Wolfgang Loitzl – Wikipedia

Wolfgang Loitzl
Wolfgang Loitzl in Engelberg 2014

Wolfgang Loitzl in Engelberg 2014

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 13. Jänner 1980
Geburtsort Bad Ischl, Österreich
Größe 180 cm
Beruf Landwirt
Karriere
Verein WSC Bad Mitterndorf
Pers. Bestweite 213,5 m (Planica 2010)
Status zurückgetreten
Karriereende 10. Jänner 2015
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 7 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
SFWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2010 Vancouver Mannschaft
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 2001 Lahti Mannschaft
Normalschanze
Bronze 2001 Lahti Mannschaft
Großschanze
Gold 2005 Oberstdorf Mannschaft
Normalschanze
Gold 2005 Oberstdorf Mannschaft
Großschanze
Gold 2007 Sapporo Mannschaft
Gold 2009 Liberec Normalschanze
Gold 2009 Liberec Mannschaft
Gold 2013 Val di Fiemme Mannschaft
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Bronze 2004 Planica Mannschaft
Gold 2010 Planica Mannschaft
 Skisprung-Junioren-WM
Bronze 1997 Calgary Mannschaft
Gold 1998 St. Moritz Einzel
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 06. Jänner 1997
 Weltcupsiege (Einzel) 04  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 10  (Details)
 Gesamtweltcup 03. (2008/09)
 Skiflug-Weltcup 09. (2009/10)
 Sprung-Weltcup 12. (1998/99)
 Vierschanzentournee 01. (2008/09)
 Nordic Tournament 06. (2007)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 4 9 7
 Teamspringen 10 9 8
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix 31. August 1997
 Grand-Prix-Siege (Einzel) 01  (Details)
 Grand-Prix-Siege (Team) 03  (Details)
 Gesamtwertung Grand Prix 02. (2005, 2006)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 1 5 5
 Teamspringen 3 1 2
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC 11. Jänner 1997
 COC-Siege (Einzel) 17  (Details)
 Gesamtwertung COC 06. (2012/13)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 17 8 8
 

Wolfgang Loitzl (* 13. Jänner 1980 in Bad Ischl) ist ein ehemaliger österreichischer Skispringer und früherer Zeitsoldat beim österreichischen Bundesheer. Er gewann insgesamt neun Goldmedaillen (sieben bei Skisprung-Weltmeisterschaften, je eine bei Olympia und bei Skiflug-Weltmeisterschaften), davon acht im jeweiligen Mannschaftsspringen. Damit ist er einer der erfolgreichsten Medaillengewinner Österreichs. Sein größter Erfolg als Einzelspringer war der Sieg bei der Vierschanzentournee 2008/09.

Wolfgang Loitzl nahm am 6. Jänner 1997 in Bischofshofen das erste Mal an einem Skisprungbewerb im FIS-Weltcup teil. Obwohl er fast zwölf Jahre lang kein Einzelspringen gewinnen sollte, etablierte er sich schnell als zuverlässiger Springer mit zahlreichen Podest- und Top-10-Ergebnissen und wurde so zu einer wesentlichen Stütze der österreichischen Nationalmannschaft. So gewann er bei der WM 2001 Gold mit der Mannschaft von der Normalschanze und Bronze mit der Mannschaft von der Großschanze, bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2004 Bronze mit der Mannschaft und bei der WM 2005 Gold mit der Mannschaft von der Normalschanze und von der Großschanze. Bei der WM 2007 in Sapporo konnte Österreich den Titel verteidigen und Loitzl gewann erneut Gold mit der Mannschaft von der Großschanze.

Seinen ersten Sieg in einer Einzelkonkurrenz schaffte er in der Saison 2008/09. Nach vier zweiten Plätzen im November und Dezember 2008 erreichte er am 1. Jänner 2009 beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen seinen ersten Weltcupsieg, wobei er für seinen zweiten Sprung viermal die Höchstnote 20 erhielt. Am 4. Jänner 2009 gewann er auch das Tourneespringen am Bergisel in Innsbruck. Beim Abschlussspringen der Tournee, am 6. Jänner 2009 in Bischofshofen, wurde sein 142,5-Meter-Sprung im ersten Durchgang als perfekter Sprung gewertet (fünfmal die Note 20)[1] – das war zuvor erst vier Springern gelungen. Im zweiten Durchgang verpasste er diese Marke nur knapp und erhielt für seinen 141,5-Meter-Sprung viermal die Wertungsnote 20 und einmal die Wertungsnote 19,5. Damit stellte er den Rekord von Sven Hannawald aus dem Jahr 2003, der ebenfalls neunmal 20 bei einem Sprungwettbewerb erhalten hatte, ein. Mit dem Sieg in Bischofshofen sicherte sich Loitzl gleichzeitig die Gesamtwertung der Vierschanzentournee 2008/09. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009 konnte er auf der Normalschanze auch Weltmeister im Einzel werden. Zusätzlich gewann er auch mit dem Team auf der Großschanze Gold. Im November wurde er als österreichischer Sportler des Jahres 2009 ausgezeichnet.

