Viggo Johansen – Wikipedia
Viggo Johansen (* 3. Januar 1851 in Kopenhagen; † 18. Dezember 1935 ebenda) war ein dänischer Maler und Zeichner.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johansen war der Sohn des isländischen Kaufmanns Fred. Christoph Johansen (1804–1874) und dessen Frau Camilla Olivia Petrine (geborene Jepsen, 1815–1892).[1] Von 1868 bis 1875 studierte er an der Kunstakademie in Kopenhagen. Nachdem er dreimal vergeblich versucht hatte, die Abschlussprüfung zu bestehen, verließ er die Kunstakademie im Jahre 1875.
Im Jahre 1876 stellte Johansen ein Bildnis seiner Schwester aus. Im Jahre 1877 stellte er „Eine Mahlzeit“ und „Besuch der Nachbarin“ aus. Diese Bilder zeugten von großer malerischer Begabung.
Die schlichte Naturwahrheit und solide Ausführung dieser Bilder wurde durch die ältere holländische Malerei beeinflusst. In dieser Zeit hielt er sich in Hornbæk auf. Hier malte er Szenen in kleinem Format aus dem häuslichen Leben der Fischer.
Im Jahr 1880 heiratete Johansen; von nun an spielten Szenen aus dem Familienleben eine hervorragende Rolle in seiner Kunst. 1882 malte er die lebensgroße Figur „Fischfrau in einem Torweg“. Es folgten Bilder mit intimen Badeszenen, Plaudereien am Kamin, Gesang am Klavier, Schularbeiten der Kinder und Festgesellschaften in seinem Heim. Insofern setzte Johansen die Tradition der Eckersbergschule fort.
Die Werke Johansens fanden nun auch im Ausland Beachtung. Johansens Bilder zeigen Interieurs und zahlreiche Landschaften. Seine Farbtechnik zeigt die auflösende Wirkung des Lichtes auf die Farbe; manchmal streift seine Maltechnik den Pointillismus. In einigen seiner Bilder wird eine eigentümliche geheimnisvolle romantische Stimmung erzeugt, die im Gegensatz zu den schlichten Motiven steht.
Ein Aufenthalt in Dragør auf Amager war in dieser Hinsicht sehr bedeutsam für ihn.
In den Jahren 1882, 1884 und 1885 war Johansen, mit Unterstützung der Kunstakademie, auf Reisen. In den Jahren 1885, 1887 und 1889 stellte er in Holland und Paris aus; wo er auch prämiert wurde.
Für das Gemälde „Abendplauderei“ erhielt er 1886 in Kopenhagen die Thorvaldsensche Ausstellungsmedaille. Auch auf den Weltausstellungen in Wien und Chicago und auf internationalen Ausstellungen in Berlin und München gewann er Medaillen.
Im Jahre 1887 wurde er Mitglied der Kunstakademie in Stockholm – später wurde er auch Ehrenmitglied der Stockholmer Akademie. In den Jahren 1888 bis 1906 lehrte Johansen an der Kunstschule für Frauen. 1906 wurde er zum Professor an der Kunstakademie ernannt. Von 1911 bis 1914 war er deren Direktor. In den Jahren 1898 und 1904 unternahm er Reisen nach Italien.
Er war seit dem 12. August 1880 mit Martha (geborene Møller, 1861–1929) verheiratet.[2] Das Paar hatte mehrere Kinder.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Abendplauderei (1886).
- Weihnachtsabend (1891).
- Gänse und Schafe (Dragør 1893).
- Kuhstall (1894).
- Bei Sonnenuntergang (1895).
- Konfirmationstag in Dragør (1895).
- Interieur (1897).
- Abendgesellschaft (1899).
- Vor Sonnenuntergang (1901).
- Unter Künstlern (1903).
- Eine Akademieratsversammlung (1905/08).
- Meine Frau und Töchter.
Bildergalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frohe Weihnachten (1891)
- Kinder malen Blumen (1894)
- Stille Nacht (um 1900)
- Künstlerfest (1903)
- Alice Nordin (1903)
- Boote auf dem Skagener Süderstrand (1910)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johansen, Viggo. In: Arvid Ahnfelt (Hrsg.): Europas konstnärer: alfabetiskt ordnade biografier öfver vårt århundrades förnämsta artister. Oskar L. Lamms Förlag, Stockholm 1887, S. 246 (schwedisch, runeberg.org).
- Carl Bruun: Johansen, Viggo. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 8: Holst–Juul. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1894, S. 517–518 (dänisch, runeberg.org).
- Philip Weilbach: Johansen, Viggo. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 1. Auflage. Band 20: Supplement: C–Öxnevalla. Gernandts boktryckeri, Stockholm 1899, Sp. 1250 (schwedisch, runeberg.org).
- Georg Nordensvan: Johansen, Viggo. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 13: Johan–Kikare. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1910, Sp. 49–50 (schwedisch, runeberg.org).
- P. Johansen: Johansen, Viggo. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 13: Jernbaneret–Kirkeskat. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1922, S. 134 (dänisch, runeberg.org).
- Johansen, Viggo. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 19: Ingouville–Kauffungen. E. A. Seemann, Leipzig 1926, S. 73 (biblos.pk.edu.pl).
- Ole Wivel: Viggo Johansen. In: Svend Cedergreen Bech, Svend Dahl (Hrsg.): Dansk biografisk leksikon. Begründet von Carl Frederik Bricka, fortgesetzt von Povl Engelstoft. 3. Auflage. Band 7: Høeg–Kjoerholm. Gyldendal, Kopenhagen 1981, ISBN 87-01-77422-0 (dänisch, biografiskleksikon.lex.dk).
- Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Band 78: Jeraj–Jur’ev. De Gruyter, Berlin / Boston 2013, ISBN 978-3-11-023183-0, S. 159.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Viggo Johansen skagenskunstmuseer.dk
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Carl Bruun: Johansen, Viggo. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 8: Holst–Juul. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1894, S. 517–518 (dänisch, runeberg.org).
- ↑ Johansen, Martha. In: Lise Svanholm (Hrsg.): Skagenleksikon – malerne, modellerne, værkerne og stederne. Gyldendal, Kopenhagen 2003, ISBN 87-02-01947-7 (sites.google.com).
Personendaten | |
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NAME | Johansen, Viggo |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Maler und Zeichner |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1851 |
GEBURTSORT | Kopenhagen |
STERBEDATUM | 18. Dezember 1935 |
STERBEORT | Kopenhagen |