Solfrid Koanda – Wikipedia

Solfrid Koanda

Koanda 2023

Persönliche Informationen
Name: Solfrid Eila Amena Koanda
Nationalität: Norwegen Norwegen
Verein: Larvik Atletklubb
Geburtsdatum: 13. November 1998
Geburtsort: Oulu, Finnland
Größe: 1,66 m
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Medaillen
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold 2024 Paris -81 kg
Logo der IWF Weltmeisterschaften
Zweikampf
Bronze 2021 Usbekistan -87 kg
Gold 2022 Kolumbien -87 kg
Reißen
Gold 2022 Kolumbien -87 kg
Stoßen
Gold 2021 Usbekistan -87 kg
Gold 2022 Kolumbien -87 kg
Gold 2023 Saudi-Arabien -87 kg
Europameisterschaften
Zweikampf
Gold 2022 Albanien -87 kg
Gold 2023 Armenien -87 kg
Gold 2024 Bulgarien -87 kg
Reißen
Gold 2022 Albanien -87 kg
Gold 2023 Armenien -87 kg
Gold 2024 Bulgarien -87 kg
Stoßen
Bronze 2021 Russland -87 kg
Gold 2022 Albanien -87 kg
Gold 2023 Armenien -87 kg
Gold 2024 Bulgarien -87 kg

Solfrid Eila Amena Koanda (* 13. November 1998 in Oulu, Finnland) ist eine norwegische Gewichtheberin. Sie gewann die Goldmedaille in der Gewichtsklasse bis 81 kg der Frauen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris, wo sie zudem neue olympische Rekorde im Reißen und der Gesamtwertung aufstellte. Sie ist Weltmeisterin und dreifache Europameisterin. Sie gewann Gold bei den Frauen bis 87 kg bei der Weltmeisterschaft 2022, Bronze bei der Weltmeisterschaft 2021 und nacheinander Gold bei den Eropameisterschaften 2022, 2023 und 2024.[1][2][3][4]

Koanda begann 2020 mit dem Gewichtheben und hatte ihr Debüt im selben Jahr bei der norwegischen Meisterschaft in der Gewichtsklasse bis 87 kg, wo sie den zweiten Platz belegte und einen neuen nationalen Rekord im Stoßen aufstellte.[5] Im Februar 2021 stellte sie bei einem Wettkampf in Lillesand mit einer Leistung von 96 kg im Reißen, 125 kg im Stoßen und einer Gesamtwertung von 221 kg neue nationale Rekorde in der Gewichtsklasse bis 87 kg auf.[6] Koanda hatte ihr internationales Wettkampfdebüt bei der Europameisterschaft 2021, wo sie die Bronzemedaille im Reißen gewann und damit einen neuen nationalen Rekord mit 135 kg aufstellte und im Zweikampf den 5. Platz erreichte.[7][8] Bei der Junioren- und U23-Europameisterschaft 2021 in Rovaniemi gewann sie Gold in der Gewichtsklasse bis 87 kg.[9] Sie gewann Gold im Stoßen und Bronze im Zweikampf bei der Weltmeisterschaft 2021.[10]

Bei der Europameisterschaft 2022 in Tirana und der Weltmeisterschaft 2022 in Bogotá gewann Koanda die Goldmedaillen im Reißen, Stoßen und Zweikampf, wodurch sie zur ersten norwegischen Weltmeisterin im Gewichtheben wurde.[11][7][12] Sie verteidigte ihren Titel bei der Europameisterschaft 2023 in Jerewan und gewann die Goldmedaille im Stoßen bei der Weltmeisterschaft 2023 in Riad.[13][14] Koanda gewann die Goldmedaillen im Reißen, Stoßen und im Zweikampf zum dritten Mal in Folge bei der Europameisterschaft 2024 in Sofia.[15]

Koanda gewann Gold in der Gewichtsklasse bis 81 kg bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris, wo sie zudem neue olympische Rekorde im Reißen (154 kg) und der Gesamtwertung (275 kg) aufstellte. Darüber hinaus ist sie die erste norwegische Olympiasiegerin im Gewichtheben seit den Olympischen Spielen 1972 und die erste Norwegerin, die seit den Olympischen Spielen 2004 eine olympische Einzelgoldmedaille bei den Sommerspielen gewann.[16][15] Sie war die Flaggenträgerin Norwegens bei der Abschlusszeremonie der Spiele.[17]

Koanda wurde in Finnland als Tochter einer finnischen Mutter aus Oulu und eines ivorischen Vaters geboren.[18] Als sie neun Jahre alt war, zog die Familie nach Grimstad, Norwegen.[18] Von ihrem 15. bis zu ihrem 18. Lebensjahr lebte sie in einer Pflegefamilie.[18] In dieser Zeit begann sie mit CrossFit.[19] Sie hat außerdem die finnische Staatsbürgerschaft.[20]

