Wolfgang M. Heckl – Wikipedia

Wolfgang M. Heckl, Januar 2023

Wolfgang Martin Heckl (* 10. September 1958 in Parsberg, Oberpfalz) ist ein deutscher Biophysiker, Experimentalphysiker und Wissenschafts-Funktionär. Wissenschaftlich arbeitete er im Bereich der Nanowissenschaften, der Rastersondenmikroskopie und der Wissenschaftsvermittlung. Er ist Generaldirektor des Deutschen Museums in München.

Seit 2009 ist Heckl Inhaber des Oskar-von-Miller-Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation der Technischen Universität München.

Nach dem Abitur mit einem Schnitt von 0,8[1] am Ostendorfer-Gymnasium in Neumarkt studierte Heckl von 1978 bis 1985 Physik an der Technischen Universität München, promovierte 1988 zum Dr. rer. nat. am Institut für Biophysik in München zum Thema Laterale Organisation von Lipidmonolayern unter dem Einfluß von amphiphilen Fremdstoffen und Proteinen. Nach einer anschließenden PostDoc-Zeit an der Universität Toronto und in der IBM-Forschungsgruppe bei Gerd Binnig wurde Heckl 1993 in Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema Rastertunnelmikroskopie an zweidimensionalen Kristallen aus organischen Molekülen habilitiert. Er nahm anschließend einen Ruf auf eine Professur an der Münchner Universität an.

Im selben Jahr erhielt Heckl auch den Philip-Morris-Forschungspreis für seine Arbeiten zur Strukturaufklärung der DNS-Basen und wurde für das Schreiben eines atomaren Bits unter dem Titel „kleinstes Loch der Welt“ in das Guinness-Buch der Rekorde eingetragen.

Heckl ist ordentliches Mitglied des Center for NanoScience (CeNS), des GeoBio Center der LMU München, des Nanosystems Initiative Munich (NIM), der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) sowie weiterer Organisationen. Er ist in zahlreichen Gremien aktiv, unter anderem als Vorsitzender des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik, als Mitglied der Jury des Deutschen Zukunftspreises sowie des Deutschen Umweltpreises, und ist Vorstandsmitglied der Eduard-Rhein-Stiftung. Er berät darüber hinaus die Europäische Kommission sowie die Bundesregierung im Bereich Nanotechnologie.

2004 wurde Heckl Generaldirektor des Deutschen Museums. Die schwierige Aufgabe der Modernisierung und ambitionierte Pläne der Erweiterung nach Nürnberg hat er zu verantworten. Für die finanziell aufwändigen Maßnahmen am Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe steht er in der Kritik.[2]

2009 folgte er einem Ruf auf den Oskar-von-Miller-Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation der TU München, School of Education / Physik-Department.

Heckl ist mit der Juristin Sigrid Schütz-Heckl verheiratet und hat eine Tochter.

Mediale und Publizistisches Engagement

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In der Fernsehsendung Der Sonntags-Stammtisch des Bayerischen Fernsehens war Heckl von 2007 bis 2018 Stammgast[3], für das P.M. Magazin verfasst er die Kolumne „Hier schreibt Heckl“.

Im August 2013 erschien sein Buch Die Kultur der Reparatur, in dem er die Reparatur als Ausweg aus Obsoleszenz und Wegwerfgesellschaft propagiert. In einem Interview erzählte er, dass er sich regelmäßig mit Ulrich Walter trifft, um alte Fernseher zu reparieren.[4] In Farchant eröffnete er ein Repaircafé.[5]

Für Heckls Bestrebung, wissenschaftlicher Ergebnisse der Öffentlichkeit besser zu vermitteln, erhielt er 2002 den Communicator-Preis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft sowie 2004 mit dem René-Descartes-Preis der Europäischen Kommission in der Kategorie „Professional scientists engaged in science communication to the public“.[6]

Publikationen und Mediale Präsenz

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  • Über 350 Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften[11]
  • Rastertunnelmikroskopie an zweidimensionalen Kristallen aus organischen Molekülen. München 1993 (Habilitationsschrift Ludwig-Maximilians-Universität München).[12]
  • Laterale Organisation von Lipidmonoschichten bei Einbau von amphiphilen Fremdstoffen und Proteinen. 1988, DNB 890893977 (Dissertation Technische Universität München).

Fernsehsendungen

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Commons: Wolfgang M. Heckl – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Physiker Wolfgang M. Heckl – Die Kultur der Reparatur. In: Deutschlandfunk Kultur. (deutschlandfunkkultur.de [abgerufen am 19. November 2017]).
  2. Sebastian Krass, Martina Scherf: 150 Millionen Euro für Sanierung des Deutschen Museums. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 4. August 2019.
  3. Sonntags-Stammtisch: Aus für Heckl und Hanitzsch. Abendzeitung, 6. Dezember 2018, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  4. Süddeutsche Zeitung Nr. 98, 27./28. April 2013, S. 31. Vgl. auch das Interview mit Timo Frasch, in: Frankfurter Allgemeine Magazin, Oktober 2020, S. 47.
  5. Interview mit Timo Frasch, in: Frankfurter Allgemeine Magazin, Oktober 2020, S. 48.
  6. EU verleiht Descartes-Preise 2004 für wissenschaftliche Spitzenleistungen. Europäische Kommission, 2. Dezember 2004, abgerufen am 20. April 2019.
  7. Bundesverdienstorden für Prof. Wolfgang Heckl. LMU, 7. April 2008, abgerufen am 7. Juni 2024.
  8. Ehrenringträger. Eduard-Rhein-Stiftung, abgerufen am 7. Juni 2024.
  9. Arthur Burkhardt-Stiftung zeichnet Klimaökonom Ottmar Edenhofer und Biophysiker Wolfgang M. Heckl aus. Deutsches Stiftungszentrum, 9. November 2021, abgerufen am 7. Juni 2024.
  10. Ordensverleihung zum Tag der Deutschen Einheit. Abgerufen am 2. Oktober 2024.
  11. Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang M. Heckl. Deutsches Museum, abgerufen am 15. Oktober 2024.
  12. Wolfgang M. Heckl im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)