Stockheim (Spalt) – Wikipedia
Stockheim Stadt Spalt | |
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Koordinaten: | 49° 10′ N, 10° 54′ O |
Höhe: | 436 m ü. NHN |
Einwohner: | 78 (31. Dez. 2023)[1] |
Postleitzahl: | 91174 |
Vorwahl: | 09175 |
Die Ortskapelle |
Stockheim (fränkisch: Schduhgum[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Spalt im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Der Ort ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Fränkischen Seenland.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Stockheim liegt etwa einen halben Kilometer nördlich des Igelsbachsees und wird im Norden von der Kreisstraße RH 18/WUG 1 tangiert, die nach Hagsbronn (1,1 km nordöstlich) bzw. über Griesbuck nach Absberg (2 km südwestlich) führt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die RH 13 kreuzend zur Kreisstraße RH 6 bei Fünfbronn (1,6 km nördlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde in einer Urkunde, die im Zeitraum von 1300 bis 1364 entstanden ist, als „Stockheim“ erwähnt, das vom Regensburger Bischof mit dem Eichstätter Bischof eingetauscht wurde. Eine Erwähnung im Jahre 1180 kann nicht sicher diesem Ort zugeordnet werden. Das Bestimmungswort ist Stock, womit die durch Rodung stehengebliebenen Wurzelstöcke gemeint waren.[5]
Die Güter sowie die Religionszugehörigkeit wurden seitdem immer wieder durch neue Herrscher beansprucht und in Besitz genommen. Die Besiedlung liegt aber sehr viel weiter zurück, wie der 1902 von einem Hirten entdeckte Bronzeschatz von Stockheim zeigt. Dieser verweist auf die Zeit um 1200 v. Christus.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Stockheim 7 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Gunzenhausen aus. Grundherren waren das ansbachische Verwalteramt Merkendorf (1 Hof), das Kollegiatstift Spalt (2 Güter) das Spitalamt Nürnberg (1 Hofgut) und Nürnberger Eigenherren (Harsdorf zu Enderndorf: 1 Gut, 1 Gütlein; Kreß von Kressenstein: 1 Hof). Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurden von den Grundherren ganerblich wahrgenommen.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Stockheim dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Absberg und der 1811 gebildeten Ruralgemeinde Absberg zugewiesen.[8] 1818 erfolgte die Umgemeindung nach Enderndorf.[9] Am 1. Juli 1972 wurde Stockheim nach Spalt eingemeindet.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kapelle in der Ortsmitte entstand im Jahr 1863. Neben der Kapelle sind fünf weitere historische Gebäude erhalten und als Baudenkmale erhalten.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2018 | |
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Einwohner | 68 | 78 | 95 | 88 | 86 | 76 | 80 | 106 | 73 | 76 | 58 | 90 | 78 |
Häuser[10] | 10 | 12 | 15 | 14 | 14 | 14 | 13 | 16 | |||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und gehört zur Kirchengemeinde St. Ägidius (Hagsbronn), einer Filiale von St. Emmeram (Spalt).[22][23] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Christuskirche (Absberg) gepfarrt.[19]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stockheim war bis vor der Entstehung des Fränkischen Seenlandes stark landwirtschaftlich geprägt. Da der Ort sehr zentral und ruhig in dem ab den 1980er Jahren neu geschaffenen Tourismusgebiet liegt,[24] entwickelte sich der Tourismus vor allem im Bereich Familienurlaub und für Ruhesuchende.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Stockheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 452 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 476 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X, S. 297–298.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stockheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Stockheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. September 2019.
- Stockheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. September 2019.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Einwohnerzahlen. Abgerufen am 26. September 2024.
- ↑ R. Schuh: Gunzenhausen, S. 297. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „šdūgum“.
- ↑ Gemeinde Spalt, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ R. Schuh: Gunzenhausen, S. 297.
- ↑ Eidam: Gunzenhäuser Heimatboden. Band 1, Nr. 32. Gunzenhausen November 1925.
- ↑ H. H. Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg, S. 165f. Hier werden abweichend 9 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
- ↑ H. H. Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg, S. 230.
- ↑ H. H. Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg, S. 232.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 129 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1034, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1199, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1129 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1198 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1235 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1067 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 784 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg, S. 165.
- ↑ Pfarrverband Großweingarten-Abenberg-Spalt-Theilenberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 31. Mai 2023.
- ↑ Tourismus in Stockheim am See. Ehemals im ; abgerufen am 2. Mai 2017. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (nicht mehr online verfügbar)