Sibirische Schwertlilie – Wikipedia
Sibirische Schwertlilie | ||||||||||||
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Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Iris sibirica | ||||||||||||
L. |
Die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), auch Wiesen-Schwertlilie und Blaue Schwertlilie genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Sie wird als Zierpflanze genutzt.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sibirische Schwertlilie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 120 Zentimeter erreicht. Sie bildet kompakte, von Überresten alter Blätter bedeckte Rhizome mit einem Durchmesser von 0,9 bis 1,2 cm als Überdauerungsorgane aus, die sich verzweigen und dadurch oft große Horste ausbilden. Die aufrechten, einfachen oder bis zu dreifach verzweigten Stängel sind rund und hohl. Die zweizeilig angeordneten, reitenden, auf beiden Seiten dunkelgrünen, an ihrer Basis etwas rosafarbenen Laubblätter sind kürzer als der Stängel, 25 bis 80 cm lang und 0,4 bis 0,9 cm breit.[1]
Die Blütenstände enthalten zwei bis fünf Blüten. Zur Blütezeit sind die schmalen bis zu 4 cm breiten Hochblätter braun und papierartig. Die Blütenstiele sind unterschiedlich lang, die am frühesten nur bis 1 cm und die am spätesten aufblühenden bis zu 15 cm lang. Die dreizähligen, zwittrigen Blüten duften nicht und weisen einen Durchmesser von 6 bis 7 cm auf. Die „Hängeblätter“ sind blau bis blauviolett gefärbt und 3 bis 6 cm lang. Ihre Platte weist einen weißen, stark geaderten Fleck auf. Sie verschmälert sich plötzlich in den Nagel. Dieser ist heller und dunkelgeadert. Die „Domblätter“ sind dunkler und violett geadert.[2] Es ist nur ein Kreis mit drei Staubblättern vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch größere Insekten.[3]
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.[2]
Die dreikantigen, glatten Kapselfrüchte sind 3 bis 4,5 × 1 bis 1,3 cm groß und öffnen sich nur im oberen Viertel bis Drittel. Die Samen stehen in jeder der drei Fruchtfächer in zwei Reihen. Die dunkelbraunen Samen sind D-förmig, abgeflacht, 5 × 3 mm groß.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[4]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sibirische Schwertlilie kommt im warmgemäßigten bis gemäßigten Europa und West-Sibirien bis zum Altai vor. Sie wächst in sumpfigen Au- und Waldwiesen, in Mitteleuropa besonders in Gesellschaften der Verbände Molinion[5] oder Cnidion.[4]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w+ (sehr feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[5]
Im Osten der USA und in Südost-Kanada ist Iris sibirica eingebürgert.[2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der botanische Artname Iris sibirica wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, 1, 39 erstveröffentlicht.
Iris sibirica L. gehört zur Sektion: Limniris in der Untergattung Limniris innerhalb der Gattung Iris.[6]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sibirische Schwertlilie wird verbreitet als Zierpflanze für Gewässerufer, Rabatten und Naturgärten genutzt. Sie ist seit spätestens 1594 in Kultur. Es gibt zahlreiche Sorten (Auswahl):
- 'Albiflora': Die Blüten sind weiß und weisen gelegentlich eine blaue Aderung auf.
- 'Möve': Die Blüten sind elfenbeinfarben.
- 'Superba': Die Sorte ist frühblühend.
Tetraploide Formen mit waagerechten Hängeblättern und größeren Blüten gibt es seit 1960.[2]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 22. Oktober 2009 wurde die Sibirische Schwertlilie zur Blume des Jahres 2010 gewählt.[7]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Norlan C. Henderson: Iris in der Flora of North America, Volume 26, 2002, S. 382: Iris sibirica – Online. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Norlan C. Henderson: Iris in der Flora of North America, Volume 26, 2002, S. 382: Iris sibirica - Online.
- ↑ a b c d Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland Band 5 Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
- ↑ T. Jahn, H. Pannach & M. H. Hoffmann: Datenblatt der Uni Halle, 2009.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 142.
- ↑ a b Iris sibirica L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 23. März 2021.
- ↑ Iris sibirica im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 15. November 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sibirische Schwertlilie. auf FloraWeb.de
- Sibirische Schwertlilie. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran (schwed.)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- T. Jahn, H. Pannach & M. H. Hoffmann: Datenblatt mit Verbreitungskarte, 2009.
- Datenblatt von Botanik im Bild.
- Die Giftpflanze Sibirische Schwertlilie.