Synagoge (Burghaun) – Wikipedia
Die Synagoge in Burghaun, einer Gemeinde im Landkreis Fulda in Osthessen, wurde 1910 errichtet. Sie ersetzte eine Fachwerk-Synagoge, die sich ebenfalls in der Ringstraße (früher Renngasse) befand. Im Jahr 1912 wurde die alte Synagoge abgerissen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die neue Synagoge war ein rechteckiger, massiver Satteldachbau mit geschweiften Giebeln und eingezogenem Erker für den Toraschrein. Die fünf Fensterachsen wurden außen durch lisenengerahmte Felder gegliedert. In diesen saßen rundbogige, an den Kämpfern leicht eingeschnürte Fenster. Das Gebäude hatte einen Bruchsteinsockel und ein umlaufendes Kranzgesims. An der Südseite befanden sich die zwei Portale, das kleinere rechte führte in einen Vorraum und von dort gelangte man über eine Treppe zur Frauenempore.[1]
Zeit des Nationalsozialismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer NSDAP-Veranstaltung am Abend des 9. November 1938 zogen Parteigenossen zur Synagoge und setzten den Innenraum in Brand. Das Gebäude brannte völlig nieder. Die Reste wurden später abgetragen.
Gedenken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Herrenhof von Burghaun befindet sich seit 1994 eine Gedenktafel mit der Inschrift: „Zur Erinnerung an die Burghauner Synagogengemeinde, die länger als 300 Jahre bestanden hat, und zum Gedenken an die in den Jahren des Nationalsozialismus verfolgten jüdischen Bürgerinnen und Bürger, von denen mehr als 50 in den Todeslagern und Ghettos ermordet wurden. Das Bewußtsein dieser Schuld macht Versöhnung möglich und mahnt uns, stets für die Menschenrechte einzutreten.“
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. 3 Bände. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Version).
- Elisabeth Sternberg-Siebert: Jüdisches Leben im Hünfelder Land: Juden in Burghaun. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2001, ISBN 978-3-932526-14-5. (nicht ausgewertet)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 52.
Koordinaten: 50° 41′ 45,8″ N, 9° 43′ 35,6″ O