Smaragdgrün (Film) – Wikipedia
Film | |
Titel | Smaragdgrün |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Länge | 112 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Felix Fuchssteiner, Katharina Schöde |
Drehbuch | Katharina Schöde, Felix Fuchssteiner, Barry Thomson |
Musik | Philipp F. Kölmel |
Kamera | Ralf Schlotter, Florian Emmerich |
Schnitt | Nicole Kortlüke |
Besetzung | |
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Chronologie | |
Smaragdgrün ist nach Rubinrot und Saphirblau der dritte und somit abschließende Teil der „Edelsteintrilogie“. Der Film hatte am 7. Juli 2016 Premiere in den deutschen Kinos. Die Hauptrollen besetzen, wie in den vorherigen Teilen, Maria Ehrich und Jannis Niewöhner. Weitere Rollen werden u. a. von Josefine Preuß, Florian Bartholomäi, Laura Berlin und Katharina Thalbach gespielt.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 16. Geburtstag von Gwendolyn Shepherd („Gwen“) offenbarte ihr mehr Geheimnisse und Überraschungen, als ihr lieb war. An diesem Tag aktivierte sich erstmals ihr Zeitreise-Gen, das sie einige Stunden täglich in die Vergangenheit springen lässt. Seither muss sie mit der mysteriösen Geheimloge des Grafen von St. Germain zusammenarbeiten, die sie als zwölfter und letzter der Zeitreisenden „Rubin“ oder Rabe nennt, um mithilfe eines Apparates, dem „Chronografen“, kontrollierte Zeitsprünge zu vollziehen. Dort wurde ihr nur Misstrauen entgegengebracht, besonders als sich herausstellte, dass ihre leiblichen Eltern die abtrünnigen Zeitreisenden Lucy und Paul, genannt „Saphir“ und „Turmalin“, waren, die den 2. Chronografen stahlen und sich in der Vergangenheit versteckt hielten.
Bei den Missionen zu den früheren Genträgern wird sie ständig von Gideon de Villiers, dem männlichen Zeitreisenden ihrer Generation, begleitet. Um die vielen lebensbedrohlichen Situationen zu meistern, lernten sie, einander zu vertrauen, und letztendlich verliebten sie sich. Doch als Gwendolyn vom Grafen St. Germain erfährt, Gideons Gefühle für sie seien nur auf sein Geheiß vorgespielt, ist sie zutiefst verletzt.
Gwendolyn hat mittlerweile den Kontakt zur Loge abgebrochen, nur ihre beste Freundin Leslie, ihre Großtante Maddy und der Butler Mr. Bernhard wissen, dass sie mithilfe des zweiten Chronografen, den sie und Leslie zwischen den Wänden ihres Hauses gefunden haben, täglich ihre Eltern im vorherigen Jahrhundert aufsucht. Lucy und Paul haben viele Hinweise gesammelt, die darauf hindeuten, dass die Loge, insbesondere der Graf, weniger gemeinnützige Ziele verfolgt.
Gideon hingegen studiert die Memoiren des Grafen St. Germain, die ihm Paul unter der Bedingung anvertraut hat, Gwen zu schützen. Die schwer zu deutenden Prophezeiungen weisen darauf hin, dass Gwens Liebe zu ihm zu ihrem Tod führen wird.
Das kurz bevorstehende Ereignis, die Gewinnung des lang ersehnten Heilmittels durch die Vereinigung des Blutes aller Genträger, die im Chronografen eingelesen werden, veranlasst Mr. Whitman, sich selbst als Logenmeister einzusetzen und unbequemes Personal wie Mr. George und Mrs. Smith loszuwerden. Die Kontaktpersonen in allen nationalen und internationalen Institutionen, Unternehmen und Geheimdiensten werden aktiviert, um den großen Plan umsetzen zu können.
Gwens Cousine Charlotte fühlt sich trotz der großen Enttäuschung, nicht die auserwählte Zeitreisende zu sein, der Loge immer noch verpflichtet und meldet ihren Verdacht, dass Gwendolyn den zweiten Chronografen heimlich benutzt. Doch nachdem die Wächter der Loge nicht nur Gwens Zimmer durchwühlt haben, sondern auch in Gideons Wohnung eingebrochen sind und dabei seinen jüngeren Bruder Raphael niedergeschlagen haben, stellt sie sich selbst und die höheren Ziele der Loge in Frage. Mr. Bernhard, der sich als Gwens Neffe herausstellt, hat den Chronografen rechtzeitig versteckt, aber da sich Gwen nun unmittelbar in Gefahr befindet, bringt er sie mit dem Gerät in ein sicheres Versteck, in das Cottage von Lucy und Paul.
