im Arealzentrum; sonst kommt er nur zerstreut in Deutschland vor. Derzeit geht seine Ausbreitung zurück. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Europa bis zum Kaukasus.[4] In Deutschland ist der Scheiden-Gelbstern als eine nationale Verantwortungsart innerhalb der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung eingestuft.[5]

  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora – Kritischer Band. Spektrum Akademischer Verlag, 2005, ISBN 3-8274-1600-0.
  • Franz Fukarek, Heinz Henker, Christian Berg: Flora von Mecklenburg-Vorpommern (Farn- und Blütenpflanzen). 1. Auflage, Weissdorn-Verlag, Jena 2006, ISBN 3-936055-07-6.
  • Martin Schnittler, Tanja Pfeiffer, D. Harter, A. Hamann: Bulbils contra seeds: reproductive investment in two species of Gagea (Liliaceae). In: Plant Systematics and Evolution, Volume 279, 1–4, 2009, S. 29–40.

Einzelnachweise

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  1. Scheiden-Gelbstern. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  2. Katrin Romahn, Hans-Ulrich Piontkowski und Oliver Piepgras: Verbreitung, Habitatnutzung, Gefährdung und Schutzmöglichkeiten des Scheidigen Goldsterns Gagea spathacea (Hayne) Salisb. in Schleswig-Holstein (= Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Geobotanik in Schleswig-Holstein und Hamburg. Band 69). 2020, ISSN 0344-8002, S. 6 (ag-geobotanik.de [PDF]).
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 125.
  4. Gagea spathacea. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 3. Februar 2020.
  5. Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands auf der Homepage des Bundesamtes für Naturschutz, abgerufen am 3. Juni 2016
Commons: Scheiden-Gelbstern (Gagea spathacea) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien