TGN1412 – Wikipedia

TGN1412, auch bekannt als Theralizumab, CD28-SuperMAB oder TAB08, ist ein agonistischer monoklonaler Antikörper, der gegen das CD28-Antigen auf T-Lymphozyten gerichtet ist und zur Behandlung von Multiple Sklerose, Blutkrebs und Rheuma vorgesehen war.[1][2] Der Antikörper wurde von der Würzburger Firma Tegenero Immuno Therapeutics (TeGenero) entwickelt und im Auftrag durch Boehringer Ingelheim hergestellt. Es war der erste Wirkstoff, den TeGenero zur Marktreife entwickeln wollte. Der Nutzen des Antikörpers sollte nach Angaben des Herstellers darin bestehen, bei Autoimmunkrankheiten und Blutkrebs ein zu stark oder ein zu schwach reagierendes Immunsystem therapeutisch auszubalancieren.

In Nicht-Fachmedien wurde TGN1412 bekannt, als es am 13. März 2006 während einer klinischen Studie am Northwick Park Hospital in London zu schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen (SUE) bei gesunden Probanden kam.[3][4][5] Im englischen und amerikanischen Sprachraum wurde der Vorfall in den Medien unter dem Begriff „the 'Elephant Man' drug trial“[6][7][8][9][10] und durch den BBC-Dokumentarfilm „The Drug Trial: Emergency at the Hospital“ öffentlich publik.[11][12]

Nach entsprechenden Tests an Zellkulturen und in Tierversuchen fand am 13. März 2006 in einer Phase-I-Studie der erste Test an Menschen statt, an dem in dem Londoner Northwick Park Krankenhaus insgesamt acht Probanden teilnahmen.[13][14] Die Studiendurchführung lag bei dem Auftragsforschungsinstitut Parexel. Wie bei Medikamententests mit gesunden Probanden üblich, erhielten die Teilnehmer jeweils einen Geldbetrag von 2.000 £ (etwa 2.900 €).[15] Sie erhielten dabei jeweils nur eine angenommen subklinische Dosis von 0,1 mg pro kg Körpergewicht (etwa 1/500 der vorher im Tierversuch als gefahrlos ermittelten Menge).[13]

Bei allen sechs Männern, die den Wirkstoff erhielten, kam es binnen fünf Minuten nach der Verabreichung zu schweren Reaktionen; die anderen beiden Probanden bekamen ein Placebo und zeigten keine Wirkungen. Die betroffenen Probanden klagten erst über Kopfschmerzen, starke Hitzewallungen und Fieber, gefolgt von Erbrechen, starken Schmerzen und Symptomen einer schweren Entzündungsreaktion. Einer der Probanden gab an, er fühle sich am ganzen Körper brennend.

Wenige Stunden später stellten Ärzte multiples Organversagen fest; die Probanden mussten teils künstlich beatmet werden. Die sechs Patienten wurden 12 bis 16 Stunden nach Gabe des Antikörpers auf die Intensivstation des Krankenhauses verlegt und schwebten dort tagelang in Lebensgefahr. Einer der Betroffenen gab in der Presse an, erst dort sei er wirksam medikamentiert worden; er verbrachte drei Wochen im Koma. Fünf der Erkrankten wurden binnen eines Monats aus dem Krankenhaus entlassen, der Sechste verließ es nach 14 Wochen, am 26. Juni 2006.

Als Folge der Studie musste einem Erkrankten im Krankenhaus spontan Fingerkuppen und Zehen amputiert werden. Auch klagten andere über Gedächtnisverlust. Im August 2006 berichtete ein Betroffener in der Presse, dass er an Lymphdrüsenkrebs leidet als mögliche Folge des Versuchs.[16][17][18]

Medizinische Wirkungen

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Untersuchungen mit Blick auf die Langzeitwirkungen zeigten dann bei vier Betroffenen einen Anteil an regulatorischen T-Lymphozyten von unter einem Prozent im Blut, während drei bis fünf Prozent bei gesunden Menschen üblich sind. Da diese Zellen für die Vermittlung der Toleranz des Immunsystems gegenüber körpereigenem Gewebe von entscheidender Bedeutung sind, wurde daraufhin von Ärzten das Risiko von weiteren schweren Folgeerkrankungen wie Multiple Sklerose oder anderen Autoimmunerkrankungen als hoch bewertet.

Bei Tierversuchen hat es laut TeGenero keine Probleme gegeben. Der Hersteller hat sich bei den Familien der Betroffenen entschuldigt und versichert, dass die Effekte völlig unerwartet auftraten und dass die Verfahrensvorschriften genau beachtet wurden. Ein Untersuchungsausschuss der Staatsanwaltschaft untersuchte die Schuldfrage weiter.

Als mögliche Ursachen wurden anfangs Verunreinigung, Dosierungsfehler oder eine unvorhergesehene Wirkung des Medikaments auf das menschliche Immunsystem in Betracht gezogen. Die britische Arzneimittelaufsicht Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) führte eine Untersuchung durch, darunter auch eine Inspektion beim Hersteller vom 22. bis 24. März 2006. Diesem Bericht nach sei die Reaktion nicht auf eine fehlerhafte Herstellung, auf eine Kontaminierung des Präparats oder auf eine fehlerhafte Dosis zurückzuführen.[19] Somit habe sich der Hersteller bei diesem „unvorhersehbaren Unglück […] keine Unregelmäßigkeiten“ zu Schulden kommen lassen. Vielmehr sei die Reaktion der eigentlichen Zielwirkung (on target effects) der Substanz zuzuschreiben.[13]

Als Ursache für die beobachteten Symptome der Probanden wurde ein durch die Antikörper ausgelöster Zytokinsturm identifiziert, der ein systemisches inflammatorisches Response-Syndrom ausgelöst hatte.[20][21] Der Antikörper wurde final bei Affen (Makaken) getestet, bei denen der Antikörper in weit höheren Dosen gut verträglich war.[22] Als möglicher zugrundeliegender Speziesunterschied zwischen Menschen und Makaken wurden zunächst Unterschiede in der Aminosäuresequenz des CD28-Moleküls, dem Ziel von TGN1412, diskutiert. Diese könnten zu einer unterschiedlichen Bindungsstärke und somit unterschiedlich starker Aktivierung der T-Lymphozyten durch TGN1412 führen.[23] Tatsächlich hatte TeGenero jedoch bereits vor Zulassung der Phase-I-Studie belegt, dass der Antikörper TGN1412 die CD28-Moleküle beider Spezies, trotz leichter Sequenzunterschiede, mit gleicher Affinität bindet.[24] Erst 2010, vier Jahre nach der desaströsen klinischen Studie, konnte endgültig erklärt werden, warum die Tierversuche an Makaken keine sichere Dosis für die Anwendung am Menschen vorhersagen konnten: Initiatoren des Zytokinsturms im Menschen sind sogenannte Effektor-Gedächtnis-T-Zellen, welche das CD28-Molekül tragen und bei Stimulation durch TGN1412 die proinflammatorischen Zytokine IL-2 und IFN-γ ausschütten. Effektor-Gedächtnis-T-Zellen in Makaken tragen das CD28-Molekül nicht und können somit nicht durch TGN1412 stimuliert werden.[25]

In Großbritannien und anderen Staaten ist in Folge eine heftige Debatte um die Sicherheitsvorkehrungen bei Medikamententests entbrannt. Insbesondere wird kritisiert, dass allen Probanden das Medikament gleichzeitig verabreicht wurde, was allerdings die zu diesem Zeitpunkt übliche Praxis darstellte.

In Deutschland war die Studie sowohl von der ehemaligen Ethikkommission der Ärztekammer Berlin als auch von der zuständigen Bundesbehörde, dem Paul-Ehrlich-Institut, genehmigt worden. Der Entwickler des Antikörpers, Thomas Hünig, erklärte kurz nach dem Desaster, die Immunreaktion sei aus seiner Sicht „mechanistisch nicht erklärbar“.

Eine zur Evaluation der Vorfälle eingesetzte Expertengruppe kam zu dem Ergebnis, dass die vor Genehmigung der Phase-I-Studie durchgeführten Tests in Zellkulturen sowie an Versuchstieren keine sichere Dosis zur Anwendung im Menschen vorhersagten, obwohl alle Vorschriften eingehalten wurden. Entsprechend empfahl die Expertengruppe eine Überarbeitung der Regularien.[26] Die Firma TeGenero ging in der Folge insolvent.[27][28]

