Vivian Gibson – Wikipedia

Vivian Gibson um 1926 auf einer Fotografie von Alexander Binder

Vivian Gibson, auch Vini Gibson, Pseudonym Elisabeth Holt (* 14. Mai 1893 als Lavinia Seraphine Gibson in Liverpool, England[1]; † 9. Mai 1981 in Wien, Österreich) war eine britische Schauspielerin, Literaturagentin und Schriftstellerin.

Gibson war das uneheliche Kind einer Engländerin, nach eigenen Angaben besuchte sie die Mädchenmittelschule des Wiener Frauen-Erwerb-Verein.[2] In London erhielt sie eine Tanzausbildung und stand bereits von Kindesbeinen an als Tänzerin auf der Bühne. Filmauftritte schlossen sich seit dem Ersten Weltkrieg an. Der deutsche Showbühnen-Impresario Rudolf Nelson verpflichtete sie als 24-Jährige und holte sie nach Berlin. Parallel zu ihren Bühnenauftritten spielte Vivian Gibson ab 1922 auch in deutschen Filmen mit. Mit der Gräfin Mariza gelang ihr 1925 der Durchbruch. Nach einem einzigen Tonfilmversuch war die Kinokarriere von Vivian Gibson bereits 1932 beendet.

Danach lebte Gibson in Wien, wo sie für Printmedien übersetzte und eigene Kurzgeschichten schrieb. 1936 wurde sie Lektorin in der Wiener Zweigstelle der Literarischen Agentur Luise Wegner, deren jüdische Besitzerin nach dem „Anschluss“ emigrierte. Gibson führte daraufhin die Agentur weiter. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde ihre Abstammung, nicht zuletzt aufgrund ihrer unehelichen Herkunft aus Großbritannien zum Problem, schließlich gaben ihre Mutter und ihre Tante eine eidesstattliche Erklärung ab, anglikanischer Konfession zu sein.[2]

Sie verfasste unter dem Pseudonym Elisabeth Holt zwei Romane, die ökonomisch erfolgreich waren und ihr die Aufgabe der Agentur ermöglichten. Auch nach 1945 schrieb sie weitere Romane, nunmehr unter dem Namen Vini Gibson. Außerdem publizierte sie zahlreiche Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen.[2]

Filmografie (Auswahl)

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  • Gerda und der Zobel. Franckh, Stuttgart 1940.
  • Troy in der Kurve. Franckh, Stuttgart 1941.
  • Marielies Brandts wundervolles Jahr (2 Bände). Kraemer, Wien 1950.
  • Hans Giebisch, Gustav Gugitz: Gibson, Lavinia (Ps. Elisabeth Holt). In: Bio-Bibliographisches Literatur-Lexikon Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hollinek, Wien 1963, S. 110.
  • Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Band 4: Wien. Böhlau, Wien 2018, ISBN 978-3-205-20492-3, S. 263–265 (vr-elibrary.de [PDF]).

Einzelnachweise

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  1. Meldezettel Vivian Gibson, geboren 14.05.1893, WStLA, sig. 2.5.1.4.K11.Gibson Vivian.14.5.1893. Nach eigenen Angaben und in der Folge auch in Nachschlagewerken auch 22. Oktober 1895 in Wien, vgl. Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Band 4: Wien. Böhlau, Wien 2018, ISBN 978-3-205-20492-3, S. 263–265 (vr-elibrary.de [PDF]). Gelegentlich wird auch das Geburtsjahr 1898 und der Geburtsort London genannt.
  2. a b c Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Band 4: Wien. Böhlau, Wien 2018, ISBN 978-3-205-20492-3, S. 263–265 (vr-elibrary.de [PDF]).
  3. Nanette macht alles. Illustrierte Filmwoche 1926, abgerufen am 10. Mai 2020.