Zusammen mit der Cutty Sark, gleichfalls einem Klipper, galt sie auf Langstrecken als schnellstes Schiff ihrer Zeit. Die Thermopylae wurde hauptsächlich als Teeklipper auf der Route von China nach London eingesetzt; hier war Geschwindigkeit entscheidend, da für den ersten Tee der Saison hohe Preise erzielt werden konnten. Ihre Jungfernfahrt absolvierte die Thermopylae ab November 1868 von Gravesend (Kent) nach Melbourne, wobei sie einen bis heute gültigen Weltrekord für Segelschiffe aufstellte, indem sie von Kap Lizard bis Melbourne lediglich 62 Tage benötigte.
1872 schlug sie die Cutty Sark in einem damals weithin beachteten „Rennen“, bei dem die Schiffe am selben Tag in Shanghai in See gingen. Die Thermopylae erreichte London eine Woche vor der Cutty Sark (die freilich zunächst mit weitem Vorsprung vorne gelegen hatte, ehe sie am Ausgang der Sundastraße ihr Ruder verlor). Die offiziellen Logbücher beider Schiffe über diese Fahrt sind erhalten.[1] Der Cutty Sark gelang es erst 1885, schneller als die Thermopylae zu segeln.
Mit dem Bau des Sueskanals und dem Aufkommen von Dampfschiffen verloren die Teeklipper an wirtschaftlicher Bedeutung; 1890 wurde die Thermopylae zunächst an kanadische Eigentümer verkauft. 1896 erwarb die portugiesische Marine das Schiff; es wurde zur Barkumgeriggt und unter dem Namen Pedro Nunes als Segelschulschiff eingesetzt. Doch schon 1897 wurde es abgetakelt, lag dann 10 Jahre als Hulk auf Reede und wurde 1907 vor Cascais (Portugal) versenkt.
John Crosse: Thermopylae and the Age of Clippers. International Publishing Associates, 1. Januar 1968 (englisch).
Marny Matheson: Clippers for the Record. The Story of Thermopylae, S. S. Aberdeen and Captain Charles Matheson. Spectrum Publications, Melbourne 1984, ISBN 0-86786-051-0 (englisch).
Cyril L. Hume, Malcolm C. Armstrong: The Cutty Sark and Thermopylae Era of Sail. Brown, Son & Ferguson,, Glasgow 1987, ISBN 0-85174-500-8 (englisch).