Willem Baudaert – Wikipedia
Willem Baudaert oder latinisiert Baudartius (* 13. Februar 1565 in Deinze, Flandern; † 15. Dezember 1640 in Zutphen, Provinz Gelderland) war ein niederländischer Theologe.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudaert wurde im flandrischen Deinze als Sohn der protestantischen Eltern Willem Baudaert und Maria Zach-Mortel geboren. Diese wurden nach dem Einmarsch des katholischen Herzogen von Alba in die Niederlande aufgrund der Religionszugehörigkeit vertrieben und flohen nach Sandwich in England. Er studierte in Canterbury und kehrte nach der Genter Pazifikation 1576 wieder zurück nach Deinze.
Später studierte er in Gent, Leiden, Franeker und an der evangelischen Facultät der Universität in Heidelberg. Baudaert widmete sich dort in erster Linie hebräischen und exegetischen Studien und schrieb seinen „Triplex index“ zu der lateinischen Bibelausgabe von Junius und Tremellius.
Er war Prediger in Kampen (1593), Lisse (1596) und in Zutphen (1597).
Baudaert war als Contraremonstrant ein Anhänger der calvinistischen Religionsgemeinschaft. Auf der Dordrechter Synode im Jahr 1618 erhielt er den Auftrag, die im Auftrag der Generalstaaten zu veranstaltende niederländische Bibelübersetzung („Statenbijbel“) mitzuverfassen. Zur Förderung dieser 1637 erschienenen Übersetzung wohnte er längere Zeit in der Stadt Leiden.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Apophthegmata Christiana, ofte gedenckweerdige, leerzame en aerdige spreucken… (1605, 1620)
- Morghen-Wecker der vrye Nederlantsche provintien (1610)
- Les guerres de Nassau (1616)
- Memorien, oste cort Verhael der gedenkwerdigste soo kerkelyke als wereldlyke Geschiedenissen van Nederlant, Vranckeryck etc. (1620, 1624, 1625)
- Polemographia Auraico Belgica (1622)
- Hier werden Ereignisse aus den ersten Jahren des Achtzigjährigen Krieges beschrieben und anhand von Kupferstichen verdeutlicht. Das Werk wurde von Michael Colinius in Amsterdam veröffentlicht. Bei den Stichen handelt es sich weitgehend um Kopien der Werke von Frans Hogenberg.
- Apophtegmata christiana
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Baudartius College im gelderländischen Zutphen ist eine christliche Schule, die nach ihm benannt ist.
Kupferstiche aus der Polemographia Auraico Belgica
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bredevoort
- Eroberung von Briel
- Seeschlacht bei Bergen op Zoom
- Rotterdam
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alberdingk Thijm: Baudaert, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 135.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Willem Baudartius. De Digitale Bibliotheek voor de Nederlandse Letteren, abgerufen am 16. April 2011 (niederländisch).
- Baudartius, Wilhelmus. Universiteit Leiden, abgerufen am 16. April 2011 (niederländisch).
- Prof.dr. A.Th. van Deursen: DE STATENVERTALER Ds.WILLEM BAUDARTIUS STOND IN LISSE, deel 1. Nieuws Vereniging Oud Lisse, archiviert vom ; abgerufen am 16. April 2011 (niederländisch).
Personendaten | |
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NAME | Baudaert, Willem |
ALTERNATIVNAMEN | Boudaert, Wilhelm; Baudaert, Guilaume; Baudartius, Willem; Baudartius, Wilhelm; Baudartius, Wilhelmus; Baudartius, Guiljelmus |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1565 |
GEBURTSORT | Deinze |
STERBEDATUM | 15. Dezember 1640 |
STERBEORT | Zutphen |