Wiedenberg (Rodewisch) – Wikipedia
Wiedenberg ist eine Ortslage von Rodewisch in Sachsen. In älteren Publikationen wurde Wiedenberg – im Gegensatz zu den anderen Ortslagen Rodewischs – als von Rodewisch unabhängig aufgeführt.
Wiedenberg Stadt Rodewisch | ||
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Koordinaten: | 50° 32′ N, 12° 27′ O | |
Einwohner: | 52 (1880) | |
Postleitzahl: | 08228 | |
Vorwahl: | 03744 | |
Lage von Wiedenberg zwischen Rodewisch und Wernesgrün | ||
Ein Teil der Ortslage Wiedenberg |
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlung liegt vom Rodewischer Stadtzentrum genau in östlicher Richtung zwischen Rodewisch und Wernesgrün auf dem Höhenrücken zwischen dem Tal des Wernesbachs und Wildenau im Wald. Wiedenberg ist eine Siedlung von etwa 10 Häusern bzw. Gütern. Die Siedlung ist durch die Wiedenberger Straße, der nach Ende der geschlossenen Rodewischer Ortschaft, aber vor dem Ortsausgangsschild beginnt, und in die B 169 einmündet, an das Straßennetz angebunden. Die Straße geht in den Wiedenberger Weg über, der bis nach Wernesgrün weitergeht.
Wiedenberg ist isoliert vom restlichen Stadtgebiet. Wiedenberg ist der einzige Teil Rodewischs, der in der Mikrogeochore Steinberg liegt.[1] In Wiedenberg entspringt der Wiedenberger Bach, der in den Wernesbach mündet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namensherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Namensherkunft gibt es zwei Möglichkeiten: Der Name könnte sich ableiten von einem mit Weiden bewachsenen Berghang oder eine Nachfolgesiedlung des „Dorff Wiedenleute“ sein. Dieses lag zwischen Brunn und Schnarrtanne, wurde 1602 erstmals erwähnt, kurz darauf aber als Wüstenei aufgeführt. Die Bewohner könnten umgesiedelt sein.
Siedlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiedenberg ist erstmals 1602 als Wiedenleute (sinngemäß -leithe für „Berghang“) urkundlich nachgewiesen.[2] Anders als viele weitere Ortsbezeichnungen wurde die Ortsbezeichnung Wiedenberg auch bei den weiteren Benennungen 1781, 1821, 1825, 1831, 1852 und 1876 immer so bzw. am Wiedenberg angegeben.
1784 war es dem Rittergut Hohengrün zugehörig.[3] 1791 sind 10 Wohnungen belegt, die nach Rodewisch eingepfarrt sind.[4] Die Siedlung war unter dem Begriff „Landbestellbezirk Wiedenberg“ ein eigener Postzustellbereich, der Lengenfeld zugeordnet war. Rodewisch, das zwar näher liegt, war 1855 nur in vier Postbezirke (Dörfer Rodewisch, Obergöltzsch, Untergöltzsch und Niederauerbach) aufgeteilt.[5] 1877 galt Wiedenberg als „besonders benannter Wohnplatz“ im Königreich Sachsen, der zur Gemeinde Rodewisch gehörte. 1875 gab es 10 Häuser mit 68 Einwohnern. 1877 gehörte Wiedenberg zum Postbestellbezirk Rothenkirchen.[6] In Wiedenberg befand sich ein Gasthaus.
1764 lebten in der Ortschaft drei besessene Mann und 4 Häusler. 1830 gab es in Wiedenberg 10 Häuser, in denen 52 Menschen lebten.[7] Die Einwohnerzahl erhöhte sich von 62 (1834) auf 65 (1871), um anschließend stark auf 50 Einwohner (1890) abzufallen.[8][3] Auch 1871[9] und 1880[10] sind 10 Häuser mit 65 und 52 Einwohnern belegt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wiedenberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ LFZ Naturraumpotenziale Sachsen. Abgerufen am 15. Januar 2023.
- ↑ Ernst Eichler, Volkmar Hellfritzsch, Hans Walther, Erika Weber: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Band 2: M–Z. (= Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte; 21), Akademie Verlag, Berlin 2001, S. 587 (PDF-Dokument S. 587 online).
- ↑ a b Wiedenberg – HOV | ISGV. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
- ↑ August Siegmund von Zeutzsch: Alphabetisches Verzeichnis aller in dem Churfürstenthum Sachßen, und in denen dazu gehörigen incorporirten und übrigen Landen befindlichen Chur-Fürstlichen Aemter, Städte, Schlösser, Dörfer und Forwerge : desgleichen aller Land- und Vasallen-Städte, ... auch einzelner Güther, Hammerwerke, Forwerge und wüsten Marken ; mit deutlicher Bemerkung der Lage und Qualität eines jeden Ortes, auch sonst mit nützlichen Anmerkungen versehen. Hrsg.: General von Zeuzsch. Waltherische Hofbuchhandlung, Dresden 1791, S. 623 (Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt - Digitalisierung von Drucken des 18. Jahrhunderts).
- ↑ Siegfried Walther: Rodewisch im Wandel der Zeit - Eine Chronik und ein wenig mehr... 31. Anhang. Hrsg.: Stadtverwaltung Rodewisch. Rodewisch 2011, ISBN 978-3-942267-16-8, S. 288.
- ↑ Anonym: Alphabetisches Taschenbuch sämmtlicher im Königreiche Sachsen belegenen Ortschaften und der besonders benannten Wohnplätze. bearbeitet im Statistischen Büreau des Königlichen Ministeriums des Innern, Verlag C. Heinrich, Dresden 1877, S. 242. (alternativ online: SLUB)
- ↑ Edda Seifert, Lore Hölzel, Werner Böttcher, Gerd Bertele: Rodewisch. Erinnerungen in Bildern. Hrsg.: Stadtverwaltung Rodewisch. 1. Auflage. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1991, ISBN 3-89264-578-7, S. 48.
- ↑ Karlheinz Blaschke: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Leipziger Universitätsverlag, 2006, ISBN 978-3-937209-15-9 (google.de [abgerufen am 3. November 2022]).
- ↑ Generalübersicht sämmtlicher Ortschaften des Königreichs Sachsen nach der neuen Organisation der Behörden mit Angabe ihrer Einwohner- und Häuserzahl am 1. December 1871 (Seite 31)
- ↑ Alphabetisches Verzeichniss der im Königreiche Sachsen belegenen Stadt- und Landgemeinden (Eintrag 3)