Schweifgiebel – Wikipedia
Schweifgiebel ist in der Architektur die Bezeichnung für einen Giebel mit kurvenförmigem Umriss.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schweifgiebel sind repräsentative Schaugiebel und ragen in der Regel als Schildgiebel über die Dachflächen hinaus.
Fassaden mit solchen geschwungenen Giebelkonturen sind Merkmale der Renaissance und des Barock sowie der entsprechenden historistischen Neostile im 19. Jahrhundert.
Schweifgiebel sind meist kunstvoll verziert. Die Baugeschichte kennt mannigfaltige Ausformung und Gliederungen des Schweifgiebels, die auch markant mit Knicken (geschweifter Knickgiebel[1][2]) oder Voluten (Volutengiebel) kombiniert oder mit ornamentalem Schweifwerk (Schweifwerkgiebel) versehen sein können.
- Geknickter Schweifgiebel mit konkaven Einziehungen und geradem Abschluss, 1957 (Esens)
- Zwei geknickte Schweifgiebel, 1750–1752 (Schloss Neuhaus am Inn)
- Geknickter Schweifgiebel, 1714–1723 (Oberes Belvedere, Wien)
- Geknickter Schweifgiebel mit seitlichen Volutenanläufen, 1758 (Buddenbrookhaus, Lübeck)
- Geknickter Rokoko-Schweifgiebel, 1751, rekonstruiert (Falkenhaus Würzburg)
- Geknickte Schweifgiebel (Grand place, Arras)
- Schweifgiebel auf einem Zwerchhaus (Fächerrosette obenauf fehlt), Neorenaissance-Villa (Gießen, Hofmannstraße 5)
- Geknickter Volutengiebel (Methodistenkirche, Ryde)
- Renaissance-Schweifgiebel mit Voluten, Schweifwerk und Rollwerk sowie Obeliskenaufsätzen (Gewerbehaus Bremen)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul-Henry Boerlin, Erik Forssman, Ingrid Haug, Wolfgang Prohaska, Hans Erich Kubach: Fassade, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. VII (1978), Sp. 536–690. (Abschrift auf rdklabor.de, abgerufen am 13. Februar 2024)
- Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 13. Februar 2024), S. 217 f.: Giebel.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Commons: Gables – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Kiesow über Ornamentformen an Giebeln bei Monumente Online
- Knickgiebel, auf denkmalstiftung-baden-wuerttemberg.de
- Dankwart Guratzsch: Rettet den Schweifgiebel! (30. Juni 2015), auf welt.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 13. Februar 2024), S. 218: Giebel.
- ↑ Knickgiebel, auf denkmalstiftung-baden-wuerttemberg.de, abgerufen am 13. Februar 2024.
- ↑ Wohnhaus Brückstraße 1A. In: denkmalatlas.niedersachsen.de. Abgerufen am 13. Februar 2024.