Regulatorische Konsequenzen

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Als Konsequenz aus diesem Fall verabschiedete der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) an der Europäischen Arzneimittelagentur am 19. Juli 2007 neue Leitlinien zur Risikoidentifizierung und -minimierung bei der Erstanwendung neuer Arzneimittel am Menschen, die seit dem 1. September 2007 bindend sind. Ihnen zufolge muss für alle Erstanwendungen am Menschen eine umfassende Risikoabschätzung durchgeführt werden. Falls die Substanz einen neuartigen Wirkungsmechanismus zeigt, im Körper eine Zielstruktur mit erhöhtem Risikopotential hat oder wenn die Relevanz der in der präklinischen Forschung benutzten Tiermodelle fraglich ist, muss die Anfangsdosis nach dem Minimal Anticipated Biological Effect Level (MABEL) bestimmt werden. Weitere vorgeschriebene Vorsichtsmaßnahmen in solchen Fällen beziehen sich auf das Studiendesign wie beispielsweise die sequentielle Verabreichung an einzelne Probanden. Das Paul-Ehrlich-Institut hat im Oktober 2007 für Deutschland Ergänzungen und Konkretisierungen zu diesen EU-einheitlichen Leitlinien publiziert.[29][30] Trotzdem kam es 2016 während einer Phase-1-Studie mit dem Wirkstoff BIA 10-2474 erneut zu einem schwerwiegenden Zwischenfall.

