Schröttinghausen (Bielefeld) – Wikipedia
Schröttinghausen Stadtbezirk Dornberg Stadt Bielefeld | |
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Koordinaten: | 52° 5′ N, 8° 28′ O |
Höhe: | 133 m ü. NN |
Fläche: | 4,38 km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Lage von Schröttinghausen in Dornberg Stadt Bielefeld |
Schröttinghausen ist ein Ortsteil der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Stadtbezirk Dornberg. Bis zur kommunalen Neugliederung 1973 war Schröttinghausen eine Gemeinde im Amt Werther des Kreises Halle (Westf.)
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 statistische Bezirke eingeteilt. Der auf dem heutigen Stadtgebiet der Stadt Bielefeld liegende Teil der Altgemeinde Schröttinghausen entspricht dabei aber nur einem Teilbereich des statistischen Bezirks 44 Niederdornberg-Schröttinghausen, dessen sonstige Gebiete im Wesentlichen Teile der Altgemeinde Niederdornberg-Deppendorf waren.[1] Die Abgrenzung des informellen Stadtteils Schröttinghausen kann daher nur über die Grenzen der Altgemeinde erfolgen.
Der Ort liegt im Nordwesten von Bielefeld in einer Entfernung von etwa sieben Kilometern zur Innenstadt. Im Westen Schröttinghausens liegt in einer Entfernung von etwa 3,5 Kilometern Werther, im Nordwesten das Dorf Werther-Häger (3,2 km) und im Osten der Bielefelder Stadtbezirk Jöllenbeck (4 km).
Schröttinghausen liegt 133 m über dem Meeresspiegel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1556 gehörten nach dem Ravensberger Urbar 20 Stätten zur Burschop Schrottinckhusen im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. Diese waren namentlich Meier zu Raeden, Horstmann, Walter, Gerdinck, Johanninck, thor Overbecke, tho Eggerinckhusen, Hecker, Stichorst, Beckendorp, Moller tho Beckendorp, Tottesberch, thor Haselhorst, tho Wulfferinckhusen, Over Horstkotter, Neder Horstkotter, Rodensieck, Dieckmann, Henynck und Suessiek.[2]
Im Jahre 1777 wurde in der Bauerschaft Schröttinghausen die 741 Morgen große Fläche der Horstkotter Heide, die Gemeineigentum war, aufgeteilt. Nicht nur Ansässige aus der Bauerschaft Schröttinghausen, die der Vogtei Werther unterstand, zählten zu den Aufteilungsberechtigten, sondern auch Bewohner aus Häger, da Häger keine eigenen Markengründe besaß.[3]
Örtlich bildeten die zugehörigen Ländereien keine zusammenhängende Fläche. Aus dieser Zersplitterung ergaben sich im Laufe der Jahrhunderte für die einzelnen Hofstellen unterschiedliche Gebietszugehörigkeiten. Im Kernbereich von Schröttinghausen gab es Enklaven des Dorfes Häger, im Bereich Häger und Rotenhagen gab es Enklaven, die zu Schröttinghausen gehörten.
In der Napoleonischen Zeit gehörte Schröttinghausen von 1811 bis 1813 kurzzeitig zu Frankreich und war Teil des Kantons Werther im Distrikt Minden des Departements der Oberen Ems. Nachdem das Ravensberger Land 1813 wieder an Preußen gefallen war, wurden 1816 in der Provinz Westfalen Kreise gebildet. Schröttinghausen kam zum neuen Kreis Halle (Westfalen) und gehörte ab 1843 zum Amt Werther.[4]
Im Zuge der Neugliederung des Raums Bielefeld zum 1. Januar 1973 wurde das Gebiet der Gemeinde Schröttinghausen zwischen Bielefeld und Werther aufgeteilt.[5] Das Kerngebiet von Schröttinghausen sowie das davon räumlich getrennte Gebiet der Siedlung Kampheide wurden nach Bielefeld eingemeindet und gehören seit 1973 zum Stadtbezirk Dornberg. Der nur dünn besiedelte Westen der ehemaligen Gemeinde Schröttinghausen ist seit 1973 ein Ortsteil von Werther.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
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1799 | 866 | [6] |
1843 | 1052 | [7] |
1864 | 924 | [8] |
1910 | 722 | [9] |
1939 | 668 | [10] |
1961 | 679 | [11] |
1970 | 871 | [5] |
1972 | 1409 | [12] |
Die Stadt Bielefeld weist für den Ortsteil Schröttinghausen keine eigene Einwohnerzahl aus. Schröttinghausen liegt im Bielefelder statistischen Bezirk 455 Niederdornberg-Schröttinghausen, der 2008 2642 Einwohner besaß.[13] 2022 hatte dieser statistische Bezirk 2697 Bewohner.[14]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Oktober 1975 wurde durch die Evangelische Kirche von Westfalen eine evangelische Kirchengemeinde in Schröttinghausen errichtet, die am 26. August 1979 ihre Arche-Noah-Kirche einweihte.[15] Die Kirche dient gleichzeitig als Dorfzentrum. Auch die Freiwillige Feuerwehr und Sportvereine treffen sich dort zu ihren Versammlungen.
Kultur, Bildung, Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schröttinghausener Grundschule ist Bielefelds kleinste Schule. Aktuell besuchen etwas mehr als 100 Kinder die Schule, an der neun Lehrer in sechs Klassen unterrichten.[16]
Der Betrieb des Freibads wird seit Jahren erfolgreich durch den „Förderverein Freibad Schröttinghausen“ aufrechterhalten.[17]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schröttinghausen ist durch die Buslinien 58 und 59 an die Stadtbahn Bielefeld und den Ortsteil Großdornberg angebunden. Eine regionale Busverbindung besteht über Häger nach Melle-Neuenkirchen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistische Bezirke von Bielefeld
- ↑ Urbar der Grafschaft Ravensberg, 1556
- ↑ Erich Jörding: Dornberger Geschichtssplitter. Heimatverein Dornberg, Bielefeld, 1997.
- ↑ Verordnung Nr. 617 (Einrichtung des Amtes Werther). (Digitalisat) In: Amtsblatt der Regierung Minden. 6. Oktober 1843, S. 316, abgerufen am 22. Juli 2010.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 54 (google.de).
- ↑ Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (pdf; 904 kB) 1843, S. 58-63, abgerufen am 23. April 2010.
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. (Digitalisat) 1866, S. 28, abgerufen am 22. April 2010.
- ↑ Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ Michael Rademacher: Halle_westfalen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 319 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 und 101.
- ↑ Einwohnerzahlen der Statistischen Bezirke. (pdf; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 185, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 25. Mai 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistische Bezirke; Angabe der Stadt Bielefeld
- ↑ Kirchengemeinde Schröttinghausen
- ↑ Schule Schröttinghausen
- ↑ Förderverein des Freibades