Strategische Bahn Charlottenhof–Lasów – Wikipedia
Charlottenhof–Lasów | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 6597 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | — | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 4,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | C4[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Strategische Bahn Charlottenhof–Lasów war eine aus militärischen Gründen erbaute Eisenbahnstrecke in der Oberlausitz zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen. Die eingleisige Strecke verlief von Charlottenhof an der Bahnstrecke Berlin–Görlitz zur Lausitzer Neiße, wo sie mittels einer im Ernstfall aufzubauenden Militärbrücke ans andere Ufer führen sollte, und weiter zur Bahnstrecke Węgliniec–Zgorzelec bei Lasów.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Staaten des Warschauer Vertrags befürchteten, dass bei einem Kriegsausbruch die Eisenbahninfrastruktur Ziel von Angriffen der NATO-Staaten sein würde. Man rechnete unter anderem mit der Zerstörung von bekannten Eisenbahnbrücken und Verbindungskurven an Knotenpunkten.[2] 1976 entstand im Knoten Görlitz/Horka die 4,5 Kilometer lange Strategische Bahn.[3][4][5] Sie war als Ausweichstrecke für die Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau vorgesehen. Dem gleichen Zweck diente bereits die Bahnstrecke Horka–Lodenau–Przewóz, jedoch maß man dem Bahnknoten Horka eine derartige Bedeutung bei, dass eine zweite Umfahrungsmöglichkeit angelegt wurde.[6]
Eisenbahnpioniere realisierten die Verbindung einmalig im Rahmen eines Manövers der Warschauer-Vertrags-Staaten 1984. Die Neißebrücke wurde mit ESB-16-Elementen realisiert. Aus dieser Zeit stammt auch das Anschlussgleis zu Panzerdepot und -werkstatt der NVA Ostritz in Charlottenhof. Hier wurden 1993 die letzten Panzer der Nationalen Volksarmee verschrottet.[4][5]
Auf polnischer Seite wurde die Strecke am 22. April 1993 stillgelegt,[7] auf deutscher Seite am gleichen Tag.[6] Die Anschlussweiche am Streckenkilometer 17,5 der Bahnstrecke Węgliniec–Zgorzelec wurde 2007 ausgebaut.[8] Im Oktober 2013 wurde die Strecke auf deutscher Seite abgebaut.
Streckenbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die eingleisige Strecke zweigte nördlich des Bahnhofs Charlottenhof (Oberlausitz) von der Bahnstrecke Berlin–Görlitz ab und führte ostwärts bis zur Ortschaft Ober-Neundorf. Hier endete das Gleis kurz vor der Ortsdurchfahrt an einem Prellbock. Im Kriegsfall sollte eine behelfsmäßige Strecke bis an das Westufer der Lausitzer Neiße führen und hier an den befestigten Brückenköpfen eine Militärbrücke ans Ostufer eingesetzt werden. Auf polnischer Seite begann die Strecke erst abseits der Neißeauen und führte durch die Ortschaft Żarka nad Nysą. Auch hier sollte das Gleisstück zwischen Neißebrücke und Żarka erst im Ernstfall provisorisch eingebaut werden. Bei Żarka musste ein etwa 15 Meter tiefer Einschnitt im Steilhang am Ende des Neißetals gebaut werden.[6] Östlich der Ortschaft mündete die Strecke in die Bahnstrecke Węgliniec–Zgorzelec in Fahrtrichtung Lasów ein.[4][5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichte und Fotos der Strecke auf www.sachsenschiene.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ STREDA – Gesamtstreckenverzeichnis der DBAG; Stand: 1. Februar 2003
- ↑ verkehrsrelikte.uue.org: Janz weit drüben – oder droben. Archiviert vom am 30. Januar 2009; abgerufen am 14. September 2012.
- ↑ Jens Herbach: Charlottenhof (Oberlausitz) — Lissa. In: Sachsenschiene.de. Abgerufen am 4. November 2021.
- ↑ a b c Wilfried Rettig: Eisenbahnknoten Görlitz. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1994, ISBN 3-922138-53-5, S. 88.
- ↑ a b c Wilfried Rettig: Eisenbahn im Dreiländereck. Ostsachsen (D)/Niederschlesien (PL)/Nordböhmen (CZ). Teil 1: Geschichte der Hauptstrecken, Betriebsstellen, Elektrifizierung und Fahrtbeschreibungen. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2010, ISBN 978-3-88255-732-9, S. 102 ff.
- ↑ a b c Bernd Kuhlmann: Eisenbahnen über die Oder-Neiße-Grenze. Ritzau KG – Verlag Zeit und Eisenbahn, Pürgen 2004, ISBN 3-935101-06-6, S. 172.
- ↑ Atlas linii kolejowych polski. 1. Auflage. Eurosprinter, Rybnik 2011, ISBN 978-83-931006-4-4, S. F2.
- ↑ Wilfried Rettig: Eisenbahn im Dreiländereck. Ostsachsen (D)/Niederschlesien (PL)/Nordböhmen (CZ). Teil 1: Geschichte der Hauptstrecken, Betriebsstellen, Elektrifizierung und Fahrtbeschreibungen. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2010, ISBN 978-3-88255-732-9, S. 20.