Gideon wird von der Loge beauftragt, dem Grafen St. Germain in der Vergangenheit eine Nachricht zu überbringen, somit erfährt der Graf von den neuen Entwicklungen und lässt Gideon umgehend einsperren. Als Gideon gefesselt zurück in die Gegenwart springt, erwartet ihn Mr. Whitman und zeichnet ein Video für Gwen auf, um sein Leben gegen den zweiten Chronografen einzutauschen, denn diesem Apparat fehlt nur noch Gideons Blut zur Gewinnung des mystischen Heilmittels. Gwen, die weiterhin täglich ihre Eltern in der Vergangenheit besucht, heckt mit ihnen einen Plan aus, wie sie Gideons Leben retten und gleichzeitig die drohende Weltherrschaft der Loge verhindern kann.
Sie geht auf die Bedingungen der Übergabe ein, die im Jahr 1786 während der „Bonfire Night“ im Hause des Grafen stattfinden soll. Da sie mittlerweile Charlotte vertrauen kann, beauftragt Gwen ihre Cousine, Gideon in seinem Gefängnis zu besuchen und ihm heimlich den Schlüssel zuzustecken, damit er in der besagten Nacht fliehen und ihr zu Hilfe eilen kann. Der Plan geht nur bedingt auf, denn Gideon kann vor seiner Flucht nicht verhindern, dass ihm der Graf Blut abnimmt. Auch sein rechtzeitiges Erscheinen am Übergabeort kann das Herstellen des Allheilmittels, das in Wahrheit Unsterblichkeit verleiht, nicht verhindern. Gwen und Gideon werden getötet, der Graf nimmt das Serum ein, verwandelt sich in sein jüngeres Ich und gibt in der Gegenwart seine Tarnung als Mr. Whitman auf. Die toten Körper des Liebespaares lässt er in seiner Siegessicherheit nicht entsorgen, sie werden von Mr. Bernhard, Charlotte und Raphael weggebracht.
Doch Gwen erwacht wieder zum Leben, sie scheint als Kind zweier Genträger unsterblich zu sein. Sie kann und will den Tod von Gideon nicht akzeptieren. In ihrem großen Kummer sehnt sie sich zu ihren Eltern zurück und entdeckt dabei, dass sie auch ohne Chronografen gezielte Zeitsprünge unternehmen kann. Es entsteht in ihr ein neuer Lebensmut und sie ist fest entschlossen, um Gideon zu kämpfen. Viel besser vorbereitet und in Krav Maga ausgebildet reist sie erneut in die Bonfire Night und kann schließlich den Grafen überwältigen und die Verletzungen von Gideon mit dem entstandenen Elixier, dem unsterblich machenden Stein der Weisen, heilen.
In einem Café der 1920er Jahre trinkt sie diese von ihr gerettete Tinktur und wird dadurch sterblich.
Dreharbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dreharbeiten zum Film Smaragdgrün fanden vom 14. April bis zum 11. Juni 2015 in Aachen, Jülich, Nordkirchen, Mühlhausen/Thüringen, Eisenach, Coburg, Bayreuth und Schottland statt.[2]
- Burg Stolberg (Rheinland)
- Schloss Nordkirchen
Vor allem in der Städteregion Aachen suchte man nach geeigneten Motiven, die zur angelsächsischen Architektur aus verschiedenen Epochen passten, da die Zuschussgelder der Film- und Medienstiftung NRW auch als Wirtschaftsförderung für Nordrhein-Westfalen angedacht waren. In Stolberg-Breinig funktionierte man ein Natursteinhaus in der Stockemer Straße zum schottischen Cottage von Lucy und Paul um, der Kupferhof Rosenthal war erneut Drehort, diesmal entstand im Ballsaal die Charleston-Szene des Jahres 1925, und im Luciaweg an der Stolberger Burg entstanden einige Straßenszenen in der Bonfire Night und die Begegnung mit Shakespeare. In Aachen selbst drehte man im Kaiser-Karls-Gymnasium die Innenaufnahmen der Highschool-Szenen und die Treppe des AachenMünchener-Direktionsgebäude stellte die moderne City of London dar. Wegen des großen logistischen Aufwands verzichtete man diesmal auf Dreharbeiten im Aachener Domhof.[3][4] Jedoch wurden die Szenen in den Geheimgängen und im Kerker der Loge wie in den beiden Teilen zuvor in den Kasematten der Zitadelle Jülich aufgenommen. Das Schloss Nordkirchen im Münsterland hatte man für diesen Teil der Trilogie als St. Lennox High School bzw. als Anwesen von Lord Pimplebottom ausgewählt, denn einerseits stand das Schloss Ehrenburg wegen Renovierungsarbeiten nicht zur Verfügung und andererseits bot die barocke Parkanlage geeignete Motive für die Tag- und Nachtaufnahmen im Schlossgarten.[5]
In Thüringen kehrte man zu bewährten Drehorten zurück, um Szenen innerhalb der Wächterloge zu filmen. Die Alte Kanzlei des Mühlhäuser Rathauses wurde diesmal zu Mr. Whitmans Büro bzw. Gwendolins Garderobe umgestaltet und der Festsaal der Wartburg stellte erneut den Zeremoniensaal der Loge dar.[6]
