U 152 (U-Boot, 1917) – Wikipedia

U 152
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Bauwerft Reiherstiegwerft, Hamburg
Germaniawerft, Kiel
Baukosten 5.741.000 Mark
Stapellauf 20. Mai 1917
Indienststellung 20. Oktober 1917
Verbleib 1921 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 65,00 m (Lüa)
Breite 8,90 m
Tiefgang (max.) 5,30 m
Verdrängung aufgetaucht: 1512 t
getaucht: 1875 t
 
Besatzung 76 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × 6-Zyl.-Diesel
2 × SSW-Elektromotor
Maschinen­leistung 800 PS (588 kW)
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,60 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht bei 5,5 kn: 25.000 sm
getaucht bei 3 kn: 65 sm
Tauchzeit 80 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
5,2 kn (10 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
12,4 kn (23 km/h)
Bewaffnung
Sonstiges
Einsätze 3 Feindfahrten
Erfolge 18 versenkte Handelsschiffe
U 152 nach Kriegsende

U 152 war ein im Ersten Weltkrieg eingesetzter U-Kreuzer der Kaiserlichen Marine.

U 152 wurde in Hamburg als Teil des deutschen Flottenbauprogrammes gebaut. Es wurde im Oktober 1917 in Dienst gestellt. Ursprünglich geplant als Handels-U-Boot, um kriegswichtiges Material durch die britische Seeblockade zu transportieren, wurde es noch während des Baus zum Kriegsschiff umgebaut. U 152 kam im letzten Kriegsjahr im Atlantik zum Einsatz.

Auf einer Feindfahrt konnte U 152 18 Schiffe versenken, darunter:

  • US-Schoner Julia Frances am 27. Januar 1918
  • US-Schoner A. E. Whyland am 13. März 1918
  • Ticonderoga am 4. Oktober 1918
  • Norwegische Bark Stifinder am 13. Oktober 1918

Folgende Schiffe wurde beschädigt:

  • George G. Henry

Versenkung der Ticonderoga

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Der Frachter, ehemals Kamilla Rickmers, transportierte eine Ladung Pferde für die Westfront. Er befand sich auf dem Atlantik, rund 3000 km von der US-amerikanischen Ostküste. Durch ein Maschinenproblem konnte das Schiff mit seinem Konvoi nicht mithalten. Ohne zuvor entdeckt worden zu sein, konnte U 152 einen Torpedo abschießen und das Schiff stoppen. Auf eine Entfernung von 500 m wurde dann der Beschuss mit den 10,5-cm-Deckgeschützen aufgenommen. Der erste Schuss beschädigte die Brücke und das Vorschiff, der zweite eines der Buggeschütze. Das Feuer wurde erwidert und dauerte über zwei Stunden an. Der Kommandant der Ticonderoga, Lt. Cmdr. Madison, wurde im Laufe des Gefechtes am Fuß so schwer verletzt, dass dieser später im Lazarett amputiert werden musste. In einem Stuhl sitzend konnte er aber weiter das Schiff führen und Feuerbefehle erteilen. Sein letzter Befehl war, das Schiff zu verlassen, dann wurde er durch seinen starken Blutverlust ohnmächtig. Er konnte auf das letzte nicht zerschossene Rettungsboot gebracht werden und überlebte zusammen mit 31 anderen Seeleuten, 205 kamen ums Leben. Die Überlebenden konnten vier Tage später vom britischen Dampfer Moorish Prince gerettet werden. U 152 nahm Lieutenant Frank L. Muller, USNRF, den Ersten Offizier der Ticonderoga und Lieutenant (Junior Grade) Junius H. Fulcher, USNRF, an Bord.

Für seinen heldenhaften Kampf wurde Lt. Cmdr. Madison mit der Medal of Honor ausgezeichnet. Ihm zu Ehren wurde 1940 die Madison benannt.[1]

Gefecht mit der George G. Henry

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Der Tanker befand sich auf dem Rückmarsch von Frankreich in die Vereinigten Staaten. Am 29. September 1918 wurde er von U 152 beschossen. Eine Granate traf das Schiff, eine andere verfehlte ihr Ziel nur knapp. Dabei wurden mehrere Matrosen verletzt und ein Feuer ausgelöst. Der Frachter konnte aber entkommen. Bis zum Kriegsende konnte er vier weitere kriegswichtige Transporte nach Frankreich durchführen.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im November 1918 wurde das U-Boot nach Kriegsende dem Vereinigten Königreich als Beute zugesprochen und lief nach Harwich, um dort zu kapitulieren. Auf dem Weg zum Abwracken sank das Boot 1921.

  • Bodo Herzog, Günter Schomaekers: Ritter der Tiefe, graue Wölfe. Die erfolgreichsten U-Bootkommandanten der Welt. 2. erweiterte, ergänzte und berichtigte Auflage. Verlag Welsermühl, Wels u. a. 1976, ISBN 3-85339-136-2.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes-Verlag Hans Jürgen Hansen, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.
  • Eberhard Möller, Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote. Von 1904 bis zur Gegenwart. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1.
  1. Die Madison bei history.navy.mil (Memento vom 31. Mai 2014 im Internet Archive)