St. Michael (Pforten) – Wikipedia
Die evangelische Dorfkirche St. Michael steht im Ortsteil Pforten der kreisfreien Stadt Gera in Thüringen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1632 gab es in der Nähe des Rittergutes Pforten eine Kapelle.
Die um 1900 wachsende Bevölkerung und die damit verbundene Stadterweiterung machte ein größeres Gotteshaus erforderlich. Im Jahr 1939 wurde die heutige Kirche als Notkirche errichtet. Bei der ersten Weihe brachten die Deutschen Christen auf dem Dachreiter statt eines christlichen Kreuzes ein Hakenkreuz an.[1] Dagegen protestierte originellerweise die NSDAP und forderte die Entfernung des Hakenkreuzes.[2] Am 29. September 1945 wurde die Kirche „St. Michael“ erneut geweiht, weil die erste Weihe nicht mehr anerkannt wurde.
1951 erfolgte der Bau des viereckigen, mit schlichtem Putz versehenen und dominierenden Glockenturms mit flachem Zeltdach und bekrönendem Kreuz.
2005 wurde das Turmkreuz erneuert und das Dach neu gedeckt.[3]
Die Kirche gehört zur Kirchgemeinde Gera und wurde bis 2022 für Abendgottesdienste genutzt. Am 2. November 2022 beschloss der Gemeindekirchenrat der Kirchgemeinde Gera, sich von dem Gebäude zu trennen[4]. Die Entwidmung wurde mit einem letzten Gottesdienst unter Leitung von Regionalbischöfin Friederike Spengler am 16. Juli 2023 vollzogen.[5]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Apsis ist eine Metallplastik des Geraer Künstlers Herbert Enke angebracht, die den Erzengel Michael darstellt. Die Glocke von 1918 aus der Apoldaer Werkstatt Ulrich ist der älteste Ausstattungsgegenstand.[6] Nach der Entwidmung werden diese Gegenstände an andere Orte kommen, die aktuell noch nicht feststehen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Gera: Die Geschichte der Kirche „St. Michael“ Pforten
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heller u. a., Kirchen in und um Gera, Berlin 1987
- ↑ Schreiben der Kreisleitung, das in Kopie in der Kirche vorhanden ist
- ↑ Die Kirche auf www.gera.de Abgefragt am 31. Januar 2014
- ↑ Protokoll des GKR vom 2. November 2022, bisher nicht öffentlich; Kirchenfenster – Gemeindebrief der KG Gera, Dez. 22 bis Feb. 23, S. 30
- ↑ Bericht auf kirchenkreis-gera.de vom 17. Juli 2023
- ↑ Löffler, Kulturdenkmale in Thüringen, Stadt Gera, 2007
Koordinaten: 50° 51′ 37,2″ N, 12° 5′ 31,5″ O