Service-Discovery – Wikipedia
Service-Discovery bezeichnet die automatische Erkennung von Diensten in einem Rechnernetz. Hierbei kommen Kommunikationsprotokolle zum Einsatz, welche beschreiben, wie sich die Dienste finden, um miteinander kommunizieren können.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Gruppen von Service-Discovery-Protokollen (SDPs):
- Dienste registrieren sich in einem Dienst (einer Registry) und können über diesen gefunden werden. Dieser Dienst kann sowohl zentral wie auch dezentral (z. B. Peer-to-Peer) organisiert sein.
- Dienste fragen mittels Broadcasting das gesamte Netzwerk nach einem bestimmten Dienst. Der gesuchte Dienst oder ein Dienst (eine Registry) antworten auf diese Anfrage.
Protokolle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Häufig eingesetzte Service-Discovery-Protokolle sind:
- Service Discovery Protocol (SDP) bei Bluetooth[1]
- DNS-Based Service Discovery (DNS-SD) im Domain Name System (RFC 6763[2])
- Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP, DHCP RFCs[3])
- Internet Storage Name Service (iSNS, RFC 4171[4])
- Apache River für Java-Objekte.
- Service Location Protocol (SLP, RFC 2165,[5] RFC 2608[6])
- Session Announcement Protocol (SAP, RFC 2974[7]) für RTP-Sessions
- Simple Service Discovery Protocol (SSDP) für Universal Plug and Play (UPnP)
- Universal Description, Discovery and Integration (UDDI) für Webservices, die WS-Interoperability unterstützen
- Web Proxy Autodiscovery Protocol (WPAD)
- Web Services Dynamic Discovery (WS-Discovery) für SOAP-Dienste
- XMPP Service Discovery (XEP-0030[8])
- eXtensible Resource Descriptor Sequence (XRDS) für XRI, OpenID, OAuth etc.
Zudem gibt es noch weitere und proprietäre Protokolle. So unterstützt etwa Consul sowohl das Discovery über DNS-SD, als auch über eine REST-Schnittstelle.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eberhard Wolff: Microservices. Grundlagen flexibler Softwarearchitekturen, 1. korrigierter Nachdruck. dpunkt.verlag, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-86490-313-7.
- Christian Mauro: Serviceorientierte Integration medizinischer Geräte. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-4166-4, S. 144 ff.
- Adrian Mouat: Docker. Software entwickeln und deployen mit Containern, 1. Auflage. dpunkt.verlag, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-86490-384-7.
- Mário M. Freire: Information Networking. Towards Ubiquitous Networking and Services, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-89523-7.
- Wolfgang Kellerer: Serverarchitektur zur netzunabhängigen Dienststeigerung in heterogenen Kommunikationsnetzen. Herbert Utz Verlag, München 2002, ISBN 3-8316-0123-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ryan Tomlinson: Consul: Service Discovery in a Microservice World. In: ryantomlinson.com. 8. November 2014, abgerufen am 23. Mai 2017 (englisch, Erklärung von Service-Discovery).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Service Discovery. In: Bluetooth.com. Abgerufen am 23. Mai 2017 (englisch).
- ↑ RFC – DNS-Based Service Discovery. Februar 2013 (englisch).
- ↑ DHCP RFCs. ( des vom 15. August 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bind9.net
- ↑ RFC – Internet Storage Name Service (iSNS). September 2005 (englisch).
- ↑ RFC – Service Location Protocol. Juni 1997 (englisch).
- ↑ RFC – Service Location Protocol, Version 2. Juni 1999 (englisch).
- ↑ RFC – Session Announcement Protocol. Oktober 2000 (englisch).
- ↑ XEP-0030. xmpp.org