Sven von Ungern-Sternberg – Wikipedia
Sven Rüdiger Freiherr von Ungern-Sternberg, Reichsfreiherr zu Pürkel (* 7. Februar 1942 in Berlin) ist ein deutscher Verwaltungsjurist, CDU-Politiker und ehemaliger Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg.
Leben und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sven von Ungern-Sternberg, der der Adelsfamilie Ungern-Sternberg entstammt, ist Diplomvolkswirt und wurde 1973 an der Universität Freiburg promoviert. Nach Abschluss des Studiums trat er in den Landesdienst von Baden-Württemberg ein, wo er zunächst Sozial- und Verkehrsdezernent am Landratsamt Emmendingen war. 1978 wurde er zum Baubürgermeister der Stadt Freiburg im Breisgau gewählt. Er bekleidete dieses Amt für 20 Jahre und prägte die Stadtentwicklung in dieser Zeit. Er war in dieser Zeit auch Vorsitzender des Regionalverbands Südlicher Oberrhein.
Ende 1998 wurde er vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel zum Regierungspräsidenten für den Regierungsbezirk Freiburg ernannt. In seiner Amtszeit setzte er unter anderem Schwerpunkte im Straßenbau und in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für die Trinationale Metropolregion Oberrhein. Von Ungern-Sternberg war u. a. von 2001 bis zu dessen Auflösung Ende 2003 Mitglied im Beirat der Unique (Flughafen Zürich AG).
In seine Amtszeit fiel die Verwaltungsstrukturreform in Baden-Württemberg, durch die die vormals selbständigen Behörden Polizeipräsidium, Oberschulamt, Landesamt für Geologie und Bergbau sowie Forstdirektion in die Regierungspräsidien integriert wurden. Seine Amtszeit wurde über die Altersgrenze hinaus bis 2007 verlängert. Zu seinem Nachfolger wurde Julian Würtenberger ernannt.
Parteipolitische Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Ungern-Sternberg ist Mitglied der CDU. Er war Vorsitzender der Jungen Union Freiburg und wurde 1971 Stadtrat. 1973 wurde er Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat. Bei der Freiburger Oberbürgermeisterwahl unterlag er am 17. Oktober 1982 in der Stichwahl knapp gegen den SPD-Kandidaten Rolf Böhme.[1]
Mitgliedschaften und Funktionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vorsitzender des Landesvereins Badische Heimat seit 2006
- Vorsitzender des Freiburger Münsterbauvereins 2006–2020[2]
- Vorsitzender des Bezirksverbandes Südbaden-Südwürttemberg im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. seit 2007
- Präsident des Euroinstituts in Kehl seit 2007
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998: Bundesverdienstkreuz am Bande
- 2008: Komtur des Päpstlichen Ritterordens des heiligen Gregors des Großen[3]
- 2008: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 2013: Ehrensenator der Hochschule Kehl
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sven von Ungern-Sternberg: Die schottische Strafgerichtsverfassung in Vergangenheit und Gegenwart. Universität Freiburg, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät (Dissertation), Freiburg (Breisgau) 1973, DNB 740965123.
- Sven von Ungern-Sternberg & Kurt Hochstuhl (Hrsg.): 100 Jahre für Baden : Chronik des Landesvereins Badische Heimat 1909 - 2009 (= Schriftenreihe der Badischen Heimat. Band 1). Braun, Karlsruhe 2009, DNB 99851294X.
- Sven von Ungern-Sternberg (Hrsg.): Naturschutz in Baden: Geschichte - Probleme - Perspektiven (= Schriftenreihe der Badischen Heimat. Band 8). Rombach Verlag, Freiburg 2015, ISBN 978-3-7930-5137-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Joachim Röderer: OB-Wahl 1982: Am Ende ging es um 577 Stimmen. Badische Zeitung, 10. April 2010
- ↑ Joachim Röderer: Münsterbaumeisterin Yvonne Faller gibt ihr Amt nach 15 Jahren ab. Badische Zeitung, 14. November 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
- ↑ AAS 100 (2008), n. 9, p. 666.
Personendaten | |
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NAME | Ungern-Sternberg, Sven von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU), Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1942 |
GEBURTSORT | Berlin |