Koanda arbeitete als Elektrikerin, bevor sie gegen Ende 2022 Vollzeitsportlerin wurde.[10][7] Sie lebt derzeit in Grimstad und vertritt den Larvik Atletklubb.[15]

Jahr Austragungsort Gewicht Reißen (kg) Stoßen (kg) Gesamt (kg) Rang
1 2 3 Rang 1 2 3 Rang
Olympische Spiele
2024 FrankreichFrankreich Paris 81 kg 117 121 124 2 148 154 (OR) 162 1 275 (OR) 1
Weltmeisterschaften
2021 Usbekistan Taschkent 87 kg 98 103 107 7 135 141 142 1 244 3
2022 Kolumbien Bogotá 87 kg 108 110 113 1 143 143 147 1 260 1
2023 Saudi-Arabien Riad 87 kg 115 115 115 140 150 156 1
Europameisterschaften
2021 RusslandRussland Moskau 87 kg 95 100 104 8 125 130 135 3 235 5
2022 Albanien Tirana 87 kg 103 107 109 1 133 138 143 1 252 1
2023 Armenien Jerewan 87 kg 110 110 117 1 145 153 155 1 272 1
2024 Bulgarien Sofia 87 kg 114 118 120 1 148 155 160 1 280 1
Commons: Solfrid Koanda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Brian Oliver: Electrician Koanda lights up Norway's weightlifting history with world title In: InsideTheGames.biz, 14. Dezember 2022. Abgerufen am 15. Dezember 2022 (englisch). 
  2. 2022 World Weightlifting Championships Results Book. In: IWF. Archiviert vom Original am 17. Dezember 2022; abgerufen am 17. Dezember 2022 (englisch).
  3. Brian Oliver: Home fans celebrate as Djuraev adds weightlifting world title to Olympic gold In: InsideTheGames.biz, 16. Dezember 2021 (englisch). 
  4. 2021 World Weightlifting Championships Results Book. In: International Weightlifting Federation. Abgerufen am 17. Dezember 2021 (englisch).
  5. Løfter 40 tonn i uka for å vinne OL-gull. In: www.aftenposten.no. 22. Juli 2024, abgerufen am 11. August 2024 (norwegisch (Bokmål)).
  6. Solfrid (22) er historisk sørlending. Aftenposten, 15. Februar 2021, abgerufen am 11. April 2021 (englisch).
  7. a b c Jake Dickson: Solfrid Koanda Was an Electrician: 3 Years Later, She Won First Olympic Gold for Norway in 52 Years. In: BarBend. 10. August 2024, abgerufen am 11. August 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Overrasket med EM-bronse i vektløfting. Fædrelandsvennen, 10. April 2021, abgerufen am 11. April 2021 (norwegisch).
  9. 2021 European Junior & U23 Weightlifting Championships Results Book. In: European Weightlifting Federation. Abgerufen am 4. Oktober 2021 (englisch).
  10. a b Henrik Gill: Slutter i jobben:– Skummelt. In: fvn.no. 29. Dezember 2022, abgerufen am 11. August 2024 (norwegisch (Bokmål)).
  11. Brian Oliver: Landmark golds for Britain's Campbell and Norway's Koanda at European Weightlifting Championships In: InsideTheGames.biz, 5. Juni 2022 (englisch). 
  12. Ole Kristian Strøm, Lisa Amdam Tetlie: Solfrid Koanda med tårefylt jubel etter OL-gull: – Trengte en liten gudinne. In: VG. 10. August 2024, abgerufen am 11. August 2024 (norwegisch).
  13. 2023 European Weightlifting Championships Results Book. In: EWF. Archiviert vom Original am 24. April 2023; abgerufen am 24. April 2023 (englisch).
  14. NRK: Koanda med suverent VM-gull. In: NRK. 15. September 2023, abgerufen am 11. August 2024 (norwegisch (Bokmål)).
  15. a b c Solfrid Koanda med tårefylt jubel etter OL-gull: – Trengte en liten gudinne. In: www.aftenposten.no. 10. August 2024, abgerufen am 11. August 2024 (norwegisch (Bokmål)).
  16. Koanda wins Norway's first weightlifting medal since 1972. In: BBC Sport. 10. August 2024, abgerufen am 11. August 2024 (britisches Englisch).
  17. Every Olympic flagbearer for Paris 2024 closing ceremony including Alex Yee and Katie Ledecky. The Independent, abgerufen am 12. August 2024 (englisch).
  18. a b c Espen Langeveld: Forlot foreldrene som 15-åring – Nå er hun verdensmester. In: NRK. 17. Dezember 2021, abgerufen am 4. März 2024 (norwegisch (Bokmål)).
  19. OL-helten har et ark på nattbordet. Det som står der, kan ha vært avgjørende. In: www.aftenposten.no. 10. August 2024, abgerufen am 11. August 2024 (norwegisch (Bokmål)).
  20. Riku Korkki: Suomen kansalainen voitti olympiakultaa! In: Iltalehti. 10. August 2024, abgerufen am 10. August 2024 (finnisch).