Rotklee-Bläuling – Wikipedia
Rotklee-Bläuling | ||||||||||||
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Männchen des Rotklee-Bläulings (Polyommatus semiargus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cyaniris semiargus | ||||||||||||
(Rottemburg, 1775) |
Der Rotklee-Bläuling (Cyaniris semiargus) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae). Er wird auch als Violetter Waldbläuling bezeichnet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Falter des Rotklee-Bläulings sind noch relativ häufig zu beobachten und zeichnen sich durch einen ausgeprägten Sexualdimorphismus aus. Die Flügeloberseiten der Männchen sind dunkelblau, die Adern sind deutlich schwarz gefärbt. Die Weibchen des Rotklee-Bläulings besitzen weiß gesäumte einfarbig braun gefärbte Flügeloberseiten und ähneln damit dem Storchschnabel-Bläuling (Plebejus eumedon). Die Flügelunterseiten sind zeichnungsarm, hellbraun gefärbt und mit kleinen schwarzen, weiß umrandeten Punkten versehen.
- Cyaniris semiargus ♂
- Cyaniris semiargus ♂ △
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Storchschnabel-Bläuling (Plebejus eumedon)
- Kleiner Alpen-Bläuling (Cupido osiris)
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cyaniris semiargus subsp. helena (Staudinger, 1862), Vorkommen in Griechenland (Peloponnes, Menalon, Oligirtos, Taygetos-, Aroania- und Panachaikon-Gebirge). Die Unterart wird gelegentlich auch als eigenständige Art angesehen: Cyaniris helena.
Synonyme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Polyommatus semiargus (Rottemburg, 1775)
Flugzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rotklee-Bläuling bringt in Deutschland ein bis zwei Generation hervor. Die erste Generation fliegt von Anfang Mai bis August. Eine zweite Generation wird nur partiell gebildet und fliegt im August. Tritt der Rotklee-Bläuling ab Mitte September bis Mitte Oktober erneut in Erscheinung, dann handelt es sich um eine partielle dritte Generation. Nach Ebert[1] kann aber prinzipiell nicht ausgeschlossen werden, dass früh in Diapause gegangene Raupen der ersten Generation frühzeitig erwachen um ihre Entwicklung noch im selben Jahr abzuschließen und eine dritte Generation nur vortäuschen. In der Schweiz können zwei bis drei Generationen auftreten, die von Mai bis Oktober fliegen.[2] Insgesamt ist das Auftreten der zweiten und dritten Generation sehr stark von den klimatischen Bedingungen abhängig.
Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lebensräume des Rotklee-Bläulings sind gras- und blütenreich und oft feucht. Dazu zählen Wiesen, Gebüsche und Waldlichtungen.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier an den geröteten aber noch nicht aufgeblühten Blüten des Wiesen-Klees (Trifolium pratense) ab. Dort fressen die Raupen bis zur Überwinterung. Die Raupen sind farblich sehr gut an die Futterpflanze angepasst und leben in Symbiose mit verschiedenen Ameisenarten der Gattung Lasius (Wegameisen). Die Falter bevorzugen bei der Nektarsuche Fabaceen (Schmetterlingsblütler). Dazu gehören u. a. Rotklee, Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Weiß-Klee (Trifolium repens), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis), Vogel-Wicke (Vicia cracca), Luzerne (Medicago sativa), Saat-Esparsette und Gewöhnlicher Hufeisenklee (Hippocrepis comosa).
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rotklee-Bläuling ist verbreitet in Marokko (Antiatlas, Hoher Atlas 2300 bis 2700 m, Mittlerer Atlas 1600 m), in Nordportugal und Spanien (Kantabrisches Gebirge, Pyrenäen, Sierra de Alfacar, Sierra Nevada, Sierra de Segura, Sierra Espuña, Montes Universales, Sierra de Guadarama, Sierra de la Demanda und Provinz Soria). Weiterhin von den Pyrenäen bis nach Fennoskandinavien, die Art wird jedoch selten nördlich des Polarkreises angetroffen. Weitere Verbreitungsgebiete befinden sich in Nordgriechenland und im europäischen Teil der Türkei. Er kommt nicht vor auf der Peloponnes und den Mittelmeerinseln, außer Sizilien. In Großbritannien ist er seit Mitte des 19. Jahrhunderts ausgestorben. In Europa erreicht die Art in der vertikalen Verbreitung Höhen von bis zu 2200 Metern.[2]
- Rote Liste Baden-Württemberg: V (Vorwarnstufe)[3]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tagfalter. In: Günter Ebert, Erwin Rennwald (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 2: Spezieller Teil: Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1991, ISBN 3-8001-3459-4, S. 361.
- ↑ a b Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7, S. 113.
- ↑ Ebert, G., Hofmann, A., Karbiener, O., Meineke, J.-U., Steiner, A., Trusch, R.: Rote Liste und Artenverzeichnis der Großschmetterlinge Baden-Württembergs (Stand: 2004). Hrsg.: LUBW Online-Veröffentlichung. 2008.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7.
- Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X.
- Tagfalter. In: Günter Ebert, Erwin Rennwald (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 2: Spezieller Teil: Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1991, ISBN 3-8001-3459-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.lepiforum.de
- Artenporträts der Tagfalter in Rheinland-Pfalz - Rotklee-Bläuling
- www.schmetterling-raupe.de
- Moths and Butterflies of Europe and North Africa (englisch)
- Cyaniris semiargus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 4. März 2011