Zürich (Schiff, 1933) – Wikipedia

Zürich
Die Zürich beim Einlaufen in den Hafen von Lindau
Die Zürich beim Einlaufen in den Hafen von Lindau
Schiffsdaten
Flagge Schweiz Schweiz
Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Romanshorn
Eigner seit 2006: Schweizerische Bodensee-Schifffahrt,
bis 2006: SBB
Bauwerft Bodan-Werft, Kressbronn
Indienststellung 1933
Verbleib in Fahrt
Schiffsmasse und Besatzung
Länge 49,00 m (Lüa)
47,00 m (Lpp)
Breite 7,98 m
Tiefgang (max.) 1,42 m
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselmotor
Maschinen­leistung 480 PS,
nach Umbau 600 PS
Höchst­geschwindigkeit 13,8 kn (26 km/h)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 450,
nach Umbau 500

Die Zürich ist ein Schiff der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt (SBS) mit Heimathafen Romanshorn.

Die Zürich bei einer ihrer ersten Fahrten 1933 im Hafen Romanshorn

Im Jahre 1930 beschlossen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), ihre Flotte nach deutschem und österreichischem Vorbild zu modernisieren. Erste Planungen sahen den Bau zweier mittelgrosser Motorschiffe ähnlich der Höri und der Mainau vor, die auf dem Überlinger See verkehrten. Die SBB erkannten jedoch rasch, dass sich solche Schiffe nicht für den Verkehr auf dem sturmgefährdeten Obersee eigneten. Die Bodan-Werft in Kressbronn baute daraufhin mit der Thurgau ein Zweideckschiff, das vom 1929 in Betrieb genommenen Dreideck-Motorschiff Allgäu abgeleitet wurde.

Kaum hatte die Bodan-Werft die Thurgau fertiggestellt, begann mit der Zürich der Bau des Schwesterschiffs. Es wurde am 2. Mai 1933 in Dienst gestellt und löste das Dampfschiff Säntis ab, das am gleichen Tag versenkt wurde. Die Zürich wurde am Schweizerischen Bodenseeufer und im Querverkehr nach Deutschland eingesetzt. Sie blieb nicht von Kollisionen verschont, die jedoch nur zu geringen Sachschäden führten. Am 20. November 1933 stiess sie im dichten Nebel mit dem schweizerischen Motortrajektkahn Nr. 2 zusammen. 1935 rammte sie die Hafenmauer in Romanshorn und 1938 kam es, wiederum im Nebel, zu einer Kollision mit dem Dampfschiff Bavaria in Friedrichshafen. Während des Zweiten Weltkriegs kamen die Zürich wie auch die Thurgau nur selten zum Einsatz.

Im Winter 1959/60 wurde die Zürich wie ein Jahr zuvor ihr Schwesterschiff in Kressbronn umgebaut und modernisiert. Bis heute verkehrt sie zwischen Rorschach und Lindau und entlang dem Schweizer Ufer. Ab Mitte der 1990er Jahre bis 2006 trug das Schiff eine auffällige Werbung für einen Glace­hersteller und verkehrte als „Dessert-Liner“.

Das Schiff ist nach dem Schweizer Kanton Zürich benannt. In der Stadt Zürich befand sich die Kreisdirektion III der SBB, die für den Betrieb der schweizerischen Bodenseeschifffahrt zuständig war.

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