Schloss Lörrach – Wikipedia
Schloss Lörrach | ||
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Alternativname(n) | Lörracher Burg | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Lörrach | |
Entstehungszeit | ca. 1200 | |
Burgentyp | Wasserburg | |
Erhaltungszustand | abgegangen | |
Ständische Stellung | Edelknecht | |
Geographische Lage | 47° 37′ N, 7° 40′ O | |
Höhenlage | 294 m ü. NN | |
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Das Schloss Lörrach, auch Lörracher Burg genannt, ist eine abgegangene Wasserburg[1] in der Kernstadt der südbadischen Stadt Lörrach in Baden-Württemberg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg entstand wahrscheinlich durch den Ausbau eines Dinghofes der Herren von Rötteln zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Nach ihr benannten sich die 1238 erstmals urkundlich erwähnten Herren von Lörrach.[2] Bei diesen handelte es sich wahrscheinlich um Ministeriale der Herren von Rötteln, die in den Ritterstand erhoben wurden und die Burg bis ins 14. Jahrhundert zum Lehen hatten.[3] Danach wurde die Wasserburg von Vögten der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg verwaltet, bis sie 1430 als Lehen an die Herren von Wegenstetten kam. 1451 wurde der markgräfliche Landvogt Hans von Flachslanden damit belehnt. Spätere Lehensnehmer waren die Herren von Gebweiler und von Offenburg.[4][5]
Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg Ende 1638 zerstört[6] und nicht wieder aufgebaut.
Es gab jedoch im Jahr 1695 Pläne, auf der Gemarkung der Burg Lörrach ein fürstliches Landhaus zu errichten, von welchem aus die Markgrafschaft hätte regiert werden können.[7] Diese Pläne wurden nie realisiert und stattdessen begann der Markgraf 1698 mit dem Bau des Markgräflerhofes in Basel.
Im Jahr 1867 wurden die Reste im Hinblick auf die wachsende Stadt abgebrochen. Die Burg an sich befand sich hinter der heutigen Stadtkirche und in der Nähe des Meyerhofs.[8] Namensgebend wirkt die ehemalige Burg für das Lörracher Kulturhaus Burghof Lörrach.
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burganlage bestand aus einem Wohnhaus mit Treppenturm. Der Hof war von einer Mauer mit einem Ecktürmchen eingefasst. Diese Anlage war von einem Graben umgeben, der vermutlich mit Wasser gefüllt war.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andre Gutmann: Die Burgen der Herren von Röteln, ihrer Seitenlinie von Rotenberg und deren Ministerialität. In: Ralf Wagner et al. (Redaktion), Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (Herausgeber): Burg Rötteln : Herrschaft zwischen Basel und Frankreich. J. S. Klotz Verlagshaus. Neulingen 2020, ISBN 978-3-948424-60-2, S. 29–41; hier S. 35–37
- Werner Meyer: Burgen von A bis Z – Burgenlexikon der Regio. Herausgegeben von den Burgenfreunden beider Basel aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens. Druckerei Klingental, Basel 1981, S. 22
- Julius Kindler von Knobloch: von Loerach. In: Oberbadisches Geschlechterbuch, Heidelberg 1898, Band 2, S. 527/528 online
- Markus Moehring: Der Burghof. Historisches zu einem neuen Begriff. In: Lörrach 1998. Lörracher Jahrbuch mit Chronik vom 1. Oktober 1997 bis 30. September 1998. S. 102–107 (auf S. 103 ist eine Zeichnung von Karl Poltier mit einer Rekonstruktion der Burg abgedruckt)
- Arnold Pfister: Lörracher Bauten, Lörrach 1939, S. 262–269
- Karl Herbster: Die Lörracher Burg. In: Karl Herbster: Lörracher geschichtliche Erinnerungen. S. 59–61 im Internet Archive
- Gerhard Moehring: Kleine Geschichte der Stadt Lörrach, Karlsruhe, 2016, S. 35
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lörrach - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
- ↑ siehe Moehring S. 34
- ↑ Hansmartin Schwarzmaier: Lörrach im Mittelalter in: Otto Wittmann, Berthold Hänelet, Stadt Lörrach (Hrsg.): Lörrach: Landschaft – Geschichte – Kultur. Herausgegeben zur Erinnerung an das vor 300 Jahren am 18. November 1682 verliehene Stadtrechtsprivileg. Stadt Lörrach, Lörrach 1983, ISBN 3-9800841-0-8, S. 126–129
- ↑ siehe Gerhard Moehring S. 35
- ↑ zu den Offenburg siehe Julius Kindler von Knobloch, Badische Historische Kommission (Hrsg.): Oberbadisches Geschlechterbuch, Band 3 (M - R), Heidelberg, 1919, S. 267–273 Digitalisat
- ↑ siehe Herbster S. 59
- ↑ Gerhard Moehring: Kleine Geschichte der Stadt Lörrach (= Regionalgeschichte - fundiert und kompakt). Karlsruhe 2016, ISBN 978-3-7650-1417-8, S. 34; hier ist dieser Plan, der sich in Farbe im Dreiländermuseum befindet auch schwarz-weiß abgedruckt.
- ↑ Lörrach Burg. Abgerufen am 16. Februar 2020.
- ↑ s. Markus Möhring S. 103