Valentina Kerst – Wikipedia
Valentina Kerst (* 1979 in Köln) ist eine deutsche Betriebswirtin und war von Februar 2018 bis Ende September 2021 als Staatssekretärin für „Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsförderung, Tourismus und Digitale Gesellschaft“ im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft tätig.[1] Entgegen den Gepflogenheiten war Kerst in dieser Funktion keine Politische Beamtin.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausbildung und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kerst legte 1999 am Erich-Gutenberg-Berufskolleg Köln ihr Abitur ab und absolvierte von 2000 bis 2003 eine Berufsausbildung zur Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Anschließend war sie bis 2006 als Sales Managerin bei Corpus Asset Wohnen tätig. Danach begann sie an der Hochschule Fresenius ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, das sie 2009 als Diplom-Betriebswirtin (FH) mit einer Arbeit zum Thema „Content Distribution – Content (R)evolution. Möglichkeiten und Auswirkungen von Inhaltsverteilungsmodi im Internet“ abschloss. Parallel zu ihrem Studium arbeitete sie bei eco – Verband der Internetwirtschaft im Bereich Business Development. Nach dem Abschluss ihres Studiums gründete Kerst 2010 eine Digitalberatung. Im März 2013 wurde sie Dozentin Social Media und Kommunikation bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und im Oktober 2013 Dozentin Online Marketing und Social Media beim mibeg Institut medien. Ab April 2016 folgte eine Tätigkeit als Dozentin Online und Mobile Strategien bei der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft.
Am 20. Februar 2018 ernannte der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow Kerst zur Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft. Sie übernahm die Geschäftsbereiche Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsförderung, Tourismus und Digitale Gesellschaft[3] und war in ihrer Funktion Nachfolgerin von Georg Maier, der am 30. August 2017 zum Minister für Inneres und Kommunales ernannt worden war.[1] Zu Ende September 2021 gab Kerst die Position der Staatssekretärin ab und verließ das Ministerium.[4][5] Nach einer Umorganisation des Ministeriums übernahm Carsten Feller ihre Zuständigkeiten.[6]
Politische Tätigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kerst ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Ab 2009 war sie Gründerin und Leiterin des „Forums Netzpolitik“[7] des SPD-Unterbezirks Köln, zwischen 2011 und 2017 Mitglied im Vorstand dieses Unterbezirks und 2015 Mitglied im Programmbeirat des SPD-Parteivorstandes zum SPD-Grundsatzprogramm „#Digital Leben“ – Themenbereich „Gute Arbeit in der digitalen Gesellschaft“.[8]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kerst ist verheiratet, Mutter einer Tochter und spricht neben Deutsch und Englisch auch Kroatisch.[1]
Mitgliedschaften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2010–2013: Mitglied der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages
- 2011–2015: Ständige Sachverständige der Enquete-Kommission „Aktive Bürgerbeteiligung für eine starke Demokratie“ des Landtags Rheinland-Pfalz
- 2012: Mitglied des Expertenkreises „Innovation im digitalen Ökosystem“ des Internet & Gesellschaft Collaboratory e. V.
- ab 2013: Leiterin des „Landesrats für digitale Entwicklung und Kultur“ des Landes Rheinland-Pfalz
- 2013–2017: Vorstandsmitglied des Heinz-Kühn-Bildungswerks Köln
- 2014–2018: Gründerin und Mitglied der Initiative „Digital Cologne“ der Industrie- und Handelskammer zu Köln
- 2015–2018: Sachkundige Einwohnerin im Ausschuss „Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen/Vergabe/Internationales“ des Rats der Stadt Köln
- 2015–2018: Mitglied im „Verbraucherpolitischen Beirat“ des Ministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz
- 2015–2018: Mitglied der Expertenkommission „Arbeit der Zukunft“ der Hans-Böckler-Stiftung
- 2016–2018: Mitglied des Beirates „Junge digitale Wirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
- 2018–2021: Mitglied des Aufsichtsrates der Messe Erfurt
- 2018–2021: Mitglied des Aufsichtsrates der Mitteldeutschen Medienförderung
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Online-Marketing: Das umfassende Handbuch, Galileo Press, Bonn 2012, ISBN 978-3-8362-1846-7.
Quellen und weiterführende Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eigene Website
- Valentina Kerst auf der Website des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft ( vom 13. August 2021 im Internet Archive)
- Lebenslauf auf der Website des Freistaates Thüringen ( vom 25. März 2018 im Internet Archive) (PDF; 125,9 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Elmar Otto: Valentina Kerst wird Staatssekretärin im Thüringer Wirtschaftsministerium. In: thueringer-allgemeine.de. Thüringer Allgemeine, 25. Januar 2018, abgerufen am 24. März 2018.
- ↑ Muendliche-Anfrage-15.12.22.pdf (die-linke-thl.de), S. 4ff.
- ↑ Martin Debes: Neue Staatssekretärin Valentina Kerst: Die Frau fürs Digitale. In: thueringer-allgemeine.de. Thüringer Allgemeine, 21. Februar 2018, abgerufen am 24. März 2018.
- ↑ Deutsche Presse-Agentur: Tiefensee gibt Amt des Vizeministerpräsidenten. In: zeit.de. Zeit Online, 21. Juli 2021, abgerufen am 27. November 2021.
- ↑ Stephan Krauß: Struktur- und Personalveränderungen im Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium. In: wirtschaft.thueringen.de. Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft, 23. Juli 2021, abgerufen am 27. November 2021.
- ↑ Organigramm | Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium. Abgerufen am 20. November 2023.
- ↑ Forum Netzpolitik. SPD-Unterbezirk Köln und SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln, abgerufen am 23. Dezember 2019.
- ↑ Profil. In: valentina-kerst.de. Valentina Kerst, abgerufen am 24. März 2018.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kerst, Valentina |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Betriebswirtin und politische Beamtin (SPD) |
GEBURTSDATUM | 1979 |
GEBURTSORT | Köln |