- Schloss Ketschendorf in Coburg
- Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium
- Teppichbeet vor Schloss Fantaisie, Donndorf
Auch in Bayern filmte man wieder an Schauplätzen, die schon von den vorherigen Filmen bekannt waren. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Jugendherberge Schloss Ketschendorf wurden wieder als Wohnsitz der Familie Montrose bzw. Gwens Zimmer ausgestattet,[7] und in den barocken Räumen des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums in Bayreuth wurden diesmal die Szenen der Bonfire Night im Jahr 1786 aufgenommen. Für die dazugehörigen Außenaufnahmen drehte man außerdem im Labyrinth des Schlosses Fantaisie in Donndorf.[8]
- Fährhafen Glenelg, Schottland
- Duntulm Castle auf der Insel Skye, Schottland
- Quiraing auf der Insel Skye, Schottland
Die abschließenden Dreharbeiten fanden in Schottland statt, denn die Küstenlandschaften der Insel Skye dienten als Schauplatz von Lucy und Pauls Cottage. Auf der Glenelg Ferry drehte man die Überfahrt zu Gwens Versteck, am Strand unterhalb des Duntulm Castle fand die Beerdigungszeremonie statt und an den Klippen des Quiraing filmte man Gwens Kampftraining mit Paul sogar mithilfe eines 360-Grad-Drohnenfluges.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gegensatz zum Vorgängerfilm fällt die Kritik der epd Film milder aus: Frank Arnold vergleicht Smaragdgrün mit dem Vorgänger Saphirblau, mit dem der Film sein Hauptthema, die Vertrauensfrage teile. Smaragdgrün gelinge eine Balance von Romantik und Action, während die komischen Einlagen sich in diesem Teil der Reihe in Grenzen halten. Nach wie vor werden die Qualitäten von US-amerikanischen Genrevorbildern wie Panem nicht ganz erreicht.
„Die Filmemacher haben darüber hinaus das Finale ihrer Trilogie mit einigen aktuellen Anspielungen versehen, die sich nicht in der Romanvorlage finden, so wenn die Loge auch an der Wall Street tätig ist, sich die finale Konfrontation während der Guy-Fawkes-Nacht zuträgt oder wenn einmal die ‚lückenlose Überwachung der Privatsphäre‘ angeprangert wird. Das geht zwar nicht so weit wie in der Tribute von Panem-Filmreihe, zeigt aber doch die Möglichkeiten, die die Gattung birgt.“
Zuschauerzahlen und Einspielergebnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film hatte 546.530 Kinozuschauer und ein Einspielergebnis von 4,15 Millionen Euro.[10]
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Szene des „doppelten Ich“ aus Rubinrot während eines Balls bei Lord Pimplebottom wird weder in Saphirblau noch Smaragdgrün wieder aufgegriffen.
- Auch die Schlussszene aus den 1920er Jahren des Films Saphirblau erscheint nur als Schlussszene von Smaragdgrün und hängt nicht mit der eigentlichen Handlung zusammen.
- Nach dem Abspann gibt es einen Alternativschluss, der darin besteht, dass Gideon das Elixier trinkt und dadurch ebenfalls unsterblich wird.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Smaragdgrün bei IMDb
- Smaragdgrün bei filmportal.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Smaragdgrün. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 157533/K).
- ↑ „Smaragdgrün“: Komparsen für Dreharbeiten gesucht. Aachener Nachrichten, 11. März 2015, abgerufen am 11. Juli 2016.
- ↑ Günter H. Jekubzik: Kinofilm „Smaragdgrün“: Gedreht in Aachen, Stolberg und Jülich. Aachener Nachrichten, 2. Juli 2016, abgerufen am 11. Juli 2016.
- ↑ Heike Eisenmenger: „Smaragdgrün“: Denn eigentlich liegt Schottland ja in Breinig… Aachener Nachrichten, 16. April 2015, abgerufen am 11. Juli 2016.
- ↑ Sebastian Reith: Schloss Nordkirchen als Kulisse mit Fotostrecke. Dorstener Zeitung, 6. Mai 2015, abgerufen am 12. Juli 2016.
- ↑ Claudia Bachmann: Rathaus war zum dritten Mal Drehort für Kinderfilm-Trilogie. Thüringer Allgemeine, 17. Mai 2015, abgerufen am 13. Juli 2016.
- ↑ Helke Renner: Dreharbeiten für Smaragdgrün: Die letzte Klappe für Coburg. inFranken.de, 27. Mai 2015, abgerufen am 11. Juli 2016.
- ↑ Ute Eschenbacher: „Smaragdgrün“: Bayreuther Gymnasium als Filmkulisse. Nordbayerischer Kurier, 29. Mai 2015, abgerufen am 11. Juli 2016.
- ↑ Frank Arnold: Kritik zu Smaragdgrün. In: epd-film.de. epd Film, 24. Juni 2016, abgerufen am 26. Mai 2018.
- ↑ https://www.scifiscene.de/movie/smaragdgruen