Von einem Durchbruch als Siegspringer konnte allerdings keine Rede sein, da ihm, abgesehen von einem weiteren Weltcupsieg in Zakopane (ebenfalls im Jänner 2009) kein weiterer Sieg gelang. Loitzls Siegesserie war beeindruckend, aber kurz. In seiner mehr als zehnjährigen Karriere fielen alle Siege in einen Zeitraum von 51 Tagen. Im Anschluss an seinen letzten Sieg, den Einzelweltmeistertitel von der Normalschanze 2009, kam er nie wieder auch nur annähernd in die Nähe seiner bestechenden Form von Jänner/Februar 2009.

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver erreichte er im Springen von der Normalschanze den 11. Platz. Von der Großschanze sprang er auf den 10. Platz. Gemeinsam mit Thomas Morgenstern, Andreas Kofler und Gregor Schlierenzauer gewann er, vor Deutschland, das Teamspringen.

Im August 2011 beendete Wolfgang Loitzl seinen aktiven Dienst beim österreichischen Bundesheer, von dem er seit 2001 unterstützt und gefördert wurde.[2] Am 10. Jänner 2015 gab er bekannt, dass er seine Karriere mit sofortiger Wirkung beendet.[3] Nach seiner aktiven Skisprungkarriere begleitete Loitzl für einen Monat probeweise das österreichische Continental-Cup-Team, entschied sich jedoch gegen eine Trainerausbildung. Stattdessen übernahm er die Landwirtschaft seiner Eltern und betreibt vorrangig Forstarbeit.[4] Gemeinsam mit seiner Frau Marika vermietet er zudem ein Ferienhaus in Bad Mitterndorf.[5]

Sportler des Jahres 2009

Mit seiner Frau Marika, mit der er seit dem 10. Juni 2006 verheiratet ist, hat Wolfgang Loitzl zwei Söhne. Die Familie wohnt in Bad Mitterndorf.

Vierschanzentournee

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Weltcupsiege im Einzel

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Nr. Datum Ort Typ
1. 1. Jänner 2009 Deutschland Garmisch-Partenkirchen Großschanze
2. 4. Jänner 2009 Osterreich Innsbruck Großschanze
3. 6. Jänner 2009 Osterreich Bischofshofen Großschanze
4. 16. Jänner 2009 Polen Zakopane Großschanze

Weltcupsiege im Team

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Nr. Datum Ort Typ
1. 27. Jänner 2002 Japan Sapporo Großschanze
2. 11. Februar 2005 Italien Pragelato Großschanze
3. 11. Februar 2007 Deutschland Willingen Großschanze
4. 7. Februar 2009 Deutschland Willingen Großschanze
5. 7. März 2009 Finnland Lahti Großschanze
6. 14. März 2009 Norwegen Vikersund Flugschanze
7. 27. November 2009 Finnland Kuusamo Großschanze
8. 30. Jänner 2010 Deutschland Oberstdorf Flugschanze
9. 27. November 2010 Finnland Kuusamo Großschanze
10. 27. November 2011 Finnland Kuusamo Großschanze

Grand-Prix-Siege im Einzel

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Nr. Datum Ort Typ
1. 7. August 2005 Deutschland Hinterzarten Normalschanze

Grand-Prix-Siege im Team

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Nr. Datum Ort Typ
1. 5. August 2006 Deutschland Hinterzarten Normalschanze
2. 11. August 2007 Deutschland Hinterzarten Normalschanze
3. 22. Juli 2011 Polen Zakopane Großschanze

Weltcup-Platzierungen

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Saison Platz Punkte
1997/98 31. 0194
1998/99 12. 0505
1999/00 22. 0251
2000/01 07. 0614
2001/02 28. 0146
2002/03 60. 0020
2003/04 28. 0206
2004/05 18. 0350
2005/06 29. 0156
2006/07 13. 0476
2007/08 10. 0715
2008/09 03. 1396
2009/10 06. 0760
2010/11 13. 0442
2011/12 30. 0154
2012/13 12. 0592
2013/14 29. 0226
2014/15 72. 0008

Grand-Prix-Platzierungen

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Saison Platz Punkte
1997 40. 0011
1998 41. 0009
1999 10. 0091
2001 39. 0034
2002 15. 0082
2003 23. 0039
2004 18. 0108
2005 02. 0470
2006 02. 0486
2007 06. 0299
2008 20. 0095
2009 39. 0045
2010 29. 0068
2011 27. 0100
2012 35. 0060
2013 67. 0018

Schanzenrekorde

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Ort Land Weite aufgestellt am Rekord bis
Kuopio Finnland Finnland 123,0 m
(HS: 127 m)
4. März 1998 4. März 1998
Commons: Wolfgang Loitzl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. FIS-Ergebnisliste 6. Jänner 2009, Rang 1 Loitzl (PDF-Datei, 273 kB)
  2. Skispringen: Wolfgang Loitzl nicht mehr beim Bundesheer. SKIJUMPING.de, abgerufen am 23. August 2011.
  3. Sportschau: Skispringer Wolfgang Loitzl hört auf, am 10. Jänner 2015, abgerufen am 19. Jänner 2015
  4. Alexander Tagger: Loitzl: „Ich bin immer mit einem Grinser im Gesicht herumgelaufen“, auf tt.com (Tiroler Tageszeitung), vom 13. Jänner 2019, abgerufen am 29. Jänner 2020.
  5. Ferienhaus Loitzl, abgerufen am 29. Jänner 2020.