Einzelnachweise

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  1. Thomas Hünig: The rise and fall of the CD 28 superagonist TGN 1412 and its return as TAB 08: a personal account. In: FEBS - Federation of European Biochemical Societies (Hrsg.): The FEBS Journal. Band 283, Nr. 18. Wiley, 18. Mai 2016, S. 3325–3334, doi:10.1111/febs.13754, PMID 27191544.
  2. Roland Knauer: Mörderisch gut. In: Die Welt. WeltN24 GmbH, Berlin, 24. Mai 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2015; abgerufen am 25. August 2024 (ursprünglich erschienen in Welt am Sonntag, Ausgabe 21, Seite 1).
  3. Sechs Schwerkranke nach mißglücktem Medikamententest. In: WELT.de. Axel Springer SE, Berlin, 16. März 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. März 2019; abgerufen am 25. August 2024.
  4. Männer nach Medikamententest auf Intensivstation. In: SPIEGEL ONLINE. DER SPIEGEL GmbH & Co. KG, Hamburg, 15. März 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2014; abgerufen am 15. August 2024.
  5. Volker Stollorz: Medikamenten: Der Schock im Testlabor. In: FAZ.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main, 20. März 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2016; abgerufen am 15. August 2024.
  6. Drug trial creates 'Elephant Man'. In: CNN.com. Cable News Network LP, 16. März 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2007; abgerufen am 25. August 2024 (englisch).
  7. Dhanashree M. Thombare: 'The Elephant Man' Drug Trial: A Fatal Clinical Test That Left 6 Healthy Volunteers in Agony. In: MedBound Times. MedBound LLC, Chicago, USA, 25. März 2023, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2023; abgerufen am 25. August 2024 (englisch).
  8. Kathryn Knight: The lifelong shadow hanging over the Elephant Man drug trial victims. In: The New Zealand Herald. New Zealand Media and Entertainment Holdings Ltd, New Zealand, 19. Februar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2024; abgerufen am 25. August 2024 (neuseeländisches Englisch).
  9. Felix Allen: What was the ‘Elephant Man’ drug testing trial, what is TGN1412 and what happened to the men involved? In: The Sun. News Group Newspapers Limited, England, 21. Februar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Februar 2017; abgerufen am 25. August 2024 (britisches Englisch).
  10. Gene Matthews: Ten years after the 'Elephant Man' drug trial. In: Leigh Day. 14. April 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. März 2023; abgerufen am 25. August 2024 (englisch).
  11. The Drug Trial: Emergency at the Hospital. In: BBC Two. BBC Broadcasting House, London, 21. Februar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2017; abgerufen am 26. August 2024 (englisch).
  12. The Drug Trial That Went Horribly Wrong. Real Stories, 11. April 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2021; abgerufen am 26. August 2024 (englisch).
  13. a b c INVESTIGATIONS INTO ADVERSE INCIDENTS DURING CLINICAL TRIALS OF TGN1412. (PDF) Medicines and Healthcare products Regulatory Agency, 2006, abgerufen am 24. August 2024 (englisch).
  14. Christoph Sator: "Wie in einem Horrorfilm" - Medikamententest. In: stern.de. stern.de GmbH, Hamburg, 16. März 2006, archiviert vom Original am 29. Juni 2015; abgerufen am 25. August 2024.
  15. Christoph Sator: TeGenero-Skandal: Alptraum per Injektion. In: stern.de. stern.de GmbH, Hamburg, 13. März 2007, archiviert vom Original am 30. Mai 2016; abgerufen am 26. August 2024.
  16. Astrid Viciano: Auf eigene Gefahr. In: ZEIT online. ZEIT online GmbH, Hamburg, 10. August 2006, archiviert vom Original am 29. Dezember 2016; abgerufen am 28. August 2024 (ursprünglich erschienen in der Printausgabe von: Die Zeit, Nr. 33, 10. August 2006).
  17. Rüdiger Meyer: TGN1412-Antikörperstudie: Britische Behörde entlastet Hersteller. In: Deutsches Ärzteblatt. Deutscher Ärzteverlag GmbH, Berlin, 9. Juni 2006, archiviert vom Original am 16. Juni 2021; abgerufen am 28. August 2024.
  18. Marco Evers: Gefährliche Abwehr. In: SPIEGEL online. DER SPIEGEL GmbH & Co. KG, Hamburg, 22. Oktober 2006, archiviert vom Original am 29. Juni 2022; abgerufen am 28. August 2024 (ursprünglich erschienen in: DER SPIEGEL, 43/2006).
  19. Ilse Zündorf, Theo Dingermann: Ende des Superagonisten : Wie der Antikörper TGN1412 Hoffnungen der Immunologen zerstörte. In: Deutsche Apotheker Zeitung. Deutscher Apotheker Verlag Dr. Roland Schmiedel GmbH & Co. KG, Stuttgart, 5. Juli 2012, archiviert vom Original am 28. September 2020; abgerufen am 27. August 2024.
  20. Brynja Adam-Radmanic: Lernen aus der Katastrophe - Interview mit dem Immunologen Thomas Hünig (Würzburg), Gründer der Biotech-Firma Tegenero. (PDF) In: Laborjournal. LJ-Verlag GmbH & Co. KG, Freiburg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. August 2024; abgerufen am 25. August 2024 (ursprünglich erschienen in Laborjournal, 03/2007, S. 44–47).
  21. Tegenero-Fall aufgerollt: Forscher klären Wirkmechanismus des Antikörpers auf. In: biotechnologie.de. BIOCOM AG, Berlin, 4. April 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2010; abgerufen am 26. August 2024.
  22. Investigator's Brochure - TGN1412 - Humanized Agonistic Anti-CD28 Monoclonal Antibody. (PDF) TeGenero AG, Würzburg, 19. Dezember 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juni 2006; abgerufen am 23. August 2024 (englisch).
  23. Søren Hansen, R. Graham Q. Leslie: TGN1412: scrutinizing preclinical trials of antibody-based medicines. In: Nature. Band 441, Nr. 7091, 18. Mai 2006, S. 282, doi:10.1038/441282a, PMID 16710395.
  24. Thomas Hanke: Lessons from TGN1412. In: Lancet (London, England). Band 368, Nr. 9547, 4. November 2006, S. 1569–1570; author reply 1570, doi:10.1016/S0140-6736(06)69651-7, PMID 17084746.
  25. D. Eastwood, L. Findlay, S. Poole, C. Bird, M. Wadhwa: Monoclonal antibody TGN1412 trial failure explained by species differences in CD28 expression on CD4+ effector memory T-cells. In: British Journal of Pharmacology. Band 161, Nr. 3, Oktober 2010, S. 512–526, doi:10.1111/j.1476-5381.2010.00922.x, PMID 20880392, PMC 2990151 (freier Volltext).
  26. Expert Scientific Group on Phase One Clinical Trials: Final Report. (gov.uk [PDF]).
  27. Folgenschwerer Arzneitest: Tegenero meldet Insolvenz an. In: Spiegel Online. SPIEGEL ONLINE GmbH, Hamburg, 4. Juli 2006, archiviert vom Original am 19. Januar 2016; abgerufen am 26. August 2024.
  28. Pharmaskandal: TeGenero gibt auf. In: ZEIT online. ZEIT online GmbH, Hamburg, 5. Juli 2006, archiviert vom Original am 24. Juli 2006; abgerufen am 26. August 2024.
  29. Guideline on strategies to identify and mitigate risks for first-in-human clinical trials with investigational medicinal products (pdf).
  30. C. K. Schneider, U. Kalinke: Nach dem TGN1412-Zwischenfall. Prinzipien der Bewertung von First-in-Man-Studien mit monoklonalen Antikörpern durch das Paul-Ehrlich-Institut. Bundesgesundheitsblatt 50, Heft 10, Oktober 2007, S. 1213–1220, doi:10.1007/s00103-007-0331-6 .