Silvia Seidel – Wikipedia
Silvia Seidel (* 23. September 1969 in München; † Ende Juli oder Anfang August 2012 ebenda) war eine deutsche Schauspielerin, die einem breiteren Publikum vor allem durch die Titelrolle in der ZDF-Weihnachtsserie Anna bekannt wurde.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1984 hatte Silvia Seidel, deren Karriere am Boulevardtheater (unter anderem bei Edmund Gleede) begann, ihren ersten Auftritt als Kleindarstellerin in der Verfilmung von Die unendliche Geschichte. 1987 wurde die Ballettschülerin für die Hauptrolle in der ZDF-Weihnachtsserie Anna entdeckt. Die Serie war sehr erfolgreich, und 1988 folgte der Kinofilm Anna – Der Film. Patrick Bach spielte neben ihr die männliche Hauptrolle. Für die Darstellung der Anna Pelzer erhielt sie 1988 den Bambi. Sie drehte 1989 in den USA unter der Regie von Ted Mather den Film Ballerina, in dem sie ebenfalls eine Tänzerin spielt.[1]
Sie konnte sich jedoch nicht langfristig im US-Filmgeschäft etablieren. Sie spielte in Deutschland Boulevardtheater, so etwa von 2005 bis 2006 neben Sigmar Solbach in Romantische Komödie,[2] und in deutschen Fernsehserien und -filmen. Seidel hatte Nebenrollen in den Serien Forsthaus Falkenau und Die Rosenheim-Cops. Für Herbst 2012 war eine Theatertournee geplant.[3]
Seidel litt unter Depressionen und musste deswegen 2011 eine Theatertournee abbrechen und sich in stationäre Behandlung begeben.[4] Am 4. August 2012 wurde Seidel tot in ihrer Wohnung im Münchener Glockenbachviertel aufgefunden. Sie nahm sich wie ihre 1992 verstorbene Mutter das Leben.[5][6] Es wurde ein Abschiedsbrief gefunden.[7] Silvia Seidel wurde 42 Jahre alt. Ihr Urnengrab befindet sich auf dem Waldfriedhof Grünwald.[5][8]
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1984: Die unendliche Geschichte
- 1986–2011: SOKO 5113 (3 Episoden)
- 1987: Anna (Miniserie, 6 Episoden)
- 1988: Anna – Der Film
- 1990: Ballerina (Faith)
- 1990: Der Notarzt – Rettungseinsatz in Rom (Pronto soccorso)
- 1993: Cluedo – Das Mörderspiel (Fernsehserie, eine Episode)
- 1993–1994: Quer durch die Galaxie und dann links (Halfway Across the Galaxy and Turn Left, Fernsehserie, 28 Episoden)
- 1995: Luise knackt den Jackpot (Fernsehfilm)[9]
- 1995: Mompen!? (Kurzfilm)
- 1995: Ein unvergeßliches Wochenende in St. Moritz
- 1997: Parkhotel Stern (Fernsehserie, eine Episode)
- 2002: Der Pfundskerl (Fernsehserie, Episode S.O.S. Maria)
- 2002: Um Himmels Willen (Fernsehserie, eine Episode)
- 2003: Das bisschen Haushalt (Fernsehfilm)
- 2004: Daily Benefits (Kurzfilm)
- 2004: Tramitz & Friends (Fernsehserie, 2 Episoden)
- 2005: Richard Davis: Sometime (Musikvideo)
- 2005: SOKO Leipzig (Fernsehserie, Episode Liebe macht blind)
- 2006: Siska (Fernsehserie, eine Episode)
- 2007: Sturm der Liebe (20 Episoden)
- 2007: Unter Verdacht (Fernsehserie, eine Episode)
- 2007–2010: Der Alte (Fernsehserie, 5 Episoden)
- 2008–2011: Die Rosenheim-Cops (Fernsehserie, 2 Episoden)
- 2009: SOKO Kitzbühel (Fernsehserie, eine Episode)
- 2009: Da kommt Kalle (Fernsehserie, eine Episode)
- 2009: In aller Freundschaft (Fernsehserie, eine Episode)
- 2010: Tobi (Kurzfilm)
- 2011: Forsthaus Falkenau (Fernsehserie, Episode Verloren gegangen)
- 2013: Weißblaue Geschichten (Fernsehserie, Folge Wenn einer eine Reise tut / Ein ganz besonderer Empfang)
Theaterrollen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vier Frauen und ein Unfall als Heike
- 8 Frauen als Louise
- Die süßesten Früchte als Claudia
- Die Erbin als Catherine
- Romantische Komödie als Phoebe
- Ein Sommernachtstraum als Puck
- Staatsaffairen als Irene
- Sonntag in New York als Eileen
- Midsummernight-Sexcomedy als Ariel
- Bitterer Honig als Josephine
- Johnny Belinda als Belinda
- Wege mit Dir als Raika
- Zusammen ist man weniger allein als Camille
- Nie wieder arbeiten als Nicole
- Ein Fünf-Sterne-Mann als Agueda
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1987: Goldene Kamera
- 1988: Bambi
- 1988: Telestar, Förderpreis
- 1988: BRAVO-Otto (Bronze) in der Kategorie TV Star
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Silvia Seidel (mit Marieluise Müller): Anna und ich. Tagebuch einer jungen Karriere. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1990, ISBN 3-426-02409-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Silvia Seidel bei IMDb
- Silvia Seidel bei filmportal.de
- Literatur von und über Silvia Seidel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachruf vom a.gon-Theater, ihrer letzten Wirkungsstätte
- Nachruf und Bildergalerie beim Bayerischen Rundfunk (Webarchiv)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nachträge "Lotta in Love" und "Zerbrochene Kinowirklichkeit". 11. Oktober 2007, abgerufen am 6. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ Theatergastspiele Kempf GmbH-Deutschland, Achim Zeppenfeld: Theatergastspiele Kempf GmbH - Deutschland. Abgerufen am 5. Januar 2022.
- ↑ Die Last des frühen Ruhms. Rheinische Post, 8. August 2012
- ↑ "Der Vater hat sie völlig beherrscht". Die Welt, 8. August 2012, abgerufen am 12. Oktober 2022
- ↑ a b Silvia Seidel gestorben: Der Fluch des frühen Ruhms. Bayerischer Rundfunk, 29. August 2013, abgerufen am 12. Oktober 2022
- ↑ Vor Selbstmord: „Anna“-Comeback war geplant. Bunte, 12. September 2013, abgerufen am 12. Oktober 2022
- ↑ Einsamer Tod im Glockenbachviertel. Süddeutsche Zeitung, 6. August 2012, abgerufen am 12. Oktober 2022
- ↑ Der stille Abschied von Seidel. tz, 10. August 2012, abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ Menahem Golan: Luise knackt den Jackpot. Central Cinema Company Film (CCC), abgerufen am 5. Januar 2022.
Personendaten | |
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NAME | Seidel, Silvia |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 23. September 1969 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | vor 4. August 2012 |
STERBEORT | München |