Siwilli – Wikipedia
Siwilli (auch: Siwili) ist ein Dorf in der Landgemeinde Tondikiwindi in Niger.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf befindet sich rund 67 Kilometer nordwestlich des Hauptorts Tondikiwindi der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Ouallam in der Region Tillabéri gehört. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von Siwilli zählen Tongo Tongo im Nordosten, Zaroumbey Darey im Südosten und Tingara im Westen.[1]
Siwilli ist Teil der Übergangszone zwischen Sahara und Sahel. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier zwischen 200 und 300 mm.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siwilli wurde 1934 als Weiler für landwirtschaftliche Zwecke gegründet, der in der Anfangszeit nicht ganzjährig bewohnt war. Ein 1969 gegrabener neuer Brunnen schuf die Voraussetzung für eine ständige Besiedlung.[3]
Nach einem entsprechenden Aufruf von Abū Bakr al-Baghdādī, dem Anführer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS), intensivierte die Terrororganisation Islamischer Staat in der Größeren Sahara (ISGS) im Mai 2019 ihre Angriffe in Niger. Dazu zählte ein zurückgeworfener Ansturm auf das Hochsicherheitsgefängnis Koutoukalé am 13. Mai 2019. Der tödlichste Angriff dieser Anschlagswelle ereignete sich am 14. Mai 2019, als in Siwilli 27 Soldaten eines Militärkonvois getötet wurden.[4] Aufgrund der weiterhin unsicheren Lage suchten ab Mai und Juni 2020 über 220 Binnenvertriebene aus Siwilli, die der Volksgruppe der Zarma angehörten, in der Departementshauptstadt Ouallam Zuflucht.[5]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Volkszählung 2012 hatte Siwilli 410 Einwohner, die in 49 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 308 in 32 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 299 in 37 Haushalten.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt in einer Zone der Naturweidewirtschaft, die sich entlang der Staatsgrenze zu Mali erstreckt.[2] Der Hauptbrunnen von Siwilli ist 45 Meter tief.[8] Es gibt eine Grundschule im Ort.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 490, archiviert vom am 24. September 2015; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
- ↑ a b Damien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage / Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S. 7 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 14. April 2024]).
- ↑ Arouna Hamidou Sidikou: Sédentarité et mobilité entre Niger et Zgaret (= Études nigériennes. Nr. 34). IFAN, Niamey 1974, S. 135–136.
- ↑ Héni Nsaibia: Heeding the Call: Sahelian militants answer Islamic State leader al-Baghdadi’s call to arms with a series of attacks in Niger. Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED), 23. Mai 2019, abgerufen am 14. April 2024 (englisch).
- ↑ Niger : Rapport d’Evaluation Rapide de Protection Site de Ouallam, commune urbaine de Ouallam (03/07/2020). International Rescue Committee (IRC), 28. August 2020, abgerufen am 14. April 2024 (französisch).
- ↑ Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom am 2. Februar 2012; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
- ↑ Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 248 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 2. April 2023]).
- ↑ Arouna Hamidou Sidikou: Sédentarité et mobilité entre Niger et Zgaret (= Études nigériennes. Nr. 34). IFAN, Niamey 1974, S. 34.
- ↑ Répertoire National des Centres d’Enrôlement et de Vote (CEV). (PDF) Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI), République du Niger, 13. September 2020, S. 340, archiviert vom am 3. September 2022; abgerufen am 14. April 2024 (französisch).
Koordinaten: 14° 59′ N, 1° 43′ O